Als die ersten Seiten von "Mein Kampf" in der Strafanstalt Landsberg am Lech , Bayern, entstanden, legte Adolf Hitler damit den Grundstein seiner nationalsozialistischen Ideologie. In diesem Buch schreibt er sein Leben und seine Erfahrungen nieder, welche Ereignisse ihn prägten und schlussendlich über die Entstehung und den Werdegang der NSDAP .
Hitler überarbeitete den Text, der 1924 noch unter dem Titel Viereinhalb Jahre Kampf gegen Lüge, Dummheit und Feigheit verfasst wurde, nach seiner Entlassung aus der Strafanstalt und ließ ihn unter dem neuen Titel Mein Kampf verlegen. Die Schrift erschien zunächst als zweiteiliger Band - 1925 der erste, 1926 bereits der zweite Teil.
Im Laufe der Forschung konnte man feststellen, dass die enthaltenen autobiographischen Eckdaten nicht mit dem wahren Leben Hitlers übereinstimmen. Mein Kampf ist stattdessen eine Propagandaschrift, in der Hitler sein ideologisches Gedankengut in Umlauf bringt. So wurde die Lektüre millionenfach ver-kauft, als Geschenk für die Eheschließung, den bestandenen Schul- und Berufsabschlüssen oder beim Beitritt in die NSDAP vergeben. Dies erklärt auch die extremen Auflagezahlen, die sich im Millionenbereich bewegten.
Im Folgenden wird besonders die Thematisierung und Behandlung der ‚Juden-frage‘ in Mein Kampf betrachtet. Dabei sollen die metaphorischen und teilweise verschleierten Formulierungen des Buches mit dem direkten Wortlaut der Reichsparteitagsrede vom 30. Januar 1939 verglichen werden, um so aufzuzeigen, wie es vom verstecktem zum offenen Hass und der damit resultierenden ‚Endlösung‘ kommen konnte. Da sowohl Mein Kampf, wie auch andere antisemitische Schriften präsent waren, soll zusätzlich die Reaktion des jüdischen, wie auch des deutschen Volkes aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Hitlers Propagandaschrift
- Der Jude - die Angst vor dem Unbekannten
- Hitlers erste Begegnungen mit dem jüdischen Volk
- Die Verbindung zwischen Sozialdemokraten und Juden
- Die Judenfrage
- Die Entstehung der Judenfrage
- Die Arbeit an einer Lösung
- Ein Plan wird geschmiedet
- Die Reaktionen auf die Endlösung
- Die Wahrnehmung des deutschen Volkes
- Die Starre der Juden
- Die Forschung ist noch lange nicht am Ende
- Literaturverzeichnis
- Primärquellen
- Sekundärquellen
- Internetquellen
- Filmquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Thematisierung der „Judenfrage" in Hitlers „Mein Kampf" und der Reichsparteitagsrede von 1939. Sie untersucht die Entwicklung von Hitlers antisemitischen Ansichten, die Rolle der Propaganda und die Reaktion des deutschen und jüdischen Volkes auf die „Endlösung".
- Hitlers antisemitische Ideologie und ihre Entwicklung
- Die Rolle von „Mein Kampf" als Propagandaschrift
- Die Reaktion des deutschen Volkes auf die nationalsozialistische Propaganda
- Die „Endlösung" und ihre Umsetzung
- Die Reaktion des jüdischen Volkes auf die Verfolgung und Vernichtung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet Hitlers Propagandaschrift „Mein Kampf" und deren Entstehung im Kontext seiner persönlichen Erfahrungen und der nationalsozialistischen Ideologie. Der Fokus liegt auf der Verbreitung der Schrift als Mittel zur Verbreitung antisemitischer Propaganda und der Bedeutung der Lektüre für die NSDAP.
Das zweite Kapitel widmet sich Hitlers ersten Begegnungen mit dem jüdischen Volk und der Entwicklung seiner antisemitischen Ansichten. Die Analyse von Hitlers Beschreibungen seiner Jugend in Wien zeigt, wie er die Sozialdemokraten mit dem Judentum verbindet und seine Abneigung gegen beide Gruppen begründet. Die Rolle der antisemitischen Literatur in Hitlers Entwicklung wird beleuchtet und seine zunehmend negative Wahrnehmung des jüdischen Volkes wird hervorgehoben.
Das dritte Kapitel beleuchtet die „Judenfrage" als zentrales Thema in Hitlers „Mein Kampf" und der Reichsparteitagsrede von 1939. Die Metaphern und verschleierten Formulierungen in „Mein Kampf" werden mit dem direkten Wortlaut der Rede verglichen, um die Eskalation von Hitlers antisemitischen Ansichten aufzuzeigen. Die Entstehung der „Judenfrage" wird in Verbindung mit Hitlers Vorstellung vom jüdischen Volk als Parasiten gesetzt und die Arbeit an einer „Lösung" wird analysiert. Die Rolle der Propaganda und die Entwicklung von Hitlers Plan zur „Endlösung" werden untersucht.
Das vierte Kapitel behandelt die Reaktionen auf die „Endlösung", sowohl seitens des deutschen Volkes als auch der jüdischen Bevölkerung. Die Frage, wie viel das deutsche Volk über die „Endlösung" wusste, wird beleuchtet und die Rolle der nationalsozialistischen Propaganda in der Manipulation der öffentlichen Meinung wird analysiert. Die Reaktion des jüdischen Volkes auf die Verfolgung und Vernichtung wird diskutiert und die Gründe für die scheinbar passive Reaktion der Opfer werden untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die „Judenfrage", „Mein Kampf", die Reichsparteitagsrede 1939, Antisemitismus, Propaganda, „Endlösung", Holocaust, nationalsozialistische Ideologie, deutsche Gesellschaft, jüdische Bevölkerung, Verfolgung und Vernichtung.
- Arbeit zitieren
- Alin Bashja Lea Zinner (Autor:in), 2013, Die Judenfrage und ihre Thematisierung in Hitlers "Mein Kampf" und der Reichsparteitagsrede von 1939, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/262742