Seminararbeit in Financial Management
Asset Backed Securities (ABS): Analyse von Asset Backed Securities
Dozent: Prof. Dr. Thomas Holtfort
Verfasser: Ugur Ataman
Eingereicht am: 15. Januar 2013
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Vorgehensweise
2 Grundlagen von ABS
2.1 Definition und Grundidee
2.2 Entstehung und Entwicklung
3 Analyse
3.1 Kategorisierung von ABS nach Asset-Klassen
3.2 Arten des Risikotransfers bei ABS-Transaktionen
3.3 Entwicklung der ABS-Transaktionen in Deutschland
3.4 Hauptbeteiligte bei einer ABS-Transaktion
3.5 Weitere Beteiligte bei einer ABS-Transaktion
3.6 Struktur und Ablauf einer ABS-Transaktion
4 Kritische Würdigung
4.1 Vorteile
4.2 Nachteile
5 Fazit
5.1 Zusammenfassung der Ergebnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Im Vergleich zum Ausland existierte in Deutschland in der Vergangenheit eine enge
Bindung der einzelnen Unternehmen an nur jeweils wenige Banken. Diese Bank, mit
der ein Bankkunde den größten Teil seiner Finanzgeschäfte abschließt, wird als Hausbank¡ und die enge Beziehung als Hausbankprinzip (engl.: Relationship Banking) bezeichnet. Der Vorteil ist dabei, dass im Laufe der Zeit für die Bank die Informationsasymmetrien abgebaut werden und für das Unternehmen bessere Konditionen angeboten werden können. Doch durch das Hausbankprinzip gibt es einen starken Fokus auf die klassischen Bankkredite und die Unternehmen sind somit abhängig vom Finanzsektor.
Als es mit dem Basel II Abkommen zu Beginn des Jahrtausends schwieriger wurde
Bankkredite aufzunehmen, weil diese teurer wurden, ist die Bedeutung von klassischen
Bankkrediten gesunken und die von Asset Backet Securities, oder abgekürzt ABS-Transaktionen gestiegen. Durch die in den letzten Jahren steigenden ABS-Transaktionen, hat sich die Finanzierungsform zu einem Bestandteil der modernen und innovativen Unternehmensfinanzierung entwickelt. Denn ABS eröffnet neue Perspektiven für die Finanzierung von Unternehmen und bietet ein starkes wirtschaftliches
Wachstum.
1.2 Zielsetzung
Ziel dieser Seminararbeit ist es ABS eingehend zu analysieren. Bei dieser Analyse wird auf die Unterteilung der ABS-Transaktionen, deren Entwicklung in Deutschland, dessen Struktur, die Beteiligten und deren Aufgabengestaltungen ein starker Fokus gelegt. Zudem wird auf die Vor- und Nachteile der Finanzierungsform eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Vorgehensweise
2 Grundlagen von ABS
2.1 Definition und Grundidee
2.2 Entstehung und Entwicklung
3 Analyse
3.1 Kategorisierung von ABS nach Asset-Klassen
3.2 Arten des Risikotransfers bei ABS-Transaktionen
3.3 Entwicklung der ABS-Transaktionen in Deutschland
3.4 Hauptbeteiligte bei einer ABS-Transaktion
3.5 Weitere Beteiligte bei einer ABS-Transaktion
3.6 Struktur und Ablauf einer ABS-Transaktion
4 Kritische Würdigung
4.1 Vorteile
4.2 Nachteile
5 Fazit
5.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
5.2 Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Kategorisierung von Asset Backed Securities nach Asset-Klassen
Abbildung 2: Entwicklung des Anteils von True Sale Transaktionen in Deutschland
Abbildung 2: Struktur einer ABS-Transaktion
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Im Vergleich zum Ausland existierte in Deutschland in der Vergangenheit eine engeBindung der einzelnen Unternehmen an nur jeweils wenige Banken. Diese Bank, mitder ein Bankkunde den größten Teil seiner Finanzgeschäfte abschließt, wird als Hausbank1 und die enge Beziehung als Hausbankprinzip (engl.: Relationship Banking) bezeichnet. Der Vorteil ist dabei, dass im Laufe der Zeit für die Bank die Informationsasymmetrien abgebaut werden und für das Unternehmen bessere Konditionen angeboten werden können. Doch durch das Hausbankprinzip gibt es einen starken Fokus aufdie klassischen Bankkredite und die Unternehmen sind somit abhängig vom Finanzsektor.
Als es mit dem Basel II Abkommen zu Beginn des Jahrtausends schwieriger wurdeBankkredite aufzunehmen, weil diese teurer wurden, ist die Bedeutung von klassischenBankkrediten gesunken und die von Asset Backet Securities, oder abgekürzt ABSTransaktionen gestiegen. Durch die in den letzten Jahren steigenden ABSTransaktionen, hat sich die Finanzierungsform zu einem Bestandteil der modernen undinnovativen Unternehmensfinanzierung entwickelt. Denn ABS eröffnet neue Perspektiven für die Finanzierung von Unternehmen und bietet ein starkes wirtschaftlichesWachstum.
1.2 Zielsetzung
Ziel dieser Seminararbeit ist es ABS eingehend zu analysieren. Bei dieser Analyse wird auf die Unterteilung der ABS-Transaktionen, deren Entwicklung in Deutschland, dessen Struktur, die Beteiligten und deren Aufgabengestaltungen ein starker Fokus gelegt. Zudem wird auf die Vor- und Nachteile der Finanzierungsform eingegangen.
1.3 Vorgehensweise
Die vorliegende Seminararbeit besteht aus weiteren vier Kapiteln. Im Rahmen dieserSeminararbeit wird in Kapitel zwei zunächst auf die Definition und Grundidee von ABSeingegangen. Außerdem wird ein kurzer Überblick über die Entstehung und Entwicklung der modernen Finanzierungsform mit einem Bezug auf den deutschen Markt gegeben.
Das Kapitel drei befasst sich an erster Stelle mit der Kategorisierung von ABS nach denAsset-Klassen. Darüber hinaus geht es um die Arten des Risikotransfers bei ABSTransaktionen und deren Entwicklung in Bezug auf Deutschland. Das Ende des drittenKapitels befasst sich mit den Beteiligten, der Struktur und dem Ablauf einer ABSTransaktion.
Darauf aufbauend schließt sich in Kapitel vier eine kritische Würdigung an. Eingegangen werden hierbei auf die Vor- und Nachteile einer ABS-Transaktion.
Die Seminararbeit schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einem Ausblick auf deren zukünftige Relevanz als Finanzierungsform für Unternehmen.
2 Grundlagen von ABS
2.1 Definition und Grundidee
Asset Backed Securities (ABS) sind durch Verbriefung von Forderungen oder anderenVermögensgegenständen entstandene Wertpapiere.2 Diese Wertpapiere werden als mitAktiva (Assets) besicherte (Backed) Wertpapiere (Securities) bezeichnet und bedeutetsomit im wörtlichen Sinn „durch Aktiva gedeckte Wertpapiere“.3 Eine weitere Übersetzung ist „forderungsgestützte Wertpapiere“ beziehungsweise „forderungsgestützteVerbriefung“.4
Bei Asset einer ABS-Transaktion werden Forderungen eines Unternehmens (Orginator)an eine eigens für diesen Zweck gegründete Zweckgesellschaft beziehungsweise Special Purpose Vehicle (SPV) verkauft. Die Forderungen werden anschließend durch die
Zweckgesellschaft verbrieft und an Investoren weiterverkauft. Da die handelbarenWertpapiere durch die zugrunde liegenden Forderungen besichert sind, spricht man vonAsset-Backed-Securities. Diese Art der Kapitalbeschaffung, also die Schaffung vonhandelbaren Wertpapieren aus Forderungen bezeichnet man als Verbriefung (engl.:Securitisation).
2.2 Entstehung und Entwicklung
Ursprünglich stammen ABS aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Sie wurden dort,wo der Markt für Verbriefungen viel weiter entwickelt ist als in Europa, vor über 30Jahren entwickelt. Zum ersten Mal wurden dort ABS-Transaktionen in den 1970er Jahren als Hypothekendarlehen in Form von Mortgage Backed Securities (MBS) einerSonderform von ABS verbrieft. Bei dieser Sonderform handelt es sich dabei um dieVerbriefung von Hypothekendarlehen privater und gewerblicher Schuldner.5
Die erste ABS-Transaktion, die als Verbriefung von Hypothekendarlehensforderungengilt, entstand im Februar 1970. Damals gab es dort keine Produkte, welche dem deutschen Pfandbrief geähnelt haben. In den nächsten darauffolgenden 20 Jahren, also inden 80er und 90er Jahren hat sich dieses Refinanzierungsinstrument auf andere AssetKlassen ausgeweitet, immer mehr im Markt etabliert und international verbreitet.6 Finanzierungstöchter von Automobilherstellern, Kreditkartenunternehmen und Leasinggesellschaften entscheiden sich erst ab Mitte der 80er Jahre für diese Finanzierungsform.7 In Deutschland wurde die Finanzierungsform erst 1998 auf dem Finanzmarkteingesetzt und seitdem ist es zu beobachten, dass der deutsche Markt stärker wächst.Betrachtet man die Vergangenheit, ist seit der Anerkennung der Finanzierungsformdurch die Deutsche Bundesbank im Jahr 1997, das Emissionsvolumen der 1998 durchgeführten ABS-Transaktionen von rund 12 Milliarden Euro auf 25 Milliarden Euro imJahr 2000 gestiegen.8 Ende Juni 2009 hatten Anleger rund 8,7 Billionen Euro in denUSA und Europa in Kreditverbriefungen investiert.9
Inzwischen haben die ABS-Emissionen auch bei den Investoren in Europa stark etabliert. Allerdings ist es noch nicht so weit verbreitet wie in den Vereinigten Staaten. Mit klarer Distanz folgten im Jahr 2007 Italien, Spanien und Deutschland.10
3 Analyse
3.1 Kategorisierung von ABS nach Asset-Klassen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Kategorisierung von Asset Backed Securities nach Asset-Klassen11
Seit dem Ursprung von ABS-Transaktionen im MBS-Bereich von USA können mittlerweile verschiedene Aktiva verbrieft werden. Aus diesem Grund sollte zunächst eineDifferenzierung der verschiedenen Transaktionsarten nach Art der Aktiva erfolgen.
Auf der linken Seite gibt es als zweite große ABS-Gruppe die Collaterialised Debt Obligations (CDO).12 Diese sind entweder als Collateralized Loan Obligations (CLOs) mit Krediten oder als Collateralized Bond Obligations (CBOs) mit Anleihen besichert. Aufder rechten Seite ist die Sonderform MBS mit den Asset-Klassen Commercial MortgageBacked Securities (CMBS) und Residential Mortgage Backed Securities (RMBS) zusehen. Diese beiden, die gewerbliche Immobilienkredite und die private Wohnungsbaukredite unterscheiden sich im Gegensatz zu den anderen ABS dadurch, dass sie auchGrundschulden als Besicherung verwenden und nicht nur die Kreditforderungen. Durchdiese Besicherung ist es für die Zweckgesellschaft möglich, bei Forderungsausfall aufdie dahinter stehende Immobilie zurückzugreifen.13 In der Mitte ist ABS im engerenSinne abgebildet und unterhalb alle sonstigen Vermögenswerten, wie Forderungen ausLeasingverträgen, Forderungen aus Konsumentenkreditverträgen, Kreditkartenforderungen, Forderungen aus Autodarlehen, Handelsforderungen etc. Der Oberbegrifffür diese drei Gruppen lautet in Europa Verbriefungen oder ABS (im weiteren Sinne).
3.2 Arten des Risikotransfers bei ABS-Transaktionen
Die ABS-Transaktionen differenzieren sich nach der Art des Risikotransfers. Es unterscheiden sich dabei zwei Arten: Die True-Sale-ABS-Transaktion und die synthetischeTransaktion.
Bei einer True-Sale-ABS-Transaktion handelt es sich um einen echten Forderungsverkauf. Neben dem Ausfallrisikos werden bei dieser traditionellen Form auch die Forderungen aus der Bilanz herausgelöst und an eine Zweckgesellschaft übertragen. Hierbeierhält der Forderungsverkäufer (Orginator) bereits am Anfang der Transaktion Kapitalvon der Zweckgesellschaft, was bei der synthetischen Verbriefung nicht der Fall ist. DieZweckgesellschaft wird rechtlicher und wirtschaftlicher Eigentümer der angekauftenForderungen und finanziert diese Forderungen durch die Emission von Wertpapieren.Für die Investoren hängen dabei nur die Zins- und Tilgungszahlungen von den verbrieften Forderungen ab. Die Bonität des Forderungsverkäufers spielt für den Investor keineentscheidende Rolle. Somit übernehmen die Investoren das Ausfallrisiko.14
[...]
1 Vgl. Geld.Idealo.de
2 Vgl. Pape, U. (2008), S. 183
3 Böhmer, M. (1996), S. 17
4 Früh, A. (1995), S. 105
5 Vgl. Pape, U. (2008), S. 185
6 Vgl. Hommel, U. et al. (2005), S. 4
7 Vgl. Schmalenbach-Gesellschaft (1992), S. 496
8 Vgl. IHK-Wiesbaden.de
9 Vgl. Finanzen.net (2009)
10 Vgl. Sachverständigenrat (2007), S. 115
11 In Anlehnung an Breitenbach (2005), S. 33
12 Vgl. Culp (2002), S.453
13 Vgl. Breitenbach (2005), S. 37
14 Vgl. Emse C. (2005), S. 33