Während vor noch nicht allzu langer Zeit der Englischunterricht hauptsächlich durch die Lehrersprache und das Lehrbuch bestritten wurde, gehört heute der Einsatz visueller Medien zum festen Repertoire eines modernen Englischlehrers. Das bedeutet einmal ein Zugeständnis an die lernpsychologische Erkenntnis, daß die meisten Schüler durch die Verbindung von Hören und Sehen eine echte Lernverstärkung erfahren, zum anderen beinhalten visuelle Medien zugleich eine große Motivationskraft zur sprachlichen Äußerung. (Macht / Schloßbauer 1975: 67)
Was die Fachdidaktiker Macht / Schlossbauer bereits 1975 postulierten, ist heute immer noch maßgebend: Visuelle Medien sind auch nach 30 Jahren wichtiger und fester Bestandteil eines erfolgreichen Englischunterrichts. Die Autoren stellen vor allem zwei Funktionen visueller Medien heraus: Die lernverstärkende Wirkung der Kombination Hören und Sehen sowie die Motivationskraft, welche von Bildern ausgeht. Wie wir später sehen werden, gibt es aber noch einige weitere wichtige Gründe für den Einsatz visueller Medien. Diese Arbeit ist in drei Hauptteile untergliedert. Der erste Teil beinhaltet eine detaillierte schriftliche Zusammenfassung des Referates „Visual Media in the Classroom“ vom 2. Februar 2004. Nach einer Synopse der verschiedenen Phasen des Medieneinsatzes in der Geschichte des Englischunterrichts wird ein kurzer Abriss über die verschiedenen Arten von Medien gegeben. Danach werden weitere didaktische Funktionen von Bildern aufgezeigt. Detailliert werden die beiden wichtigsten visuellen Medien, die Tafel und der Overheadprojektor (OHP), beleuchtet. Beide Medien haben ihre Vor- und Nachteile, sowie verschiedene Arbeitstechniken und Einsatzbereiche. Diese werde ich in Kurzform darstellen. Im zweiten Teil der Arbeit möchte ich die Grundlagen aus Teil eins auf ein praktisches Problem des Englischunterrichts anwenden. Hierzu soll an einem Beispiel eine der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des OHP, das Einführen neuer Vokabeln zu einem Text, sowie einige Arbeitstechniken mit dem OHP vorgeführt werden. Im letzten Teil werde ich meine eigene Position nach dem Besuch des Einführungskurses darlegen und eine Bewertung des Kurses aufstellen. Weiterhin werde ich darauf eingehen, in wieweit meine Sicht durch das Seminar verändert beziehungsweise erweitert worden ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Visuelle Medien im Englischunterricht
2.1 Phasen des Medieneinsatzes im Englischunterricht
2.2 Verschiedene Medienarten
2.3 Didaktische Funktionen des Bildes
2.4 Tafel und Overheadprojektor: Spezifische Vor- und Nachteile
2.5 Arbeitstechniken mit dem Overheadprojektor
2.6 Grundregeln und häufige Fehler beim Tafelzeichnen
3. Das Einführen neuer Vokabeln mit dem Overheadprojektor
4. Persönliche Evaluation
5. Bibliographie
1. Einleitung
Während vor noch nicht allzu langer Zeit der Englischunterricht hauptsächlich durch die Lehrersprache und das Lehrbuch bestritten wurde, gehört heute der Einsatz visueller
Medien zum festen Repertoire eines modernen Englischlehrers. Das bedeutet einmal ein Zugeständnis an die lernpsychologische Erkenntnis, daß die meisten Schüler durch die Verbindung von Hören und Sehen eine echte Lernverstärkung erfahren, zum anderen beinhalten visuelle Medien zugleich eine große Motivationskraft zur sprachlichen
Äußerung. (Macht / Schloßbauer 1975: 67)
Was die Fachdidaktiker Macht / Schlossbauer bereits 1975 postulierten, ist heute immer noch maßgebend: Visuelle Medien sind auch nach 30 Jahren wichtiger und fester Bestandteil eines erfolgreichen Englischunterrichts. Die Autoren stellen vor allem zwei Funktionen visueller Medien heraus: Die lernverstärkende Wirkung der Kombination Hören und Sehen sowie die Motivationskraft, welche von Bildern ausgeht. Wie wir später sehen werden, gibt es aber noch einige weitere wichtige Gründe für den Einsatz visueller Medien.
Diese Arbeit ist in drei Hauptteile untergliedert. Der erste Teil beinhaltet eine detaillierte schriftliche Zusammenfassung des Referates „Visual Media in the Classroom“ vom 2. Februar 2004. Nach einer Synopse der verschiedenen Phasen des Medieneinsatzes in der Geschichte des Englischunterrichts wird ein kurzer Abriss über die verschiedenen Arten von Medien gegeben. Danach werden weitere didaktische Funktionen von Bildern aufgezeigt. Detailliert werden die beiden wichtigsten visuellen Medien, die Tafel und der Overheadprojektor (OHP), beleuchtet. Beide Medien haben ihre Vor- und Nachteile, sowie verschiedene Arbeitstechniken und Einsatzbereiche. Diese werde ich in Kurzform darstellen.
Im zweiten Teil der Arbeit möchte ich die Grundlagen aus Teil eins auf ein praktisches Problem des Englischunterrichts anwenden. Hierzu soll an einem Beispiel eine der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des OHP, das Einführen neuer Vokabeln zu einem Text, sowie einige Arbeitstechniken mit dem OHP vorgeführt werden.
Im letzten Teil werde ich meine eigene Position nach dem Besuch des Einführungskurses darlegen und eine Bewertung des Kurses aufstellen. Weiterhin werde ich darauf eingehen, in wieweit meine Sicht durch das Seminar verändert beziehungsweise erweitert worden ist.
2. Visuelle Medien im Englischunterricht
2.1 Phasen des Medieneinsatzes im Englischunterricht
Wenn man die Geschichte der Fachdidaktik Englisch betrachtet, lassen sich im wesentlichen drei Phasen des Medieneinsatzes feststellen.
In der ersten Periode, die bis etwa Mitte / Ende der 1960er Jahre geht, kamen unterschiedliche Medien nur sehr sporadisch zum Einsatz. Aus diesem Grund könnte man sie deshalb schlagwortartig als Phase des optionalen Medieneinsatzes bezeichnen. Die Person des Lehrerenden sowie die Wandtafel waren die bestimmenden Elemente dieser Zeit. Zusätzlich kamen in seltenen Fällen, je nach Ausstattung der Schulen, Schallplattenspieler sowie später auch Tonbandgeräte zum Einsatz. Beide Medien waren aber nicht elementarer Bestandteil des Unterrichts, sondern mehr oder weniger ein zusätzlicher Bonus.
In der nächsten Phase, die etwa Ende der 1960er Jahre beginnt, wurden unterschiedliche Medien bereits als wichtiger Teil in die Unterrichtsplanung mit einbezogen. Seit dieser Periode des „multimedia approach“ produzieren die Verlage Lehrwerke in Koordination mit Schallplatten / Kassetten / CDs, OHP-Folien, Wandbildern sowie Übungsbändern.
In neuester Zeit, seit den 1990er Jahren, beschäftigen sich Fachdidaktiker vor allem mit dem prozessorientierten Einsatz von Unterrichtsmedien. Hauptziel des prozessorientierten Einsatzes ist es, weg von den traditionellen, didaktisch aufbereiteten Unterrichtsmaterialien und dafür hin zu authentischen, anspruchsvollen Inhalten zu gelangen. Der Inhalt wird für besonders wichtig erachtet. Themen können zum Beispiel anspruchsvolle Literatur oder sonstige authentische Texte, aber auch moderne Kunst oder Musik sein.
2.2 Verschiedene Medienarten
Medien lassen sich in auditive, visuelle, audiovisuelle und neue Medien unterscheiden. Da sich diese Arbeit mit visuellen Medien beschäftigt, werde ich auf die anderen Arten von Medien nur kurz eingehen.
Die wichtigsten auditiven Medien im Unterricht sind Kassetten/CDs (früher: Schallplatten, Tonbänder) und das Sprachlabor. Zu den Vorteilen von auditiven Medien gehört, dass das Material von einem Muttersprachler besprochen wurde. So hören die Schüler neben der Stimme des Lehrers (und der Stimmen der Schüler selbst) auch andere Sprecher, mit denen sie ihre eigene Aussprache vergleichen können. Weiterhin ist es möglich, die Texte zu wiederholen, was das Lernen wesentlich erleichtert. Bei CDs/Kassetten besteht gegenüber dem Sprachlabor allerdings ein strukturelles Problem: Es spricht immer nur ein Schüler. So wird es für die anderen Schüler schnell langweilig. Auch das Sprechen im Chor ist für das Lernen nicht ideal. (vgl. Macht/Schloßbauer 1975: 41) Auch besteht unter Umständen eine gewisse Sprachhemmung, da ein einzelner Schüler vor der ganzen Klasse vorsprechen muss. Diese Probleme bestehen beim Sprachlabor nicht, dafür ist dessen Anschaffungspreis sehr hoch und kann nur von wenigen Schulen bezahlt werden. Allen auditiven Medien ist gemeinsam, dass normalerweise keine wirkliche Kommunikationssituation besteht, sondern eher ein Nachsprechen. Trotzdem liefern diese manipulativen Übungen „erst das Rüstzeug für kommunikative Tätigkeit“ (Macht/Schloßbauer 1975: 42) und sind deshalb besonders zu Beginn des Englischunterrichts von besonderer Wichtigkeit.
Zu den audiovisuellen Medien gehören neben dem (Schul-)fernsehen noch das Video und die DVD. Neue Medien sind Computer mit entsprechenden Lernprogrammen sowie das Internet.
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