Die Vereinigten Staaten von Amerika und die Volksrepublik China gehören zu den mächtigsten Staaten im internationalen System. Die USA sind allerdings in ihrer Hegemonialposition spätestens seit der Finanzkrise geschwächt, während der Einfluss der Volksrepublik zunimmt. China beeinflusst die globalen Märkte, hat das eigene Militär modernisiert und unterhält aktive diplomatische Beziehungen zu den bedeutendsten Regionen der Welt. Es wird erwartet, dass China in Zukunft zunehmende Gestaltungsmöglichkeiten an der internationalen Ordnung gewinnen und somit die Vormacht der USA schwächen wird.
Obwohl beide Staaten global mächtig auftreten – beispielsweise sind beide Atommächte oder haben ständige Sitze im UN-Sicherheitsrat – könnten sie kulturell, ideologisch und politisch kaum unterschiedlicher sein. Deutlich wurde dies jüngst wieder bei den Herrschaftswechseln in beiden Ländern. Während die amerikanische Präsidentschaftswahl zum weltweiten Medienereignis glorifiziert wurde, fand der chinesische Führungswechsel weit weniger glamourhaft im Hinterzimmer der kommunistischen Parteikader statt. Die chinesischen Bürger konnten außerdem nicht – im Gegensatz zu den US-amerikanischen Bürgern – an der Entscheidungsfindung partizipieren.
Vor dem Hintergrund der angedeuteten globalen Entwicklungen ist es umso interessanter zu untersuchen, wie diese beiden mächtigen, aber unterschiedlichen Staaten im Konfliktfall agieren und wie internationales Recht von ihnen wahrgenommen und interpretiert wird. Eine solche Konfliktsituation trat im Jahr 2001 ein, als sich eine Kollision zwischen einem US-amerikanischen Aufklärungsflugzeug des Typs EP-3E Aries II und einem chinesischen J-8 Finback Fighter über der ausschließlichen Wirtschaftszone Chinas bei Hainan ereignete.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Sachverhalt
- Der amerikanische Aufklärungsflug
- Die Kollision
- Die Notlandung auf dem Militärstützpunkt Lingshui/Hainan
- Die chinesische Behandlung von Mannschaft und Flugzeug
- Anwendbarkeit völkerrechtlicher Normen
- Der völkerrechtliche Status von Militärluftfahrzeugen
- Überflugsrechte
- Rechtliche Möglichkeiten von Küstenstaaten
- Rechtslage bei Notlandungen
- Rechtlicher Umgang mit Besatzung und Flugzeug
- Der politische Disput um eine Entschuldigung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Luftzwischenfall zwischen einem US-amerikanischen und einem chinesischen Flugzeug über der chinesischen Ausschließlichen Wirtschaftszone im Jahr 2001. Ziel ist die intersubjektive Analyse des Vorfalls und die völkerrechtliche Bewertung des Handelns beider Staaten. Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven und deren rechtliche Konsequenzen.
- Die Anwendbarkeit des Völkerrechts auf Militärflugzeuge
- Die Überflugrechte über die Ausschließliche Wirtschaftszone
- Die rechtliche Bewertung der Kollision und der Notlandung
- Die Rechtmäßigkeit der chinesischen Behandlung der US-amerikanischen Besatzung und des Flugzeugs
- Der politische Aspekt des Konflikts und der Forderung nach einer Entschuldigung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext des Luftzwischenfalls von 2001 vor dem Hintergrund der globalen Machtverhältnisse zwischen den USA und China. Sie hebt die kulturellen und politischen Unterschiede beider Staaten hervor und führt in die Problematik ein, wie diese Mächte im Konfliktfall mit internationalem Recht umgehen. Die Arbeit stellt die Frage nach der Rechtmäßigkeit des Handelns beider Seiten in den Mittelpunkt und kündigt die Analyse der völkerrechtlichen Aspekte an.
Der Sachverhalt: Dieses Kapitel beschreibt detailliert den Ablauf des Zwischenfalls, beginnend mit dem amerikanischen Aufklärungsflug über die chinesische AWZ, über die Kollision mit dem chinesischen Kampfflugzeug bis hin zur Notlandung des US-Flugzeugs auf Hainan und der anschließenden Inhaftierung der Besatzung. Der Fokus liegt auf der chronologischen Darstellung der Ereignisse, die zu unterschiedlichen Interpretationen und rechtlichen Bewertungen führen.
Anwendbarkeit völkerrechtlicher Normen: Dieses Kapitel analysiert die relevanten völkerrechtlichen Normen im Kontext des Zwischenfalls. Es untersucht den völkerrechtlichen Status von Militärflugzeugen, die Überflugrechte, die rechtlichen Möglichkeiten von Küstenstaaten, die Rechtslage bei Notlandungen und den rechtlichen Umgang mit Besatzung und Flugzeug. Das Kapitel untersucht, welche völkerrechtlichen Bestimmungen durch das Handeln der USA und Chinas tangiert oder verletzt worden sein könnten und wie die unterschiedlichen Perspektiven die jeweilige rechtliche Bewertung beeinflussen.
Der politische Disput um eine Entschuldigung: Dieser Abschnitt beleuchtet den politischen Aspekt des Konflikts und konzentriert sich auf den diplomatischen Streit zwischen den USA und China um eine Entschuldigung für den Vorfall. Er analysiert die jeweiligen Positionen und die Auswirkungen des Vorfalls auf die bilateralen Beziehungen.
Schlüsselwörter
Luftzwischenfall Hainan 2001, Völkerrecht, Überflugsrechte, Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ), Militärluftfahrzeuge, Notlandung, Küstenstaat, China, USA, Diplomatie, Internationale Politik
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Luftzwischenfall Hainan 2001
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert den Luftzwischenfall von 2001 über der chinesischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), bei dem ein US-amerikanisches Aufklärungsflugzeug mit einem chinesischen Kampfflugzeug kollidierte und notlanden musste. Im Mittelpunkt steht die völkerrechtliche Bewertung des Handelns beider Staaten und die Analyse der unterschiedlichen Perspektiven.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Anwendbarkeit des Völkerrechts auf Militärflugzeuge, die Überflugrechte über die AWZ, die rechtliche Bewertung der Kollision und Notlandung, die Rechtmäßigkeit der chinesischen Behandlung der US-amerikanischen Besatzung und des Flugzeugs sowie den politischen Aspekt des Konflikts und die Forderung nach einer Entschuldigung.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung, Der Sachverhalt (mit Unterkapiteln zum Aufklärungsflug, der Kollision, der Notlandung und der Behandlung von Besatzung und Flugzeug), Anwendbarkeit völkerrechtlicher Normen (mit Unterkapiteln zu völkerrechtlichem Status von Militärflugzeugen, Überflugsrechten, Rechten von Küstenstaaten, Rechtslage bei Notlandungen und rechtlichem Umgang mit Besatzung und Flugzeug), Der politische Disput um eine Entschuldigung und Zusammenfassung. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche völkerrechtlichen Aspekte werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den völkerrechtlichen Status von Militärflugzeugen, die Überflugrechte über die AWZ, die Rechtslage bei Notlandungen, die rechtlichen Möglichkeiten von Küstenstaaten und den rechtlichen Umgang mit Besatzung und Flugzeug im Kontext des Vorfalls. Es wird analysiert, welche völkerrechtlichen Bestimmungen möglicherweise tangiert oder verletzt wurden.
Wie wird der politische Aspekt des Konflikts behandelt?
Die Arbeit beleuchtet den diplomatischen Streit zwischen den USA und China um eine Entschuldigung für den Vorfall und analysiert die jeweiligen Positionen und die Auswirkungen des Vorfalls auf die bilateralen Beziehungen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Luftzwischenfall Hainan 2001, Völkerrecht, Überflugsrechte, Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ), Militärluftfahrzeuge, Notlandung, Küstenstaat, China, USA, Diplomatie, Internationale Politik.
Welche Ziele verfolgt die Seminararbeit?
Die Seminararbeit zielt auf eine intersubjektive Analyse des Luftzwischenfalls und eine völkerrechtliche Bewertung des Handelns beider Staaten ab. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven und deren rechtliche Konsequenzen.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Die Zusammenfassung der Kapitel fasst die einzelnen Abschnitte der Arbeit zusammen. Sie beschreibt den Kontext des Zwischenfalls, den detaillierten Ablauf der Ereignisse, die Analyse der relevanten völkerrechtlichen Normen und den politischen Aspekt des Konflikts.
- Quote paper
- Anna-Katharina Dhungel (Author), 2013, Der US-amerikanisch-chinesische Luftzwischenfall bei Hainan/China von 2001, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/262675