In Anlehnung an Luchins (1942) wurde die Mechanisierung des Problemlöseverhaltens durch Einüben fester Lösungsschemata, der so genannte Einstellungseffekt, unter einer stressreichen bzw. stressarmen Bedingung untersucht. Insgesamt 64 Versuchpersonen im Alter zwischen 11‐68 Jahren lösten in einer Übungsphase einfache mathematische Probleme, die für die Hälfte der Versuchspersonen immer nach demselben Lösungsschema ( Experimentalgruppe), für die andere Hälfte nur anhand verschiedener Lösungsschemata zu lösen waren (Kontrollgruppe). In der anschließenden Testphase lösten alle Versuchpersonen 5 weitere ähnliche Aufgaben, die entweder nach dem von der Experimentalgruppe gelernten Lösungsschema oder auf einem einfachen Weg bzw. nur auf einem einfachen Weg zu lösen waren. Weiterhin löste die Hälfte der Versuchspersonen die Aufgaben unter Zeitdruck (stressreiche Bedingung) bzw. ohne Zeitdruck (stressarme Bedingung). Die Ergebnisse bestätigen den Einstellungseffekt: Mehr Versuchpersonen der Experimentalgruppe lösten die Aufgaben in der Testphase nach dem gelernten Einstellungsschema als Versuchpersonen der Kontrollgruppe. Der durch Zeitdruck induzierte Stress verstärkte diese Mechanisierung jedoch nicht. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- 1. Einleitung und theoretischer Hintergrund
- 2. Methode
- 2.1 Stichprobe
- 2.2 Versuchsaufbau & Aufgabe
- 2.3 Versuchsplan
- 2.4 Durchführung
- 3. Ergebnisse
- 4. Diskussion
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss von Stress auf die Mechanisierung des Problemlösens, auch bekannt als Einstellungseffekt, zu untersuchen. Dazu wird die klassische Wasserumschüttaufgabe von Luchins (1942) repliziert, um zu analysieren, ob und wie Zeitdruck den Effekt des Einstellungseffekts verstärkt.
- Einstellungseffekt
- Mechanisierung des Problemlösens
- Stressinduktion durch Zeitdruck
- Verstärkung des Einstellungseffekts unter Stress
- Replikation der Studie von Luchins (1942)
Zusammenfassung der Kapitel
- 1. Einleitung und theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel präsentiert eine Einführung in den Einstellungseffekt, erläutert die Arbeit von Luchins (1942) und die Studie von Schultz und Searleman (1998), die den Zusammenhang zwischen Zeitdruck und dem Einstellungseffekt untersuchte.
- 2. Methode: Dieses Kapitel beschreibt die Stichprobe, den Versuchsaufbau, die Aufgabe, den Versuchsplan und die Durchführung der Studie.
- 3. Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie und analysiert den Einfluss von Zeitdruck und dem Einstellungseffekt auf das Problemlöseverhalten der Teilnehmer.
- 4. Diskussion: Dieses Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Studie im Kontext der bisherigen Forschung und zieht Schlussfolgerungen über den Einfluss von Stress auf die Mechanisierung des Problemlösens.
Schlüsselwörter
Einstellungseffekt, Mechanisierung des Problemlösens, Zeitdruck, Stress, Luchins-Aufgabe, Wasserumschüttaufgabe, Replikation, Experimentalgruppe, Kontrollgruppe, Personal Need for Structure (PNS), Problemlöseverhalten.
- Quote paper
- Antje Dedekind (Author), 2004, Mechanisierung des Problemlösens, der Einstellungseffekt und der Einfluss von Stress, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/26188