Der gegenwärtig offenbar gewordene NSA Spionage Skandal unter dem Deckmantel der nationalen und internationalen Sicherheit illustriert den Sachverhalt der Logik des epochalen Wertes der Information unserer Zeit und jener der Zeit als Mittel der Macht. Wer die Zeit beherrscht, beherrscht die Dinge, die auf der Zeitachse stattfinden und somit den interdependenten Raum.
Inhalt
1. Zeit als Macht: Der Wandel des Macht Paradigmas. Ein revolutionäres Paradigma der Macht: Die Beherrschung der Zeit
2. Alles ist zeitlich bedingt
3. Die verlorengegangene und wiedergefundene Zeit: Der Verlust des Sonntags und der geistig-materielle Niedergang der Gesellschaft
Interkulturelles- u. Transkulturelles Management (German)
Intercultural &Transcultural Management (English)
Gestion Interculturelle et Gestion Transculturelle (French)
Gerencia Intercultural y Gerencia Transcultural (Spanish)
Gerência Intercultural e Gerência Transcultural (Portuguese)
跨文化的智慧精髓 - kua wen hua de zhi hui jing sui (Chinese)
транскультурная компетенция - transkulturnaja
kompetencija (Russian)
toransukaruchā ・ manējimento (Japanese)
トランスカルチャー ・ マネジメント
Vishua Chaytana (Sanskrit)
ZAKAA AL-TA'ALOF AL-THAQAFEE
1 Zeit als Macht: Der Wandel des Machtparadigmas Ein revolutionäres Paradigma der Macht: Die Beherrschung der Zeit
Jede Epoche hat ihre besonderen Wertepräferenzen. Von alters her hat das Gold, bis in die Nachkriegszeit hinein, einen singulären Wert verkörpert und tut dies weiterhin als nationale Währungsreserve der Nationalbanken. Zu anderen Zeiten hat das Salz als unverzichtbare Nahrungsveredelungsquelle eine herausragende Rolle gespielt. In Zukunft könnte das Wasser, in der Gestalt des Trinkwassers als unverzichtbare Nahrungsquelle, eine wachsende Rolle spielen, nachdem das Wasser, i.e. der größere Teil der Erde, bzw. die Beherrschung der Weltmeere bereits bei der Aufteilung der Welt durch die Kolonialmöchte eine herausragende Rolle gespielt hat. „Wer die See beherrscht, beherrscht die Welt“ war das geopolitische Credo der Admiralität der Imperialmächte, das die Deutschen unter der Ägide von Admiral von Tirpitz für die Realisierung ihres eigenen Weltmachtanspruchs zu emulieren suchten. Die Macht über dieses vitale Medium scheint eine Konstante der Menschheitsgeschichte zu sein und zu bleiben.
In der jüngeren Geschichte haben die kulturellen Werte in ihrer Eigenschaft als Solidarisierungsfaktoren für strategische Allianzen und die politische Blockbildung eine herausragende Rolle gespielt und tun dies weiterhin. NATO, EU und andere internationale Gremien und Institutionen legitimieren sich als Wertegemeinschaften. Doch neuerdings zeichnet sich eine Tendenz ab, die die Logik der kulturellen Werte zu relativieren scheint. Die Information als Machtfaktor, unabhängig von kulturellen Werten, scheint sich abzuzeichnen. Es handelt sich dabei um die Rückkehr zur Macht um der Macht willen mit allen Mitteln, die nicht durch die Zugehörigkeiten zu kulturellen Wertegemeinschaften relativiert wird und diese nunmehr unter das alleinige Machtmotiv per se, insbesondere jenes von Staaten, unterzuordnen scheint. Der passé geglaubte und durch die nationalistischen Exzesse in Verruf geratene Nationalstaat scheint als Katalysator des absoluten Machtmotivs wieder an Dynamik zu gewinnen, en vogue und salonfähig zu werden - im Zeichen der Macht - und die Missachtung des internationalen Rechts zu bagatellisieren und zu rechtfertigen, nachdem er, infolge der Emergenz des supra- und transnationalen Paradigmas in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, überwunden schien.
Dabei spielt die Information eine herausragende Rolle, insbesondere in technisch-wissenschaftlicher Form, die es gestattet, weitere machtdienliche politische und andere Information zu erwerben. Darauf deuten jüngere Entwicklungen, insbesondere in Zusammenhang mit den, so könnte man vermuten, digitalen Weltherrschaftsbestrebungen der USA hin, die vom Motiv der Beherrschung der weltweiten Staatengemeinschaft um ihrer eigenen nationalen Macht willen geleitet zu sein scheinen. Wer weiß, was in der Köpfen der strategischen Leader der Welt vor sich geht und ihre Entscheidungen prognostizieren kann, der kann sich entsprechend wappnen.
Diese technologische Vormachtstellung ist ein Mittel für die Kontrolle der weltweiten Information in allen kritischen Bereichen. Der Besitz dieser Information gestattet es den Besitzern, die Ereignisse und Entwicklungen weltweit zu steuern, statt von ihnen überrascht zu werden und in Abhängigkeit zu geraten, vom Follower zum Leader durch die Beherrschung der Zeitfaktors zu avancieren und sich somit strategisch beherrschend im Bereich der internationalen Beziehungen in allen kritischen Bereichen zu positionieren.
Die Beherrschung der Zeitachse an sich erscheint als ein emergentes Machtparadigma. Dabei handelt es sich gewissermaßen um die Beherrschung der Zeit in dem Sinne, dass man immer der erste in allen Bereichen zu sein bestrebt ist, sei es durch eigene Aktivitäten oder den Einblick in die der anderen und somit die Zeit der Differenz zwischen Eigen- und Fremdentwicklungen gleichermaßen zu kontrollieren und für sich zu gewinnen sucht.
Bertrand Russells Dictum, demzufolge die Macht im Bereich der Gesellschaft dieselbe Grundeinheit wie die Energie in der Physik repräsentiert, trifft nun nicht nur in besonderen Maße zu, sondern sie kann darüber hinaus auch noch zeitabhängig präzisiert werden und zwar dahingehend, dass nunmehr, nach den kulturellen Werten im Hinblick auf den Erwerb und die Erhaltung der Macht, die informationellen zum Zweck des Machterwerbs oder der Machterhaltung eine herausragende Rolle spielen. Der herausragende Wert der Information bezieht sich auf die spezifische Information der Wissensgesellschaft in technischer, ökonomischer, biologischer und politischer Hinsicht… Dies wiederum kann als Macht über die Zeit interpretiert werden. Die Informationstechnologien ermöglichen es, Raum und Zeit mit Lichtgeschwindigkeit zu überbrücken und zu überwinden und damit den Kampf um die zeitlichen Prozesse in diversen Schlüsselbereichen für sich zu entscheiden.
Nachdem die Veränderung der Machtverhältnisse im Bereich des begrenzten physischen Raumes der Erde an ihre Grenzen gestoßen ist, gibt es aber im Bereich der Zeit noch die Möglichkeit des Wettbewerbs, des Gewinnes und Verlierens und somit der Veränderung der Machtpositionen der strategischen Akteure. Die Beherrschung der Zeit kann also noch eine Hintertür zur erneuten Frage der Herrschaft über den Raum aufstoßen, wenn beispielsweise der informationelle Zeitfaktor in der Politik und der Wirtschaft genutzt werden kann. Geopolitische und weltwirtschaftliche Einflusssphären können somit im eigenen Machtinteresse umkonfiguriert werden. Der physische Raum kann mit virtuellen Mitteln sektorspezifisch und machtpolitisch neu geordnet werden. Das beendet geglaubte Rennen um die Aufteilung des physischen Raumes der Welt gewinnt im globalen virtuellen Wissenszeitalter eine neue Dynamik. Dies kann durch weltweite nachrichtendienstliche Aktivitäten geschehen, mittels derer z. B. die Beherrschung der Zeitvariablen hinsichtlich politischer Entscheidungen strategischer Mitwettbewerber zum eigenen Vorteil genutzt werden kann. In Verbindung mit der Beherrschung der Zeit in kritischen Wissenschaften, wie zum Beispiel den biologischen, können sich strategische Akteure auf dem geopolitischen Schachbrett besser positionieren.
Der gegenwärtig offenbar gewordene NSA Spionage Skandal unter dem Deckmantel der nationalen und internationalen Sicherheit illustriert diesen Sachverhalt der Logik des epochalen Wertes der Information unserer Zeit und jener der Zeit als Mittel der Macht. Wer die Zeit beherrscht, beherrscht die Dinge, die auf der Zeitachse stattfinden und somit den interdependenten Raum.
Betrachtet man die neuere Geschichte und setzt sie in Bezug zum Motiv der Macht als die soziale Welt determinierend, so kann man erkennen, das in der Kolonialzeit, als der physische Raum noch unbegrenzt war, das Machtprinzip „Wer die See beherrscht, beherrscht die Welt“ galt. Darauf folgte eine historische Phase, in der das Machtprinzip der Werte sich durchsetzte, um vom Machtprinzip der Information abgelöst zu werden, das heute im Machtprinzip der Beherrschung der Zeit durch die die Zeit beherrschbar machende Informationstechnologie gipfelt.
Neueste Entwicklungen scheinen nun das alte und sich bereits mehr und mehr in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts abzeichnende Prinzip der Zeit als Macht in der Gestalt des Wettlaufs im Bereich der militärisch-strategischen Entwicklung und dem darauffolgenden in der Raumfahrttechnik zur Eroberung des extraterrestrischen Raumes, sowie der darauf folgenden digitalen Revolution zu ihrer höchsten Blüte zu treiben, nachdem es bereits in der Forschung, im Wettlauf um die Patente und der Weltwirtschaft im Konkurrenzkampf um die Innovation und die zeitliche Führerschaft bei der weltweiten Exploration, Identifikation und Akquirierung von Kreativitätspotenzialen und der Vermarktung innovativer Produkte ersichtlich war.
Die Beherrschung der Zeit gestattet es nun, sich über überkommene Paradigmen der Macht hinwegzusetzen, tradierte wertebasierte Solidarität und Allianzen zu ignorieren und durch die Beherrschung der Zeit im Alleingang, über Freunde und Feinde hinweg, dem Gipfel der Macht entgegenzustürmen und den ultimativen Wettlauf um die Macht zu gewinnen. Dies wird kulturell durch individuelle und gesellschaftlich extrem individualistische kulturelle Prädispositionen begünstigt, bei denen alles statthaft ist, um, gleich welches Rennen, für sich als Sieger und Erster zu entscheiden, wobei Rechtsverletzungen höchstens vergleichbar mit Fauxpas bei sportlichen Wettkämpfen eingestuft werden.
Um dies human und nachhaltig inbezug auf die Interessen der gesamten Menschheit zu kompensieren, bedürfte es einer konkomitanten menschlichen Beherrschung des inneren psychologischen Raumes und der psychologischen Zeit. Denn nur durch die Beherrschung des inneren Bewusstseinsraumes und der darin regierenden psychologischen Zeit kann das äußere raum-zeitliche Beherrschungsmotiv des Menschen von seiner Genese her bezähmt werden. Im Bereich der inneren Zeit gibt es keine der Lichtgeschwindigkeit vergleichbaren Barrieren und hier ist immer noch Raum für Entwicklung, die sich als das Zeit-Machtmotiv domestizierend externalisieren und durch die innere äußere „Vollendung der Zeit“ das gegenwärtig emergente Zeit-Macht Paradigma mit seinem global-zentrifugalen, die Welt im Zeichen der Macht fragmentierenden Impact, überwinden kann.
Die innere Zeit des Bewusstseins oder der psychologischen Zeit stellt die geistige Ressource bereit, um die äußere Zeit und die durch ihre Beherrschung verliehene Macht in nachhaltige Bahnen zu lenken. Dieses zweifältige Prinzip der Beherrschung der inneren und der äußeren Zeit, der psychologischen und der technischen, ist eine zentrale Erkenntnis für die Zukunftsgestaltung.
Die Zeit scheint sowohl im Hinblick auf ihre inneren als auch äußeren Aspekte ihrer Vollendung entgegenzustreben und der Mensch scheint mit Grundkonstanten seiner Existenz konfrontiert zu werden. Ist die Zeit nun vollendet? - So könnte man in Anlehnung an die Bibel fragen. Doch diese sagt, dass sie bereits mit der Ankunft Jesu Christi vollendet war und dass eine neue anfing, deren Werden sich aber über lange Zeit zu erstrecken scheint, weil sie als solche verkannt wurde.
Dennoch hält gerade die westliche christliche Zivilisation die Lösung für die Integration der drei identifizierten Konstanten menschlichen Lebens von Anfang an und in besonderem Maße mit der Ankunft des Erlösers auf dieser Welt bereit. Die Rekonziliation von Raum, Zeit und Macht mit ihren inneren und äußeren Dimensionen, die als zentrale Koordinaten das existenzielle Gesamtfeld definieren, ist gewissermaßen teleologisch in der menschlichen Bewusstseinssoftware, so könnte man im Jargon unseres Wissens- und Informationszeitalters sagen, angelegt. Die Konfrontation des Menschen mit den Grundprämissen und Koordinaten seiner Existenz aktiviert nun die teleologisch angelegte menschliche Bewusstseinsausstattung zur schöpfungs- und menschenkonformen Integration der aus dem Lot geratenen Grundkoordinaten des Lebens; eines Sachverhaltes, der infolge eines Abkommens vom Weg in der Gestalt zivilisationsbedingter Materialisierung und Säkularisierung eingetreten ist. Die schöpfungskonforme Reintegration der identifizierten Grundkoordinaten kann durch die Umkehrung dieses zivilisationsbedingten Prozesses und eine Neuanknüpfung an die Logik der Vollendung der Zeit mit dem weltgeschichtlichen Ereignis vor 2000 Jahren geschehen. Denn nun ist der Mensch auf einer höheren Stufe seiner Entwicklung und Reifung mit der Frage der Vollendung der Zeit in seiner persönlichen existenziellen Erfahrung konfrontiert und muss eine nachhaltige Antwort auf diese Herausforderung finden. Die teleologisch angelegte Integration der drei existenziellen Konstanten, die sein Leben gegenwärtig in hohem Maß zu bestimmen scheinen, war, ist und wird stets vorhanden sein. Er hat die Freiheit als Individuum und Gesellschaft, das Geschenk des Rettungsankers nun anzunehmen und somit die aus dem Ruder laufenden Prozesse in den diversen Bereichen des individuellen, nationalen und internationalen Lebens unter die rettende Kontrolle der überzeitlichen Gott-Mensch-Schöpfungsordnung zu bringen.
Wem gehört die Zeit und wem gehört der Raum und wessen ist die Allmacht? Und wer oder was könnte etwas gegen diese kosmische Grund-Konstante der Schöpfung ausrichten oder sie für seine zeitlichen Agenden usurpieren?
In der ewigen Gegenwart des Hier und Jetzt wird der relative Zeit-Raum und somit die Machtfrage transzendiert.
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