In den vergangenen Jahrzehnten sorgte das Internet ständig für neue Entwicklungen in beinahe allen Wirtschaftsbereichen. Durch neue Anwendungen wie Web 2.0 und Social Media veränderte sich die Nutzung des Mediums grundlegend. So ist es nun auch dem gewöhnlichen User möglich eigenen Content zu erstellen und sich mit einer breiten Masse anderer User aus der ganzen Welt zu vernetzen und Daten auszutauschen. Vor allem in der Musikwirtschaft veränderten sich hierdurch die Machtverhältnisse zu Gunsten der Konsumenten und Künstler. Diese nutzten in den vergangenen Jahren vermehrt Plattformen und Netzwerke im Internet ,wie bspw. YouTube oder Facebook, um ihre Musik weiterzuverbreiten. Trotz neuer günstigerer digitaler Produktionstechnik fehlen zu professionellen Produktionen jedoch oft die nötigen Mittel und so können die meisten von einem eigenen Album bisher nur träumen.
Diesem Dilemma könnte eine mehr oder weniger neue Erscheinung Abhilfe schaffen. Das Phänomen Crowdfunding (CF), bezeichnet die Kapitalbeschaffung durch viele Unterstützer mit kleinen Beträgen. Diese neue Erscheinungsform bietet sich insbesondere für Projekte aus kreativen und innovativen Bereichen an, da es sich beim anfallenden Kapitalbedarf meist nur um wenige Tausend Euro handelt. Zum anderen besteht in diesen Bereichen allgemein hohes Interesse seitens der Unterstützer.
Inhaltsverzeichnis
AbkürzungsverzeichnisII
AbbildungsverzeichnisIII
TabellenverzeichnisIII
1 Einleitung
2 Aufbau und Zielsetzung der Arbeit
3 Begriffliche Klärungen
3.1 Crowdsourcing und Crowdfunding
3.2 Mikrofinanzierung
3.3 Web 2.0
3.4 Social Media
3.5 Musikindustrie/Musikwirtschaft
4 Beschreibung des Phänomens Crowdfunding
4.1 Entstehung, Entwicklung und Historie
4.2 Anwendungsgebiete und Formen der Gegenleistung
4.3 Hauptakteure im Crowdfunding-Prozess
4.4 Ablauf eines Crowdfunding-Prozesses
5 Crowdfunding in der Musikwirtschaft
5.1 Marktstrukturen der Musikwirtschaft
5.2 Wertschöpfungsprozesse
5.3 Bisherige Finanzierungsmethoden
5.4 Projekt-Formen
5.4.1 Nicht-plattform-basierte Crowdfunding-Projekte
5.4.2 Deutschsprachige Crowdfunding-Plattformen
5.4.3 Crowdfundind-Plattformen mit dem Schwerpunkt Musik
6 Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Crowdsourcing und seine Erscheinungsformen
Abb. 2: Gefundene Einträge für den Suchbegriff „Crowdfunding“
Abb. 3: Unterteilung von Crowdfunding nach Art der Gegenleistung
Abb. 4: Ablauf eines plattform-basierten Crowdfunding-Prozesses
Abb. 5: Transaktions- und Informationsfluss im Crowdfunding-Prozess
Abb. 6: Marktstufen in der Musikwirtschaft
Abb. 7: Medialer Wertschöpfungsprozess
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Übersicht deutschsprachiger Crowdfunding-Plattformen17
1 Einleitung
In den vergangenen Jahrzehnten sorgte das Internet ständig für neue Entwicklungen in beinahe allen Wirtschaftsbereichen. Durch neue Anwendungen wie Web 2.0 und Social Media veränderte sich die Nutzung des Mediums grundlegend. So ist es nun auch dem gewöhnlichen User möglich eigenen Content zu erstellen und sich mit einer breiten Masse anderer User aus der ganzen Welt zu vernetzen und Daten auszutauschen. Vor allem in der Musikwirtschaft veränderten sich hierdurch die Machtverhältnisse zu Gunsten der Konsumenten und Künstler. Diese nutzten in den vergangenen Jahren vermehrt Plattformen und Netzwerke im Internet ,wie bspw. YouTube oder Facebook, um ihre Musik weiterzuverbreiten. Trotz neuer günstigerer digitaler Produktionstechnik fehlen zu professionellen Produktionen jedoch oft die nötigen Mittel und so können die meisten von einem eigenen Album bisher nur träumen.
Diesem Dilemma könnte eine mehr oder weniger neue Erscheinung Abhilfe schaffen. Das Phänomen Crowdfunding (CF), bezeichnet die Kapitalbeschaffung durch viele Unterstützer mit kleinen Beträgen. Diese neue Erscheinungsform bietet sich insbesondere für Projekte aus kreativen und innovativen Bereichen an, da es sich beim anfallenden Kapitalbedarf meist nur um wenige Tausend Euro handelt. Zum anderen besteht in diesen Bereichen allgemein hohes Interesse seitens der Unterstützer.
2 Aufbau und Zielsetzung der Arbeit
In der vorliegenden Studienarbeit soll beleuchtet werden, inwiefern sich CF als alternative Finanzierungsmethode in die bisherige Ökonomie der Musikwirtschaft einbringen kann und wer besonders davon profitiert.
Zur Klärung begrifflicher Grundlagen wird CF als Erscheinungsform des Crowdsourcing vorgestellt und der Begriff der Mikrofinanzierung beleuchtet. Zudem wird definiert, was genau sich hinter den Begriffen Web 2.0 und Social Media verbirgt und was gemeint ist, wenn von der Musikindustrie die Rede ist.
Im darauf folgenden Kapitel wird das Phänomen „Crowdfunding“ beleuchtet. Hierunter fallen die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte als historische Hintergründe. Danach werden Anwendungsgebiete nach Art der Gegenleistung beschrieben. Des Weiteren werden die Akteuere und der Ablauf eines CF-Prozesses vorgestellt.
In Kapitel 5 wird auf CF in der Musikwirtschaft eingegangen. Hierzu werden zuerst Strukturen und Wertschöpfungsprozesse aufgezeigt und welche Finanzierungsmethoden bisher zur Verfügung stehen. Insbesondere nicht-plattform-basierte und plattform-basierte Formen des CF sind Bestandteil des Kapitels.
3 Begriffliche Klärungen
In diesem Kapitel werden zum besseren Verständnis wichtige Begriffe im Zusammenhang mit dem Phänomen „Crowdfunding“ definiert. Hierbei werden die englischen Bezeichnungen dieser Begriffe aufrechterhalten, da es noch keine einheitliche Auffassung von den dazugehörigen deutschen Übersetzungen gibt.
3.1 Crowdsourcing und Crowdfunding
Der Oberbegriff „Crowdsourcing“ trat nachweislich erstmals im Jahr 2006 in Erscheinung und wurde von Jeff Howe geprägt.[1] Dessen frühe Definition ist jedoch sehr abstrakt und berücksichtigt viele Aspekte, die mit Crowdsourcing üblicherweise einhergehen, nicht oder nicht ausreichend. Im Wesentlichen wird beim Crowdsourcing via moderner Informations- und Kommunikationssysteme (speziell Internet und Web 2.0) eine Vielzahl von extrinsisch oder intrinsisch motivierter Privatpersonen auf der ganzen Welt mobilisiert, um mit nicht-monetären oder monetären Mitteln eine Leistung zu erbringen.[2]
Nach Tacke lässt sich Crowdsourcing in folgende vier Unterformen unterteilen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Crowdsourcing und seine Erscheinungsformen[3]
- Crowd Wisdom beschreibt die Nutzung der sog. Schwarmintelligenz. Zur Lieferung von Hinweisen und Lösungen wird bspw. durch die Veröffentlichung einer Problemstellung das Wissen der Crowd aktiviert und zur kollektiven Reflexion genutzt.[4]
- Crowd Creation bezeichnet die Nutzung des schöpferischen und kreativen Potentials der Crowd, d. h. Texte, Bilder, Multimediadateien werden von der Crowd erstellt.[5]
- Beim Crowd Voting wird das Urteilsvermögen der Crowd wird zur bewussten bzw. unbewussten Abstimmung genutzt. Beispiele hierfür bieten Abstimmungen in TV-Casting-Shows.[6]
- Als vierte Erscheinungsform des Crowdsourcing, wird Crowdfunding Hemer et al. wie folgt definiert:
„Crowdfunding ist eine Finanzierungsform, die im Wesentlichen über einen öffentlichen Aufruf im Web 2.0 erfolgt und zum Ziel hat, finanzielle Ressourcen für ein Vorhaben entweder ohne Gegenleistung oder gegen irgendeine Art von Gegenleistung (finanzielle/materielle Vergütung, immaterielle, ideelle Leistungen und/oder Rechte, z. B. Stimmrechte) zu erhalten und damit einen bestimmten Zweck zu erreichen.“[7]
3.2 Mikrofinanzierung
Unter dem Begriff der „Mikrofinanzierung“ versteht man „finanzielle Basisdienstleistungen wie Kredite, Sparverträge oder Versicherungspolicen für Kunden […], die von herkömmlichen Finanzinstituten aus verschiedenen Gründen nicht bedient werden“[8]. CF funktioniert nach dem klassischen „Klingelbeutel-Prinzip“[9]. Dies ist eine Art der Mikrofinanzierung, die man bereits aus Kirchen, von sozialen Institutionen, Interaktiven TV-Gala-Events oder sonstigen Spendenaufrufen kennt.[10]
3.3 Web 2.0
Der Begriff Web 2.0 bezieht sich auf die veränderte Nutzung und Wahrnehmung des Internets. User haben nun im Gegensatz zu früher die Möglichkeit, selbst Inhalte im Internet in Form von Texten, Bildern oder Videos zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Dies wird durch interaktive Anwendungen unterstützt.[11]
3.4 Social Media
Der Begriff Social Media beschreibt all jene Plattformen, welche den Usern ermöglichen sich untereinander zu vernetzen und somit einen weiteren Kommunikationskanal darstellen.[12]
3.5 Musikindustrie/Musikwirtschaft
Kromer führt den Ursprung des Begriffs den 1920er Jahren zu. Bezeichnet
wurden damit „Firmen, die mittels industrieller Massenproduktion von Tonträgern das Wirtschaftsgut Musik einer industriellen Vervielfältigung zugänglich machten“[13]. Heutzutage sind jedoch aus wirtschaftlicher Sicht die Bereiche „der Herstellung von Tonträgern (Labels, Presswerke und Studios), die Herstellung und der Handel von Musikinstrumenten, die kreative Erstellung der Werke, die Musikverlage und Verwertungsgesellschaften, bis hin zu Konzertveranstaltern und Direktionen“[14] hinzuzufügen.
[...]
[1] Vgl. Hemer et al. (2011), S. 17
[2] Vgl. Martin (2008), Internet
[3] Eigene Darstellung nach Tacke
[4] Vgl. Tacke (2010), Internet
[5] Vgl. ebd., Internet
[6] Vgl. ebd., Internet
[7] Hemer et al. (2011), S. 19
[8] Hemer et al. (2011), S. 20
[9] Ebd. (2011), S. 21
[10] Vgl. ebd., S. 21
[11] Vgl. Prinz (2012), Internet
[12] Vgl. U. V. (2012), Internet
[13] Kromer (2008), S.25
[14] Ebd., S. 25