Hier wird zunächst eine kurze Einleitung zu Johann Gottfried Schnabels Werk die "Insel Felsenburg" gegeben. Grundliegende Fragen müssen beantwortet werden, z.B. die Epochenzugehörigkeit, die Empfindsamkeit, die Utopie, die Robinsonade und Andere. Etwas ausführlicher wird das Thema der Liebe in diesem Werk behandelt.
Die Liebe zu Gott und die zwischenmenschliche Liebe werden explizit beschrieben.
Die Forschung hat bis jetzt sehr viel dafür getan um die Insel dem Leser zu erklären. Als erstes ist zu nenne, dass man herausgefunden hat wer der wahre Autor des vierteiligen Romans ist. Schnabel brachte nämlich alle vier Teile unter dem Pseudonym Gisander heraus. 1828 nahm Ludwig Tieck das Original, kürzte es und gab ihm den heutigen Titel. Lessing schrieb über die Insel nur schlechtes. Er sah in diesem Werk nicht dass was z.B. Arno Schmidt sah (Vgl. Zitat oben). Dass die Forschung zum Thema Liebe nicht viel aufweist ist ganz einfach zu erklären. Der Roman stellt keine Liebesgeschichte dar, er zeigt dass der Mensch vernünftig handeln soll. Ohne Gefühle sondern nur mit dem Verstand. Ich hingegen sehe, dass in diesem Roman, vielleicht ungewollt, sehr viel Liebe herrscht. Die genauere Untersuchung der Liebe ist das Motiv dieser Arbeit. Wann und wo ist die Liebe in der Insel am stärksten und wie geht man mit ihr um. Diese und andere Fragen werden im Folgenden beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zum Werk die Insel Felsenburg
2.1. Allgemein
2.2. Die Empfindsamkeit
2.3. Die Robinsonade
3. Die Liebe in J.G.Schnabels Insel Felsenburg
3.1. Zwischenmenschliche Liebe
3.2. Die Leibe zu Gott
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„..aus wenigen deutschen Büchern hat sich der Untertan mehr Trost geholt als eben aus dieser Insel Felsenburg! ... Wer ein gültiges und dabei hinreißendes Vollbild der Jahre zwischen 1710 und 1730 zu sehen wünscht, der greife nicht nach so mühsam-sorgfältigen >historischen Werken<, sondern zu dieser lebendigsten Insel Felsenburg...“
Arno Schmidt (1960)
Hier wird zunächst eine kurze Einleitung zu Johann Gottfried Schnabels Werk die Insel Felsenburg gegeben. Grundliegende Fragen müssen beantwortet werden, z.B. die Epochenzugehörigkeit, die Empfindsamkeit, die Utopie, die Robinsonade und Andere. Etwas ausführlicher wird das Thema der Liebe in diesem Werk behandelt.
Die Liebe zu Gott und die zwischenmenschliche Liebe werden explizit beschrieben.
Die Forschung hat bis jetzt sehr viel dafür getan um die Insel dem Leser zu erklären. Als erstes ist zu nenne, dass man herausgefunden hat wer der wahre Autor des vierteiligen Romans ist. Schnabel brachte nämlich alle vier Teile unter dem Pseudonym Gisander heraus. 1828 nahm Ludwig Tieck das Original, kürzte es und gab ihm den heutigen Titel. Lessing schrieb über die Insel nur schlechtes[1]. Er sah in diesem Werk nicht dass was z. B. Arno Schmidt sah (Vgl. Zitat oben). Dass die Forschung zum Thema Liebe nicht viel aufweist ist ganz einfach zu erklären. Der Roman stellt keine Liebesgeschichte dar, er zeigt dass der Mensch vernünftig handeln soll. Ohne Gefühle sondern nur mit dem Verstand. Ich hingegen sehe, dass in diesem Roman, vielleicht ungewollt, sehr viel Liebe herrscht. Die genauere Untersuchung der Liebe ist das Motiv dieser Arbeit. Wann und wo ist die Liebe in der Insel am stärksten und wie geht man mit ihr um. Diese und andere Fragen werden im Folgenden beantwortet.
2. Zum Werk die Insel Felsenburg
2.1. Allgemein
Die Insel Felsenburg erschien 1731.
Ausgehend von der Epoche gehört das Werk bereits zu Aufklärung (1720-1790). Betrachtet man aber den Inhalt, den Aufbau und die Motive so gehört das Werk noch zum Barock (1600-1721). Eine eindeutige Zuordnung ist nicht möglich. Man kann sagen das Werk ist im Barockstil geschrieben und wurde in der Zeit der Aufklärung veröffentlicht. Für den Barockstil sind folgende Merkmale zu nennen: Schönheit der Natur, Beständigkeit, Selbstdisziplin im Glauben, Vergänglichkeit von Leid und die Abkehr vom Weltlichen zu Gott.
Zu Aufklärung heißt es bei Metzler: „Der Roman der Aufklärung hat insgesamt einen ähnlich prominenten Stellenwert wie das Drama. Schon die große Kollektiv-Robinsonade Johann Gottfried Schnabels, die Insel Felsenburg (1731-43), weist prototypische Bestandteile des Aufklärungsromans auf: bürgerliche Helden, scharfe Kritik an der maroden feudalistischen Gesellschaft in den europäischen Ländern und die Propagierung eines theologisch geprägten Tugend- und Gesellschaftsideals, das hier in eine funktionierende Insel-Utopie mündet. – Der, neben dem Trauerspiel, vorrangige >Motor< der Empfindsamkeit wurde dann der Romantyp, der ein einzelnes Individuum ins Zentrum stellte: Heldin oder Held präsentieren sich als Tugend- und Vernunftideal, (...)“[2]
In diesem Zusammenhang ist es nötig den Begriff derEmpfindsamkeit
genauer zu erläutern.
[...]
[1] Vgl. Mayer, Hans: Von Lessing bis Thomas Mann. S. 46
[2] Vgl. Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft. Metzler. S.43