In der vorliegenden Studienarbeit wird die asymmetrische Informationsverteilung mit ihren Problemen vor allem für die Versicherungs-Branche dargestellt.
Zunächst wird der Begriff der asymmetrischen Informationsverteilung und seine zwei Hauptformen Adverse Selection und Moral Hazard näher erklärt. Anschließend wird auf die Neoklassik eingegangen, da sie den Grundstein für die neoinstitutionalistische Theorie legt, auf die im Anschluss näher eingegangen wird.
Im dritten Abschnitt werden die Bedeutung der asymmetrischen Informationsverteilung und die Lösungsansätze in der Praxis, anhand der Versicherungs-Branche, betrachtet.
Das vorliegende Thema bietet vielfältige Möglichkeiten der Vertiefung. Aus Platzgründen konnte nicht auf Finanzierungsprobleme wie sie zum Beispiel bei der Kreditvergabe auftreten, eingegangen werden.
Inhaltsübersicht
Einleitung
I. Neoklassische und neoinstitutionalistische Theorie
II. Asymmetrische Informationsverteilung
Adverse Selection
Moral Hazard
III. Strömungen der neoinstitutionalistische Theorie
1. Property-Rights-Theorie / Theorie der Eigentumsrechte
2. Transaktionskostenproblematik
3. Agency-Problematik
IV. Umsetzung der Lösungsansätze in der Versicherungs-Branche
Adverse Selection
Moral Hazard
Literaturverzeichnis
Einleitung
In der vorliegenden Studienarbeit wird die asymmetrische Informationsverteilung mit ihren Problemen vor allem für die Versicherungs-Branche dargestellt.
Zunächst wird der Begriff der asymmetrischen Informationsverteilung und seine zwei Hauptformen Adverse Selection und Moral Hazard näher erklärt. Anschließend wird auf die Neoklassik eingegangen, da sie den Grundstein für die neoinstitutionalistische Theorie legt, auf die im Anschluss näher eingegangen wird.
Im dritten Abschnitt werden die Bedeutung der asymmetrischen Informationsverteilung und die Lösungsansätze in der Praxis, anhand der Versicherungs-Branche, betrachtet.
Das vorliegende Thema bietet vielfältige Möglichkeiten der Vertiefung. Aus Platzgründen konnte nicht auf Finanzierungsprobleme wie sie zum Beispiel bei der Kreditvergabe auftreten, eingegangen werden.
I. Neoklassische und neoinstitutionalistische Theorie
In der neoklassischen Theorie geht man vom vollkommenen Markt aus, der auf strengen Annahmen (z.B. homogene Güter, Markttransparenz) basiert. Man kann aus diesem Modell allgemeingültige Aussagen über den Markt treffen, die aber sehr idealisiert und damit teilweise praxisfremd sind.
Zunehmendes Bewusstsein der praktischen Probleme hieraus, förderten die Betrachtung der Modelle unter asymmetrischer Informationsverteilung (neoinstitutionalistische Theorie).
Die Bedeutung dieser Theorie erkennt man vor allem daran, dass die amerikanischen Professoren George A. Akerlof, A. Michael Spence und Joseph E. Stiglitz dafür den Wirtschaftsnobelpreis 2001 erhalten haben.
Durch die neoinstitutionalistische Theorie konnte eine Lücke zwischen Wirklichkeit und Theorie geschlossen werden. Sie baut auf der neoklassischen Theorie auf und betrachtet zudem die Bedingungen unter denen Transaktionen zustande kommen.
Dabei werden die Prämissen des vollkommenen Marktes aufgegeben, wodurch der Marktmechanismus nicht mehr einwandfrei funktioniert (siehe Seite 4 "Market for Lemons").
Jeder Marktteilnehmer will seinen Nutzen maximieren. Dabei hat er den Anreiz nach dem Minimalprinzip zu handeln (also durch minimalen Einsatz ein gegebenes Ziel zu erreichen). Ein Teil der Marktteilnehmer will dadurch seine Interessen möglichst auf Kosten seines Geschäftspartners verfolgen. Problematisch ist das der Partner die Gefahr nicht kennt oder nicht in der Lage ist, sich zu schützen.
Ursache dafür sind Informationsprobleme und die Tatsache, dass sich Verträge meist nicht kostenlos abschließen lassen.
Die neoinstitutionalistische Theorie versucht Anreiz- und Kontrollsysteme zu entwickeln, mit denen sich diese Probleme mindern oder beheben lassen. Aber auch sie kann nur eine Orientierung und keine Patentrezepte geben.
Sie hilft dabei Verständnis für reale Finanzierungsprobleme und einen Einblick in die Bedeutung von Institutionen zu erhalten.
Kein Modell kann alle Fragen beantworten. Daher existiert oft eine Vielzahl von Modellen, die sich auf unterschiedliche Fragestellungen konzentrieren. Die Darstellung der beiden Theorien stellt somit keine Wertung dar. Denn jede von ihnen hat unterschiedliche Annahmen und Fragestellungen. Und ist somit in einem bestimmten Zusammenhang eine nützliche Hilfe zum Verstehen der Wirtschaftsprozesse.
II. Asymmetrische Informationsverteilung
In der Neoklassik wird von der Markttransparenz ausgegangen. Es muss also eine symmetrische Informationsverteilung vorliegen. Dabei gibt es keine Informationsvorsprünge gegenüber einem anderen Geschäftspartner. Eine solche Transparenz ist selten, aber man findet sie zum Beispiel an der Wertpapier-Börse.
In der Realität gibt es hingegen viele Märkte, auf denen es asymmetrische Informationen gibt. Die Marktteilnehmer sind unterschiedlich gut informiert. Dies ist aber nicht zu verwechseln mit unterschiedlichen Erwartungen, wie sie zum Beispiel bei den einzelnen Börsenteilnehmern auftritt.
Beispiel:
Wenn beim Pferderennen zwei Besucher miteinander wetten und eine unterschiedliche Ansicht über ein Pferd haben, hegen sie unterschiedliche Erwartungen.
Bei einer Wette mit dem Jockey besteht eine ungleiche Informationsverteilung. Denn wenn der Wetteinsatz hoch genug ist, wird der Jockey den Ausgang des Rennens zu beeinflussen versuchen.
Problematisch ist, dass ein besser Informierter (Agent) den Anreiz hat, den Informationsnachteil des Gegners auszunutzen, um seinen eigenen Nutzen zu maximieren. Dazu werden bewusst Informationen verheimlicht und Geschäftspartner (Prinzipal) getäuscht.
Für den Gegner ist es oft sehr kostenintensiv oder sogar unmöglich genaue Informationen zu erhalten. Besonders betroffen sind Transaktionen mit abstrakten Gütern (z.B. Rechte, Dienstleistungen), da sich diese Qualität erst in der Zukunft beurteilen lässt. Zwischen den Geschäftpartnern kommt es zu einem Interessenkonflikt.
Im Anschluss werden die zwei bedeutsamsten Arten asymmetrischer Informationsverteilung (Adverse Selection und Moral Hazard) näher erläutert.
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