Die Arbeit behandelt das Thema „Just-in-Time“. Der Ausgangspunkt für die Entwicklung des „Just-in-Time“ lag darin, dass es in der Produktion von vielen Unternehmen zu lange Durchlaufzeiten und überhöhte Lagerbestände gab.
Unter Just-in-Time (Jit) versteht man die schnellst mögliche Produktion von Erzeugnissen die zum spätesten möglichen Zeitpunkt fertig gestellt werden („just in time“). Es soll somit möglich sein, auf allen Stufen der Beschaffung, Fertigung und Distribution gerade nur so viel und nur dann zu beschaffen, zu produzieren und zu verteilen, wie gerade nötig ist.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Begriffsdefinition
1.2 Geschichtlicher Hintergrund.
2 Hauptteil
2.1 Die Bedeutung des Just-in-Time
2.2 JiT-Lieferung in der Automobil-Industrie
2.2.1 Gestaltungskomponenten des JIT Fertigungssystems
2.2.1.1 Flusslayout der Prozesse.
2.2.1.2 Kanban.
2.3 Risiken bei Just-in-Time
3 Fazit und Ausblick
4 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Diese Hausarbeit behandelt das Thema „Just-in-Time“. Der Ausgangspunkt für die Entwicklung des „Just-in-Time“ lag darin, dass es in der Produktion von vielen Unternehmen zu lange Durchlaufzeiten und überhöhte Lagerbe- stände gab.
1.1 Begriffsdefinition
Unter Just-in-Time (Jit) versteht man die schnellst mögliche Produktion von Erzeugnissen die zum spätesten möglichen Zeitpunkt fertig gestellt werden („just in time“)1. Es soll somit möglich sein, auf allen Stufen der Beschaffung, Fertigung und Distribution gerade nur so viel und nur dann zu beschaffen, zu produzieren und zu verteilen, wie gerade nötig ist.
1.2 Geschichtlicher Hintergrund
Der geschichtliche Ursprung des JiT-Systems liegt in der Beschreibung des „Toyota Production Systems“2. Mitte der 40er Jahre hatte nicht nur die Toyo- ta Motor Corporation (Toyota), sondern ebenfalls die gesamte übrige japani- sche Automobilindustrie einen deutlichen Produktivitätsrückstand gegenüber der amerikanischen Automobilindustrie3. Um die Produktivität zu steigern, setzte Toyota auf Automatisierung ihrer Fertigung. Dies hatte die Folge, dass man eine Trennung menschlicher Arbeit und Maschinenarbeit anstrebte. Somit wurden die Arbeiter so ausgebildet, dass sie nun nicht nur ihrer eigene Maschine bedienen konnten, sondern auch die Abläufe anderer Geräte ken- nenlernten.
1948 wurde mit der sukzessiven Neuerung der Fertigungssteuerung vom Bring- auf das Holprinzip bei Toyota begonnen4. Dieser Umstellung folgte auch eine Neuentwicklung eines Informationssystems. Dieses beinhaltete, dass mittels Kärtchen (Kanbans) an den Produktionsbehältern zusätzliche Begleitinformationen bereitgestellt wurden, die die jeweilige Spezifikation der zu fertigen Teile bereitstellte.
2 Hauptteil
2.1 Die Bedeutung des Just-in-Time
Beim JiT-System sind zwei Produktionswege von einander zu unterscheiden. Man spricht zum einem von der JiT-Fertigung und zum anderen die JiT- Anlieferung5.
Die JiT-Fertigung beinhaltet, dass nicht auf Vorrat, sondern nach Bedarf an End-, Zwischen- oder Vorproduktionen produziert wird6. Es kommt hier erst zur Herstellung, sobald einer der „Verbraucher“ einen Bedarf eines Zwi- schenproduktes meldet. Eine bekannte Ausprägung des JiT-Prinzips ist die Kanban-Produktion7.
Die JiT-Anlieferung bezeichnet die Anlieferung fremdbezogener Materialien zu einem festen Zeitpunkt, zu dem sie benötigt werden. Der Zulieferer muss sich hier bezüglich seiner Liefermengen, -termine und -leistungen und seiner Fertigung nach den Anforderungen des Abnehmers richten.
Beim „Just-in-Time“-Prinzip werden die Aufgaben der Lagerhaltung auf den Zulieferer abgewälzt. Dieser muss seine Lager ausbauen, oder falls dieser weitere Zulieferer hat, diesen seine neuen Produktionswege mitteilen. Dadurch, dass nun der Abnehmer keine festen Kapazitäten mehr braucht, werden die Kosten in der Lagerhaltung sinken. Es besteht aber ein hohes Ri siko, dass die benötigten Mengen zu spät angeliefert werden und es damit zu Stockungen im Produktionsablauf kommt8. Um diesem Problem entgegenzuwirken, müssen die beiden Vertragsparteien sich untereinander verständigen, wie man nun Informationen bezüglich der Beschaffung gegenseitig austauschen wird. Des Weiteren werden diese Zyklen vertraglich verankert, um evtl. Störungen in der Zulieferung mit Sanktionen zu rügen.
Damit sich aber auch ein Zulieferer dieser Entscheidung einer engen Zu- sammenarbeit stellen kann, muss dieser die Situation am Markt abwägen. In der Automobilbranche wird das JiT-Konzept sehr häufig angewendet, da hier eine enge Konkurrenz untereinander herrscht9. Aus diesem Grund wird die Zusammenarbeit in langfristigen Verträgen verankert, die dem Zulieferer aber auch Vorteile in der Planungssicherheit für eine lange Zeitperiode bringt. Man spricht hier auch von einer Schutzfunktion10. Im Zuge dieser Verträge werden auch Bestellungen nicht als Lieferverträge, sondern als Lieferabrufe angese- hen.
Durch das JiT-System kommt es allerdings auch dazu, dass der Abnehmer immer weniger Produkte oder Teile selbst herstellt. Stattdessen gewinnen Zuliefernetzwerke immer mehr an Bedeutung. Dieses Prinzip kann damit nicht nur Vorteile bringen, sondern auch Nachteile mit sich ziehen.
[...]
1 Vgl. Kurbel (2005) S.13
2 Vgl. Görgens (1994) S. 9
3 Vgl. Görgens (1994) S. 10
4 Vgl. Görgens (1994) S. 10
5 Vgl. Kurbel (2005) S.13
6 Vgl. Kurbel (2005) S.13
7 Vgl. Kurbel (2005) S.13
8 Vgl. Kurbel (2005) S. 13
9 Vgl. Kurbel (2005) S. 14
10 Vgl. Kurbel (2005) S. 14