Der Begriff des Familienunternehmens, jeder kann sich etwas darunter vorstellen, wenn aber mehrere darüber nachdenken, denkt jeder an etwas anderes. Eine klare Definition des Begriffs ist in der Literatur schwer zu finden. Zahlreiche Versuchsansätze wurden unternommen um dem Begriff eine Definition zu schenken. Wimmer et al. bezeichnet den Begriff des Familienunternehmens, als einen besonderen Typus von Wirtschaftsorganisationen, welche auf Unternehmen zurückzuführen sind, die eine Familie als Ursprung der unternehmerischen Entwicklung vorweisen. Familienunternehmen sind in Deutschland weit verbreitet. 93% aller Unternehmen sind eigentümergeführte Familienunternehmen. Rund 57% aller Arbeitnehmer werden von ihnen beschäftigt. Fast die Hälfte des Umsatzes aller Unternehmen wird von ihnen erzielt.
Diese Arbeit versucht, nachdem auf die Historie des Familienunternehmens näher eingegangen wird, eine klare Definition für den Begriff des Familienunternehmens zu finden. Hierfür werden verschiedene Quellen, wie die Stiftung Familienunternehmen, das Institut für Mittelstandsforschung oder andere herangezogen. Ferner wird aufgezeigt, welche Bedeutung Familienunternehmen in der Wirtschaft haben, in welchen Branchen sie am häufigsten anzutreffen sind und welche Chancen und Risiken die Familienunternehmen in ihrer Unternehmenslaufbahn begleiten. Um einen näheren Bezug zum Thema herzustellen, wird ein bekanntes Familienunternehmen aufgeführt.
Dadurch, dass das Thema sehr allgemein gefasst ist, wird versucht auf alle relevanten Punkte einzugehen. Der letzte Abschnitt geht etwas näher auf problematische Themen der Familienunternehmen, wie die Gestaltung eines sicheren Gesellschaftsvertrages, die passende Rechtsformwahl, sowie die konfliktbehaftete Unternehmensnachfolge ein. Außerdem wird auf ein Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt, aus dem Jahre 1980 eingegangen, in welchem ersichtlich wird, dass die Fortführung einer Firma, eines Familienunternehmens nach der Umwandlung der Rechtsform ein Problem darstellen kann.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen und ein Praxisbeispiel
2.1 Historische Entwicklung des Familienunternehmens
2.1.1 Dr. Oetker GmbH
3 Der Begriff des Familienunternehmens
3.1 Erste Definition des Terminus
3.2 Zweite Definition des Terminus
3.2.1 Nominelle Familienunternehmen
3.2.2 Familienkontrollierte Familienunternehmen
3.2.3 Eigentümergeführte Familienunternehmen
4 Bedeutung der Familienunternehmen in der Wirtschaft
4.1 Chancen in Familienunternehmen
4.1.1 Nachhaltigkeit
4.1.2 Familienstrategie
4.2 Risiken in Familienunternehmen
4.2.1 Wechselseitige Abhängigkeit zwischen privaten und geschäftlichen Konflikten
4.2.2 Finanzierung und Kapitalbeschaffung
4.3 Erfolgsvergleich zwischen Publikumsgesellschaften und Familienunternehmen
5 Gesellschaftsvertrag, Nachfolgeregelung und Rechtsformwahl
6 Familienunternehmen in der Gesetzgebung/Rechtsprechung
6.1 Urteil: Fortführung der Firma einer OHG nach Umwandlung in eine KG
7 Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Anteil der Familienunternehmen nach Branchen
Abbildung 2: Anteil der Familienunternehmen nach Rechtsformen
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
„Meine Familie hielt so eng zusammen, dass ich manchmal das Gefühl hatte, dass wir eine einzige aus vier Teilen bestehende Person seien.“[1]
Der Begriff des Familienunternehmens, jeder kann sich etwas darunter vorstellen, wenn aber mehrere darüber nachdenken, denkt jeder an etwas anderes.[2] Eine klare Definition des Begriffs ist in der Literatur schwer zu finden. Zahlreiche Versuchsansätze wurden unternommen um dem Begriff eine Definition zu schenken. Wimmer et al[3] bezeichnet den Begriff des Familienunternehmens, als einen besonderen Typus von Wirtschaftsorganisationen, welche auf Unternehmen zurückzuführen sind, die eine Familie als Ursprung der unternehmerischen Entwicklung vorweisen. Familienunternehmen sind in Deutschland weit verbreitet. 93 % aller Unternehmen sind eigentümergeführte Familienunternehmen. Rund 57 % aller Arbeitnehmer werden von ihnen beschäftigt. Fast die Hälfte des Umsatzes aller Unternehmen wird von ihnen erzielt.[4]
Diese Arbeit versucht, nachdem auf die Historie des Familienunternehmens näher eingegangen wird, eine klare Definition für den Begriff des Familienunternehmens zu finden. Hierfür werden verschiedene Quellen, wie die Stiftung Familienunternehmen, das Institut für Mittelstandsforschung oder andere herangezogen. Ferner wird aufgezeigt, welche Bedeutung Familienunternehmen in der Wirtschaft haben, in welchen Branchen sie am häufigsten anzutreffen sind und welche Chancen und Risiken die Familienunternehmen in ihrer Unternehmenslaufbahn begleiten. Um einen näheren Bezug zum Thema herzustellen, wird ein bekanntes Familienunternehmen aufgeführt.
Dadurch, dass das Thema sehr allgemein gefasst ist, wird versucht auf alle relevanten Punkte einzugehen. Der letzte Abschnitt geht etwas näher auf problematische Themen der Familienunternehmen, wie die Gestaltung eines sicheren Gesellschaftsvertrages, die passende Rechtsformwahl, sowie die konfliktbehaftete Unternehmensnachfolge ein. Außerdem wird auf ein Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt, aus dem Jahre 1980 eingegangen, in welchem ersichtlich wird, dass die Fortführung einer Firma, eines Familienunternehmens nach der Umwandlung der Rechtsform ein Problem darstellen kann.
2 Grundlagen und ein Praxisbeispiel
2.1 Historische Entwicklung des Familienunternehmens
In diesem Zusammenhang sollte man in erster Linie die Familie als solches näher betrachten. Die Familie, wie wir sie aus dem westeuropäischen Kulturkreis kennen, ist kein naturgegebenes, über die Geschichte hinweg gleich bleibendes Phänomen.[5] Mitte des 18. Jahrhunderts, als die Industrialisierung ihren Lauf nahm, hatte dies einen hohen Einfluss auf die Kernfamilie[6], wie wir sie heute kennen, wenn man die Theorie gesellschaftlicher Differenzierung heranzieht.[7]
Familienunternehmen fanden während der Industrialisierung ihren Ursprung und waren bereits zu diesem Zeitpunkt ein wichtiger Bestandteil für die unternehmerische Entwicklung.[8] „Für die ersten Jahrzehnte der deutschen Industrialisierung gilt, dass die Familie zu jenen nicht- und vorkapitalistischen Institutionen und Kräften gehörte, die der kapitalistischen Industrialisierung als Voraussetzung, Antrieb und Vehikel dienten“[9]
[...]
[1] Henry Ford, US-amerikanischer Unternehmer, 1863-1947.
[2] Klein, 2010, S. 1.
[3] Wimmer, Rudolf et al, 2005, S. 18.
[4] Vgl. etwa ZEW Studie, Wirtschaftliche und Gesellschaftliche Bedeutung von Familienunternehmen (http://www.gruendungsnetz.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.133353.de zuletzt abgerufen am: 26.08.2011).
[5] Vgl. etwa Wimmer, Rudolf et al, 2005, S. 194.
[6] Vgl. etwa Kernfamilie
(http://de.wikipedia.org/wiki/Kernfamilie - zuletzt abgerufen am: 25.08.2001).
[7] Vgl. etwa Parsons, Talcott, 2003; vgl. Luhmann, Niklas, 1997.
[8] Vgl. etwa Wirtschaftslexikon
(http://widawiki.wiso.uni-dortmund.de/index.php/Familienunternehmen - zuletzt abgerufen am: 25.08.2011).
[9] Kocka, J. (1982) S. 163-186 in: Reif, H. S.180.