Durch meine Tätigkeit als Altenpflegerin im stationären wie auch ambulanten Bereich wurde
ich mit dem Thema Sterben und Tod konfrontiert. Sehr oft habe ich dabei erlebt wie auch
unter Pflegekräften der Tod tabuisiert und Sterbebegleitung als eine Aufgabe empfunden
wurde, die man gerne ausgrenzt. Bei vielen besteht Angst davor sich mit dem Sterbeprozess
auseinander zu setzen. Zu sehr wird man an die eigene Endlichkeit erinnert. Selbst in der
Ausbildung von Pflegekräften wird diese Thematik nur unzureichend behandelt. Auch ich habe erst mit den Jahren meiner beruflichen Tätigkeit die Angst vor dem Tod
verloren. Sterben ist für mich inzwischen ein wichtiger Teil des Lebens, den ich nach meinen
eigenen Wünschen gestalten möchte. Von der Hospizidee und deren Prinzip einer
menschenwürdigen Sterbebegleitung habe ich zum ersten Mal während einer Fortbildung
gehört. Die humanistische und ganzheitliche Betreuungsform hat mich so fasziniert, dass ich
mich privat und beruflich näher damit auseinandergesetzt habe.
Inzwischen ist das Thema „Hospiz“ auch in der Öffentlichkeit aktuell geworden. Ich bin der
Meinung, durch das Ansprechen solcher Themen ein Umdenken auch im Pflegebereich
erreichen zu können und habe es zum Inhalt meiner Abschlussarbeit gemacht.
Zur methodischen Vorgehensweise ist zu sagen, dass ich außer aktueller Fachliteratur auch
Fachzeitschriften, Broschüren zum Thema, sowie Informationen aus dem Internet benutzt
habe. Verwendete Fremdwörter und Abkürzungen erläutere ich im Text.
Der Einfachheit halber habe ich mich für die männliche Formulierungsweise entschieden,
wobei jedoch stets beide Geschlechter gemeint sind.
Die Arbeit werde ich in verschiedene Themenbereiche untergliedern. Ich möchte damit
erreichen, dass jedermann sich einen Überblick über die Arbeit der Hospizbewegung
verschaffen kann.
Beginnen werde ich dabei mit der Entwicklungsgeschichte der Hospizidee, um dann die
verschiedenen Hospizangebote und deren Aufgaben zu erläutern. Des Weiteren gehe ich auf
die Bedeutung von Hospizen im Gesundheitswesen ein und lege dort auch den Schwerpunkt
meiner Arbeit. Eingehen werde ich auch auf die rechtlichen Belange wie Sterbehilfe,
Patientenverfügung und abschließend auf die Finanzierung von Hospizen.
Inhaltsverzeichnis
- Die geschichtliche Entwicklung der Hospizidee
- Die historische Entwicklung der ersten Hospize
- Entwicklung und Stellenwert des Hospiz in Deutschland
- Begriffsdefinitionen und Aufgabengebiete der verschiedenen Hospizangebote
- Palliativstationen
- Stationäre Hospize
- Ambulante Hospizdienste
- Hospize und ihre Bedeutung im Gesundheitswesen
- Inhalte und Ziele der Hospizarbeit
- Die wichtigsten Leitgedanken der Hospizbewegung
- Integrationsschwierigkeiten von Hospizen im Gesundheitswesen
- Die verschiedenen Berufsgruppen im Hospiz und ihre Aufgaben
- Die Funktion des Ehrenamtes im Hospiz
- Die Aufnahmekriterien in einem Hospiz
- Rechtliche Aspekte die in einem Hospiz von Bedeutung sind
- Passive Sterbehilfe aus rechtlicher Sicht
- Aktive Sterbehilfe und ihre rechtlichen Auswirkungen
- Die Patientenverfügung und der Umgang des Pflegepersonals mit diesem Schriftstück
- Möglichkeiten der finanziellen Realisierung am Beispiel eines stationären Hospiz
- Das Sozialgesetzbuch V und der Paragraph §39a sowie Eigenanteil und Spendengelder
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Hospizidee aus pflegerischer und rechtlicher Perspektive. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die Geschichte, die verschiedenen Angebote, die Bedeutung im Gesundheitswesen, die rechtlichen Aspekte und die Finanzierung von Hospizen zu geben. Die Arbeit soll das Thema Sterben und Sterbebegleitung aus der Tabuisierung lösen und ein besseres Verständnis für die Hospizbewegung fördern.
- Geschichtliche Entwicklung der Hospizidee
- Verschiedene Hospizangebote und ihre Aufgaben
- Bedeutung von Hospizen im Gesundheitswesen
- Rechtliche Aspekte der Sterbebegleitung (Sterbehilfe, Patientenverfügung)
- Finanzierung von Hospizen
Zusammenfassung der Kapitel
Die geschichtliche Entwicklung der Hospizidee: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Hospizidee, beginnend mit den mittelalterlichen Herbergen für Pilger und Kranke bis hin zur modernen Hospizbewegung des 20. Jahrhunderts. Es werden wichtige Persönlichkeiten wie Mary Aikenhead und Cicely Saunders hervorgehoben, die maßgeblich zur Entwicklung des modernen Hospizgedankens beitrugen. Die Entstehung der ersten Hospize in Irland und den USA sowie die Herausforderungen bei der Etablierung der Hospizidee in Deutschland, die durch historische Vorbelastungen und Missverständnisse geprägt war, werden ausführlich dargestellt. Der Einfluss von Organisationen wie der IGSL auf die Verbreitung des Hospizgedankens in Deutschland wird ebenfalls thematisiert.
Begriffsdefinitionen und Aufgabengebiete der verschiedenen Hospizangebote: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Arten von Hospizangeboten, darunter Palliativstationen, stationäre Hospize und ambulante Hospizdienste. Es werden die jeweiligen Aufgaben und Unterschiede der verschiedenen Angebote detailliert erläutert. Die Kapitel grenzen die einzelnen Angebote voneinander ab und beleuchten deren unterschiedliche Schwerpunkte und Zielgruppen. Das Kapitel dient der Klärung wichtiger Begrifflichkeiten und der Differenzierung der Hospizlandschaft.
Hospize und ihre Bedeutung im Gesundheitswesen: Dieses Kapitel fokussiert auf die Rolle und Bedeutung von Hospizen im deutschen Gesundheitswesen. Es beleuchtet die Inhalte und Ziele der Hospizarbeit, die wichtigsten Leitgedanken der Hospizbewegung, die Herausforderungen bei der Integration von Hospizen in das bestehende Gesundheitssystem, die verschiedenen Berufsgruppen im Hospiz und ihre Aufgaben, die Rolle des Ehrenamts und die Aufnahmekriterien. Die Bedeutung von ganzheitlicher und humanistischer Betreuung wird besonders hervorgehoben. Das Kapitel analysiert die Herausforderungen bei der Integration von Hospizen ins Gesundheitswesen und betont die Notwendigkeit einer besseren Zusammenarbeit und Anerkennung der Leistungen der Hospize.
Rechtliche Aspekte die in einem Hospiz von Bedeutung sind: Dieses Kapitel behandelt die rechtlichen Aspekte der Sterbebegleitung im Hospizkontext. Es befasst sich mit der passiven und aktiven Sterbehilfe und deren rechtlichen Auswirkungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Patientenverfügung und dem korrekten Umgang des Pflegepersonals mit diesem Dokument. Die Kapitel beleuchtet die ethischen und rechtlichen Dilemmata und liefert einen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Sterbebegleitung in Deutschland.
Möglichkeiten der finanziellen Realisierung am Beispiel eines stationären Hospiz: Dieses Kapitel widmet sich der Finanzierung von Hospizen. Es erläutert die Rolle des Sozialgesetzbuches V und des Paragraphen §39a sowie den Stellenwert von Eigenanteilen und Spendengeldern. Es werden verschiedene Finanzierungsmodelle und deren Herausforderungen vorgestellt. Das Kapitel analysiert die komplexen Finanzierungsmöglichkeiten und die Abhängigkeit von Spenden und öffentlichen Fördermitteln.
Schlüsselwörter
Hospiz, Palliativmedizin, Sterbebegleitung, Sterben in Würde, Patientenverfügung, Aktive Sterbehilfe, Passive Sterbehilfe, Rechtliche Aspekte, Finanzierung, Ehrenamt, Gesundheitswesen, Deutschland, Geschichte der Hospizbewegung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Hospizwesen in Deutschland
Was behandelt dieses Dokument?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Hospizwesen in Deutschland. Es umfasst die geschichtliche Entwicklung der Hospizidee, verschiedene Hospizangebote (Palliativstationen, stationäre und ambulante Hospize), deren Bedeutung im Gesundheitswesen, relevante rechtliche Aspekte (Sterbehilfe, Patientenverfügung) und die Finanzierung von Hospizen. Das Ziel ist es, das Thema Sterben und Sterbebegleitung zu enttabuisieren und ein besseres Verständnis für die Hospizbewegung zu fördern.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Die geschichtliche Entwicklung der Hospizidee; 2. Begriffsdefinitionen und Aufgabengebiete der verschiedenen Hospizangebote; 3. Hospize und ihre Bedeutung im Gesundheitswesen; 4. Rechtliche Aspekte, die in einem Hospiz von Bedeutung sind; und 5. Möglichkeiten der finanziellen Realisierung am Beispiel eines stationären Hospiz. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung.
Wie ist die Geschichte der Hospizidee dargestellt?
Die Darstellung der Geschichte beginnt mit den mittelalterlichen Herbergen für Pilger und Kranke und verfolgt die Entwicklung bis zur modernen Hospizbewegung des 20. Jahrhunderts. Wichtige Persönlichkeiten wie Mary Aikenhead und Cicely Saunders werden genannt, ebenso die Herausforderungen bei der Etablierung der Hospizidee in Deutschland.
Welche Arten von Hospizangeboten werden beschrieben?
Das Dokument beschreibt Palliativstationen, stationäre Hospize und ambulante Hospizdienste, erläutert deren Aufgaben und Unterschiede und grenzt die einzelnen Angebote voneinander ab.
Welche Rolle spielen Hospize im deutschen Gesundheitswesen?
Das Dokument beleuchtet die Inhalte und Ziele der Hospizarbeit, die Herausforderungen bei der Integration von Hospizen in das Gesundheitssystem, die verschiedenen Berufsgruppen und ihre Aufgaben, die Rolle des Ehrenamts und die Aufnahmekriterien. Die Bedeutung der ganzheitlichen und humanistischen Betreuung wird betont.
Welche rechtlichen Aspekte werden behandelt?
Das Kapitel zu den rechtlichen Aspekten befasst sich mit passiver und aktiver Sterbehilfe und deren rechtlichen Auswirkungen, sowie mit der Patientenverfügung und dem Umgang des Pflegepersonals damit. Ethische und rechtliche Dilemmata werden beleuchtet.
Wie werden Hospize finanziert?
Die Finanzierung von Hospizen wird anhand des Beispiels eines stationären Hospizes erläutert. Das Dokument beschreibt die Rolle des Sozialgesetzbuches V und des Paragraphen §39a, Eigenanteile und Spendengelder sowie verschiedene Finanzierungsmodelle und deren Herausforderungen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Hospiz, Palliativmedizin, Sterbebegleitung, Sterben in Würde, Patientenverfügung, Aktive Sterbehilfe, Passive Sterbehilfe, Rechtliche Aspekte, Finanzierung, Ehrenamt, Gesundheitswesen, Deutschland, Geschichte der Hospizbewegung.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument richtet sich an alle, die sich umfassend über das Hospizwesen in Deutschland informieren möchten, insbesondere an Fachkräfte im Gesundheitswesen, Studenten und Interessierte.
Wo finde ich mehr Informationen?
Das Dokument selbst bietet einen detaillierten Überblick. Für weiterführende Informationen können Sie sich an die Deutsche Hospiz Stiftung oder andere relevante Organisationen wenden.
- Arbeit zitieren
- Birgit Sannemann (Autor:in), 2003, Sterben im Hospiz aus pflegerischer und rechtlicher Sicht betrachtet, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/24940