In den vergangenen Jahren wurde nicht nur in Deutschland zunehmend Gegenstand
allgemeiner und politischer Diskussionen gemacht, ob wachsende Staatsausgaben und die
Verwendung volkswirtschaftlicher Ressourcen durch den Staat die wirtschaftliche
Entwicklung und den Wohlstand hemmen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Problematik
der Staatsausgaben, insbesondere soll die Staatsquote in den Mittelpunkt der Betrachtungen
gestellt werden. Nach einer Begriffsdefinition und der Frage, wie der Staat seine Aktivitäten
in einer freien Marktwirtschaft überhaupt rechtfertigen kann, soll zunächst kurz die
historische Entwicklung der Staatsquote in der BRD und in anderen europäischen Ländern
beleuchtet werden. Mögliche Gründe für diese Entwicklung werden erläutert. Anschließend
werden problematische Fragestellungen zur Staatsquote aufgegriffen: Welche Leistungen
sollte der Staat und nicht der Markt erbringen? Welche Einflüsse kann welche Höhe und die
Zusammensetzung der Staatsquote auf eine Volkswirtschaft haben? Und welche Erfassungsund
Messprobleme kann es geben? Zum Abschluss werden einige empirische Untersuchungen
zum Einfluss der Staatsquote auf die wirtschaftliche Entwicklung vorgestellt und
in einem kurzen Fazit einige Lösungsansätze angeboten.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- a) Vorbemerkung
- b) Begriffsklärung
- c) Warum Staat? – die Rechtfertigung staatlicher Aktivität
- II. Zur Entwicklung von Staatsausgaben und Staatsquote
- a) in der Bundesrepublik Deutschland
- b) in europäischen Ländern, USA und Japan
- III. Ansätze zur Erklärung für den Anstieg der Staatsquote
- IV. Zur Problematik der Staatsquote
- a) Optimale Höhe der Staatsquote
- b) Struktur und Finanzierung
- c) Probleme bei der Erfassung, Messung und Vergleichbarkeit
- V. Zur Beziehung von Staatsquote und Wirtschaftswachstum
- VI. Fazit
- a) Schlussbetrachtungen und Lösungsansätze
- b) Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Problematik der Staatsausgaben, insbesondere die Staatsquote. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der Staatsquote in Deutschland und anderen Ländern, analysiert mögliche Gründe für deren Anstieg und erörtert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der optimalen Höhe, Struktur und Finanzierung der Staatsquote. Der Einfluss der Staatsquote auf das Wirtschaftswachstum wird ebenfalls untersucht.
- Entwicklung der Staatsquote in Deutschland und im internationalen Vergleich
- Ursachen für den Anstieg der Staatsquote
- Problematik der optimalen Höhe und Struktur der Staatsquote
- Messung und Vergleichbarkeit der Staatsquote
- Beziehung zwischen Staatsquote und Wirtschaftswachstum
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Dieses einleitende Kapitel legt den Fokus auf die wachsende öffentliche Diskussion um steigende Staatsausgaben und deren potenziellen Einfluss auf wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand. Es definiert den Begriff der Staatsquote und rechtfertigt die staatliche Aktivität in einer freien Marktwirtschaft, indem es die Notwendigkeit staatlichen Handelns angesichts von Marktversagen erläutert. Die klassische Sichtweise einer passiven staatlichen Rolle wird mit dem keynesianischen Ansatz einer aktiven Fiskalpolitik kontrastiert, wobei die drei Hauptfunktionen des Staates nach Musgrave (Allokations-, Distributions- und Stabilisierungsfunktion) hervorgehoben werden.
II. Zur Entwicklung von Staatsausgaben und Staatsquote: Dieses Kapitel präsentiert die Entwicklung der Staatsausgaben und der Staatsquote in der Bundesrepublik Deutschland, beginnend von 31,6% im Jahr 1950 bis über 50% im Jahr 1996. Der starke Anstieg wird anhand von Daten und Grafiken veranschaulicht und auf Faktoren wie Rezessionen und die deutsche Wiedervereinigung zurückgeführt. Der internationale Vergleich zeigt ähnliche Trends in anderen Industrieländern, wobei ab Mitte der 1990er Jahre in einigen Ländern eine Tendenz zur Senkung der Staatsquote erkennbar ist.
III. Ansätze zur Erklärung für den Anstieg der Staatsquote: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Erklärungsansätze für den Anstieg der Staatsquote, wobei die Komplexität des Themas und das Fehlen einer monokausalen Erklärung betont werden. Es werden verschiedene Ansätze diskutiert, darunter der Wandel vom Ordnungs- zum Wohlfahrtsstaat, der Niveauverschiebungseffekt, die steigende Nachfrage nach öffentlichen Gütern und die Baumol-Krankheit. Die Grenzen und unterschiedlichen Perspektiven der angebots- und nachfrageorientierten Erklärungsmodelle werden angesprochen.
Schlüsselwörter
Staatsquote, Staatsausgaben, Wirtschaftswachstum, Marktversagen, Wohlfahrtsstaat, Fiskalpolitik, Public Choice, ökonomische Theorie der Bürokratie, Entwicklung der Staatsquote, internationale Vergleiche.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Entwicklung der Staatsquote
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich umfassend mit der Problematik der Staatsausgaben und der Staatsquote. Sie untersucht deren historische Entwicklung in Deutschland und anderen Ländern, analysiert die Ursachen für den Anstieg der Staatsquote und diskutiert Herausforderungen bezüglich der optimalen Höhe, Struktur und Finanzierung. Der Einfluss auf das Wirtschaftswachstum wird ebenfalls betrachtet.
Welche Aspekte der Staatsquote werden behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Aspekten ab: die Entwicklung der Staatsquote in Deutschland und im internationalen Vergleich, die Ursachen ihres Anstiegs (inklusive verschiedener Erklärungsansätze wie der Wandel zum Wohlfahrtsstaat oder die Baumol-Krankheit), die Problematik der optimalen Höhe und Struktur, die Herausforderungen bei der Messung und Vergleichbarkeit sowie den Zusammenhang zwischen Staatsquote und Wirtschaftswachstum.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung (mit Begriffsklärung und Rechtfertigung staatlicher Aktivität), Entwicklung der Staatsausgaben und Staatsquote (in Deutschland und international), Erklärungsansätze für den Anstieg der Staatsquote, Problematik der Staatsquote (optimale Höhe, Struktur, Finanzierung, Messprobleme), Beziehung zwischen Staatsquote und Wirtschaftswachstum und schließlich ein Fazit mit Schlussbetrachtungen und Ausblick.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Analyse von Daten und Grafiken zur Entwicklung der Staatsausgaben und der Staatsquote. Sie verwendet verschiedene ökonomische Theorien und Modelle, um den Anstieg der Staatsquote zu erklären und die Beziehung zur Wirtschaftsentwicklung zu untersuchen. Der Vergleich mit anderen Ländern liefert internationale Perspektiven.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral?
Zentrale Begriffe sind Staatsquote, Staatsausgaben, Wirtschaftswachstum, Marktversagen, Wohlfahrtsstaat, Fiskalpolitik, Public Choice, ökonomische Theorie der Bürokratie, Entwicklung der Staatsquote und internationale Vergleiche.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit fasst die zentralen Ergebnisse zusammen und bietet Schlussfolgerungen und Lösungsansätze zur Problematik der Staatsquote. Ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen rundet die Arbeit ab. Die Arbeit betont die Komplexität des Themas und das Fehlen einer einfachen Erklärung für den Anstieg der Staatsquote.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit richtet sich an Wissenschaftler, Studenten und alle Interessierten, die sich mit der Thematik der Staatsausgaben, der Staatsquote und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft auseinandersetzen möchten. Sie bietet einen umfassenden Überblick über das Thema und liefert wichtige Erkenntnisse für die Wirtschaftspolitik.
- Arbeit zitieren
- Dipl.Volkswirt Stefan Berger (Autor:in), 2004, Zur Staatsquote, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/23354