Immer häufiger steht in den letzten Jahrzehnten der alpine Bergwald unter besonderer Beobachtung. Es wurde erkannt, dass zahlreiche Bergwälder so stark geschädigt sind, dass sie einige ihrer Schutzfunktionen nicht weiter erfüllen können. Sie sind belastet durch Luftschadstoffe und durch die Folgen der Klimaänderung, besonders anfällig für Stammwurf, artenarm durch einseitige Bewirtschaftung und unnatürliche Bestockung, artenarm durch Wildverbiss. Um diesen Konsequenzen vorzubeugen bedarf es einiger Schutzmaßnahmen, die für die Erhaltung des alpinen Bergwaldes unumgänglich sind. Die vorliegende Arbeit gliedert sich im Wesentlichen in drei Teile. Zunächst wird ausführlich auf die Ökologie der alpinen Bergwälder eingegangen, eine ökologische Gliederung der Alpen wird vorgenommen, die Waldökosysteme des Gebirgsraumes werden vorgestellt und der natürliche Lebenslauf der Gebirgswälder wird beschrieben. Im zweiten Teil dieser Hausarbeit geht es vor allem um die Funktionen des alpinen Bergwaldes, den Nutzen, den ein alpiner Bergwald für die Bevölkerung hat und um die damit verbundenen Auswirkungen und Veränderungen des alpinen Bergwaldes. Der letzte Abschnitt widmet sich der Frage, wie in Zukunft der alpine Bergwald nachhaltig geschützt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Der Begriff Gebirgswald
3 Die Herausbildung der Gebirgswälder in den Alpen
4 Ökologie
4.1 Der Wald als Ökosystem
4.1.1 Funktionsweise
4.1.2 Leistungsfähigkeit
4.1.3 Flora und Fauna
4.2 Ökologische Gliederung der Alpen
4.4 Der natürliche Lebenslauf der Gebirgswälder
5 Nutzung
5.1 Funktionen des alpinen Bergwaldes
5.2 Nutzung des alpinen Bergwaldes
5.2.1 Bergwald und Tourismus
5.2.2 Alpine Forstwirtschaft
5.3 Veränderungen des Bergwaldes durch menschliche Eingriffe
5.4 Das Ende des Bergwaldes?
6 Schutzmaßnahmen zur Erhaltung des alpinen Bergwaldes
6.1 Schutzmaßnahmen
6.2 Aufklärungsarbeit
6.3 Wiederherstellung der Vegetation
7 Fazit
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Die Herausbildung der Gebirgswälder in den Alpen 3
Abb. 2: Nacheiszeitliche Einwanderung von Osten und heutige, natürliche Verbreitung der Fichte
Abb. 3: Nacheiszeitliche Einwanderung von Westen und heutige, natürliche Verbreitung der Tanne
Abb. 4: Nacheiszeitliche Wanderwege der Buche von Osten, Westen und Süden
Abb. 5: Schema des Ökosystems Wald
Abb. 6: Schema der biogeographischen Gebiete der Alpen
Abb. 7: Waldvegetationsprofil durch die mittleren Ostalpen (Verona-München)
Abb. 8: Entwicklungsphasen im Bergmischwald
Abb. 9: Verteilung der Waldbaumarten in 4 französischen Gebieten
1 Einleitung
Immer häufiger steht in den letzten Jahrzehnten der alpine Bergwald unter besonderer Beobachtung. Es wurde erkannt, dass zahlreiche Bergwälder so stark geschädigt sind, dass sie einige ihrer Schutzfunktionen nicht weiter erfüllen können. Sie sind belastet durch Luftschadstoffe und durch die Folgen der Klimaänderung, besonders anfällig für Stammwurf, artenarm durch einseitige Bewirtschaftung und unnatürliche Bestockung, artenarm durch Wildverbiss. Um diesen Konsequenzen vorzubeugen bedarf es einiger Schutzmaßnahmen, die für die Erhaltung des alpinen Bergwaldes unumgänglich sind.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich im Wesentlichen in drei Teile. Zunächst wird ausführlich auf die Ökologie der alpinen Bergwälder eingegangen, eine ökologische Gliederung der Alpen wird vorgenommen, die Waldökosysteme des Gebirgsraumes werden vorgestellt und der natürliche Lebenslauf der Gebirgswälder wird beschrieben.
Im zweiten Teil dieser Hausarbeit geht es vor allem um die Funktionen des alpinen Bergwaldes, den Nutzen, den ein alpiner Bergwald für die Bevölkerung hat und um die damit verbundenen Auswirkungen und Veränderungen des alpinen Bergwaldes.
Der letzte Abschnitt widmet sich der Frage, wie in Zukunft der alpine Bergwald nachhaltig geschützt werden kann.
2 Der Begriff Gebirgswald
Unter Gebirgswald im pflanzengeographischen Sinn wird der Wald der eigentlichen Gebirgsstufe, also der subalpine Wald verstanden, denn subalpine Wälder differenzieren sich in einigen Gesichtspunkten von denen der Bergstufe und von denen der tieferen Höhenstufen. Diese Unterschiede zeigen sich in verschiedenen Standortbedingungen und Pflanzengesellschaften, wobei die Anzahl der bestandesbildenden Baumarten gering ist und oftmals entweder nur Lärche, Fichte, Arve, Bergföhre und Waldföhre an einem Standort auftreten.
Bergwälder sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt, an einigen Stellen sind sie beispielsweise von Lawinenzügen aufgeteilt oder von Wildbach- oder Steinschlagrinnen durchfurcht. Andererseits ist auch das Aufkommen der Ansamung zum einen durch hohe Rohhumusauflagen, zum anderen aber auch durch eine dichte Schicht aus Alpenrosen, Heidelbeeren und anderen Zwergsträuchern, sowie durch Reitgras, Kriechschnee, Schneeverwehungen und Schneepilze erschwert. Zudem sind die Samenjahre selten, denn extreme Wetterbedingungen wie Forst oder Dürre bewirken, dass Samenjahre oft Jahrzehnte auseinanderliegen. Auch ist die Verjüngung des Waldes durch Verbiss des Jungwaldes durch Rotwild, Gämsen und Weidevieh nicht möglich.
Ein großes Problem, das auf dem Gebirgswald lastet ist, dass dieser größtenteils nicht kostendeckend bewirtschaftet werden kann. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: einerseits handelt es sich hierbei um ein schwieriges Gelände, das nur unzureichend erschlossen ist, andererseits aber auch um weite Arbeitswege und eine kurze Arbeitszeit, da diese Gebiete nur dann bewirtschaftet werden können, wenn sie schneefrei sind, was die Holzernte enorm verteuert und diese somit nicht konkurrenzfähig ist (vgl. LEIBUNDGUT, 1986).
3 Die Herausbildung der Gebirgswälder in den Alpen
Zur Rekonstruktion der Vegetationsgeschichte in den Alpen haben sowohl die Pollenanalyse als auch die Großrestanalyse eine große Bedeutung, vor allem wenn es um die Dokumentation des Vegetationswandels aufgrund der paläoklimatischen Schwankungen geht. Zudem ist es möglich im Alpenraum anthropogene Einflüsse wie beispielsweise die Inkulturnahme anhand des Vorkommens sogenannter Siedlungsanzeiger in den Pollenspektren nachzuweisen, aber auch holozäne Klimaschwankungen, regionaler sowie überregionaler Art, sind dokumentiert. Die zahlreichen Untersuchungen im Alpenraum wurden hauptsächlich von LANG und BURGA durchgeführt, die die Vegetationsgeschichte in diesem Gebiet bis in die Älteste Dryaszeit rekonstruiert haben. In diesen Untersuchungen kamen jedoch große regionale Unterschiede zum Vorschein. Deshalb muss festgehalten werden, dass keine Verallgemeinerung der Vegetationsgeschichte für den Alpenraum gilt, da hier die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen eine beträchtliche Rolle spielen und deshalb besonders berücksichtigt werden müssen. Zudem weist die Landschaft erhebliche topographische Unterschiede auf, die Ausprägung einzelner Klimaphasen war regional verschieden.
Ein weiterer bedeutender Indikator neben der Inkulturnahme für paläoklimatische Veränderung ist die potentielle Waldgrenze sowie ihre Verschiebung. Im Alleröd - Interstadial bildete sich erstmals eine Waldgrenze heraus (vor ca. 11800 Jahren), deren weiterer Verlauf in den folgenden Phasen bekannt ist. Durch die anthropo-zoogenen Eingriffe wurde die Vegetation maßgeblich beeinflusst, aber auch durch die Einwanderung und Ausbreitung einzelner Baumarten oder die Moorbildungsphase haben eine große Bedeutung für die paläoklimatischen Bedingungen (vgl. POTT, 1993).
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Abb. 1: Die Herausbildung der Gebirgswälder in den Alpen
Quelle: POTT, 1993, S. 53
Diese stark vereinfachte Darstellung zeigt die Vorstellungen von der nacheiszeitlichen Wiederbewaldung der Alpen.
12000-10000 Jahre
Die ältesten Pollenspektren, die aus limnischen Tongyttia-Ablagerungen erhalten sind, zeigen spätglaziale Verhältnisse mit der typischen dryaszeitlichen Ephedra-(Meerträubel), Artemisia-, Juniperus- (Wacholder) und Pinus sylvestris (Waldkiefer) Steppentundren, wobei es sich hierbei um lichtliebende, kontinentale Pionierpflanzen handelt (Erstbesiedler). Diese Gebiete waren in der Späteiszeit schon eisfrei (vgl. POTT, 1993).
Ältere Dryaszeit 12000-11800 Jahre
Während der Älteren Dryaszeit etablierte sich die oben beschriebene Pioniergesellschaft zu einem stabilen System. Im nachfolgenden Bölling-Alleröd-Interstadial (ca. vor 11800 Jahren) wanderten zudem die Birke (Betula), Sanddorne (Hippophae), Waldkiefer (Pinus sylvestris) und die Arve (Pinus cembra) in die eisfreien Gebiete ein und siedelten sich dort an. An einigen lokalklimatisch günstigen Stellen der Inneralpen stieg die Wiederbewaldung bis auf ein Höhenniveau von 1500 bis 1700m ü. NN an (vgl. POTT, 1993).
Jüngere Dryaszeit ab 11000 Jahren
In der Jüngeren Dryaszeit fand ein Klimarückschlag statt, so dass in den Gebirgen eine Auflockerung der damaligen Waldvegetation stattfand und diese kurzfristig wieder von Ephedra-, Artemisia-, Juniperus- und Pinus sylvestris Waldtundra abgelöst wurde (vgl. POTT, 1993).
Präboreal
Während des Alleröd waren die kollinen und montanen Höhenlagen durch Kiefern wie Pinus cembra (Zirbelkiefer) und Pinus sylvestris bewaldet. Zu Beginn des Präboreals gab es eine Wiederbewaldung der subalpinen Stufe durch die Pinus mugo (Föhre, Latsche), die Pinus unicata (Bergkiefer), die Larix decidua (Europäische Lärche) und die Pinus cembra (Zirbelkiefer). In günstigen Lagen der Südalpen sowie in inneralpinen Trockentälern traten die ersten wärmeliebenden Laubholzarten wie die Gemeine Hasel (Corylus avellana), Linde (Tilia), Ulme (Ulmus), Eiche (Quercus) und der Ahorn (Acer) auf (vgl. POTT, 1993).
Boreal
Während der Zeit des Boreal wanderten von Süden und Osten kommend längs dem südlichen Alpenrand die Gemeine Fichte (Picea abies) und die Weißtanne (Abies alba) in die kiefernreichen Nadelwälder ein. Anfangs des älteren Atlantikums dringt die Fichte bis in die subalpine Stufe vor, wo sie vor allem mit der Bergkiefer und der Zirbelkiefer konkurriert (vgl. POTT, 1993).
Jüngeres Atlantikum
Das Jüngere Atlantikum bildet die Zeit der ersten maximalen Waldgrenzhöhe, wobei die Waldgrenze in der Wärmeperiode bei 2300-2500m lag.
Die subalpine Waldstufe der Zentralalpen bestand aus Fichten- und Auenwäldern, in denen die Bergkiefer nur noch selten zu finden war. Auch fand eine Abdrängung der Arve und Europäischen Lärche in höchste Lagen statt. Diese Zeit wird auch als Zeit der optimalen Waldentwicklung angesehen, in der auch eine sukzessive Ausbreitung der Alnus viridis (Grünerle) stattfand (vgl. POTT, 1993).
Subboreal
Während dem Subboreal dominierten vor allem die Fichte und die Arve, wobei die Pinus sylvestris, Pinus mugo und die Pinus uncinata weichen mussten und auf die Trockenstandorte im Alpenraum abgedrängt wurden, wo sie noch heute die xerotherm (trockenwarme Standorte) anmutenden, reliktischen Trockenwälder der zentralalpinen Erioco-Pinetea-Schneeheide-Kiefernwälder bilden Diese alpischen oder alpigenen Waldgesellschaften bevorzugten besonders trockene, felsige oder schotterige Kalkböden (vgl. POTT, 1993).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Nacheiszeitliche Einwanderung von Osten und heutige, natürliche Verbreitung der Fichte
Quelle: REISIGL, KELLER, 1989, S. 10
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Nacheiszeitliche Einwanderung von Westen und heutige, natürliche Verbreitung der Tanne
Quelle: REISIGL, KELLER, 1989 S. 10
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Nacheiszeitliche Wanderwege der Buche von Osten, Westen und Süden
Quelle: REISIGL, KELLER 1989, S.10
4 Ökologie
Geht es um Ökologie, werden vor allem die Wechselbeziehungen zwischen den Organismen untereinander, zu ihrer Umwelt und deren Geoökofaktoren betrachtet. Dies wird im ersten Unterpunkt behandelt. Im Folgenden wird das Ökosystem „Alpiner Bergwald“ anhand mehrerer Gesichtspunkte näher erläutert.
4.1 Der Wald als Ökosystem
„Unter Wald versteht man nicht nur eine „Ansammlung von Bäumen“, sondern das komplexe Beziehungsgefüge zwischen den hier lebenden Pflanzen und Tieren und der unbelebten Umwelt. Die Lebensgemeinschaft (Biozönose) und die Lebensstätte (Biotop) bilden zusammen das Ökosystem Wald“ (HOFMEISTER, 1997, S. 204).
4.1.1 Funktionsweise
Abbildung 5 zeigt die einzelnen Komponenten des Ökosystems Wald sowie deren Verflechtungen untereinander. Danach können vier Grundkomponenten unterschieden werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5: Schema des Ökosystems Wald
Quelle: HOFMEISTER 1997, S. 205
1) Abiotische Umwelt
Dazu zählen Wasser, Mineralstoffe, Sauerstoff und Kohlendioxid, Wärme und Licht, aber auch die besonderen Strukturen des Lebensraumes wie Bodenbeschaffenheit und Relief.
2) Produzenten (autotrophe Organismen)
Dies sind grüne Pflanzen, die ihre Substanzen aus anorganischen Stoffen aufbauen.
3) Konsumenten (heterotrophe Organismen)
Alle Organismen, die von anderen leben und auf diese angewiesen sind. Zu ihnen gehören Pflanzenfresser (Herbivoren), Fleischfresser (Carnivoren) sowie Parasiten.
4) Destruenten (Reduzenten / Zersetzer)
Das sind diejenigen Organismen, die tote organische Substanzen abbauen und dadurch für die Produzenten wieder verfügbar machen. Bei ihnen wird in Fäulnisbewohner (Saprophyten/ Saprophoren) und Mineralisierer unterschieden.
Durch den laufenden Kreislauf der am Aufbau beteiligten Stoffe herrscht im Ökosystem eine Dynamik vor, wobei die abiotische Sphäre zwischen den drei Organismengruppen als sogenannter Zwischenträger fungiert.
Jedoch muss die Sonne die Energie immer wieder neu in das System einbringen. Produzenten stellen dabei energiereiche Substanzen bereit, die durch die zersetzerische Tätigkeit der Destruenten energiearm werden. Bei ihrer Lebenstätigkeit geben alle Glieder des Ökosystems die aufgenommene Energie in Form von Wärme wieder ab. Im Gegensatz zum Stoffkreislauf handelt es sich hierbei um einen Energiefluss.
Dadurch, dass Wälder durch die Aufnahme der Strahlungsenergie und der Abgabe von Wärme an die Umwelt im ständigen Kontakt stehen, spricht man bei Wäldern von offenen Ökosystemen. Wenn sich die Artenzusammensetzung, Artenzahl, Individuenzahl und Produktion organischer Substanzen in einer Mittellage befinden, so bezeichnet man eben dieses naturnahe Ökosystem als ein sich im biologischen Gleichgewicht befindendes Ökosystem.
Jedoch kann es bei Naturkatastrophen oder durch menschliche Eingriffe zu einem Ungleichgewicht führen, das System wird geschädigt, ist jedoch in der Lage sich über bestimmte Zwischenstadien in den ursprünglichen Gleichgewichtszustand zurück zu versetzen. Werden aber die abiotischen Umweltfaktoren durch langandauernde und sehr intensive Einwirkungen zu stark verändert, so kann sich der Ausgangszustand nicht wieder einstellen (vgl. HOFMEISTER, 1997).
4.1.2 Leistungsfähigkeit
Soll die Leistungsfähigkeit eines Ökosystems beurteilt werden, so muss die Höhe der Produktion an organischen Substanzen ermittelt werden.
Neue Biomasse kann ausschließlich durch grüne Pflanzen unter Bindung von Strahlungsenergie aus anorganischen Stoffen durch Photosynthese produziert werden. Diese Stoffproduktion ist auch als Primär- oder Bruttoproduktion bekannt.
Die Pflanze benötigt zur eigenen Aufrechterhaltung der Lebensprozesse (z.B. Atmung) einen Teil der gebildeten Biomasse. Der zurückgebliebene Rest (Nettoproduktion) dient der Speicherung und des Zuwachses sowie den tierischen Konsumenten als Nahrung. Für die Grundlage für den weiterführenden Stoffaufbau durch Konsumenten und Destruenten und somit für die Sekundärproduktion sorgen also die Primärkonsumenten.
Will man die Gesamtbiomasse eines Ökosystems erhalten, so muss die Summe der Produktion und des Verbrauchs aus den lebenden Substanzen der Produzenten, Konsumenten und Destruenten gebildet werden.
Die Primärproduzenten bilden die Hauptmasse der Organismen und sind den Sekundärproduzenten anteilsmäßig an der Gesamtmasse deutlich überlegen. Es sind vor allem die Baumstämme, die die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Ökosystems Wald unterstreichen. Je nach Alter, Höhe und Bestandesdichte liegt ein Gewicht der Stämme bei 130-270 t/ha vor. Die Blätter dagegen sind mit 2 - 4 t/ha nur sehr gering mächtig. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass die Bäume ihre Blätter oder Nadeln periodisch abwerfen und diese in jeder Vegetationsperiode neu bilden.
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