Unter den bedeutendsten europäischen Kunstzentren des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit nehmen die Niederlande eine einzigartige Sonderstellung ein. Hier gedieh beispielsweise die Tafelmalerei, wie wohl sonst nirgendwo: Anfänglich deutlich von bedeutenden italienischen Malern beeinflusst, erreichten die niederländischen Künstler eine Kunstfertigkeit, die in solch berühmten und bedeutenden Werken wie der ‚Arnolfini-Hochzeit’ ihren Niederschlag fand. Deren Künstler, Jan van Eyck, nun, hatte bei einem brillanten Meister gelernt, der bis heute für sein großes künstlerisches Talent, seine Akribie und sein Gespür für naturgetreue Abbildungen bekannt ist – Robert Campin.
Inhaltsverzeichnis
- Die frühe niederländische Malerei
- Die Portraits Campins
- Die Entwicklung des Portraits vor Campin
- Diptychen und Einzelportraits
- Ein Ehepaardiptychon
- Das Damenbildnis
- Die Dargestellte
- Die Kleidung der Portraitierten
- Die Londoner Dame in ihrem künstlerischen und zeitlichen Umfeld
- Das Männerbildnis
- Der Dargestellte
- Die Kleidung des Dargestellten
- Der Dargestellte in seiner zeitlichen und künstlerischen Umgebung
- Das Ehepaardiptychon als Einheit
- Das Damenbildnis
- Das Einzelportrait
- Der feiste Mann
- Die Kleidung des feisten Mannes
- Die Madrider und die Berliner Fassung
- Zur Identifikation des Feisten
- Die Bildnisse des feisten Mannes in ihrer zeitlichen und räumlichen Umgebung
- Ein Ehepaardiptychon
- Robert Campin, seine Werkstatt und die Portraits
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Portraits Robert Campins und seiner Werkstatt. Ziel ist es, die Entwicklung des Portraits vor Campin zu beleuchten und die charakteristischen Merkmale seiner Portraits zu analysieren. Es werden sowohl Ehepaardiptychen als auch Einzelportraits untersucht, wobei ein Schwerpunkt auf der detaillierten Betrachtung der Dargestellten, ihrer Kleidung und ihrer künstlerischen und zeitlichen Umgebung liegt.
- Die Entwicklung des Portraits in der frühen Neuzeit
- Die Bedeutung von Licht und Schatten in der Portraitmalerei Campins
- Die charakteristischen Merkmale der Portraits Campins: Natürlichkeit, Individualität, Detailtreue
- Die Frage der Zuschreibung von Portraits an Campin und seine Werkstatt
- Der künstlerische Einfluss von Campin auf seine Schüler, insbesondere Rogier van der Weyden
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Portraits vor der Zeit Campins. Es werden Portraits aus der Antike und dem späten Mittelalter beleuchtet, um die Vorläufer und den Kontext der Portraitmalerei Campins zu verdeutlichen.
Das zweite Kapitel analysiert die Portraits Campins und seiner Werkstatt. Es werden die beiden dominierenden Portraitformen seiner Zeit, das Ehepaardiptychon und das Einzelportrait, im Detail betrachtet. Das Ehepaardiptychon in der National Gallery London wird als herausragendes Beispiel für die Kunst Campins analysiert, wobei die Dargestellten, ihre Kleidung und ihre künstlerische und zeitliche Umgebung im Detail beleuchtet werden. Anschließend wird das Einzelportrait des feisten Mannes in den Fassungen Madrid und Berlin untersucht, wobei die Frage der Zuschreibung und die Identifikation des Portraitierten im Mittelpunkt stehen.
Das dritte Kapitel fasst die Erkenntnisse der Analyse der Portraits Campins zusammen. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Portraits Campins und seiner Werkstatt hervorgehoben und die Bedeutung der Portraits Campins für die Entwicklung der Portraitmalerei in der frühen Neuzeit gewürdigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Portraits Robert Campins, die frühe niederländische Malerei, das Ehepaardiptychon, das Einzelportrait, die künstlerische und zeitliche Umgebung der Portraits, die Zuschreibung von Portraits an Campin und seine Werkstatt, die Natürlichkeit und Individualität in der Portraitmalerei, die Bedeutung von Licht und Schatten, die künstlerische Entwicklung des Portraits in der frühen Neuzeit und den Einfluss von Campin auf seine Schüler.
- Quote paper
- M.A. Luise Schendel (Author), 2009, Neue Tendenzen in der Bildnismalerei. Die Portraits Robert Campins, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/266614