Das Gesundheitssystem in Deutschland ist in einem stetigen Wandel, um die Bevölkerung einerseits adäquat zu versorgen und um andererseits die anfallenden Kosten gering zu halten. Denn seit Jahren versucht die Politik, das Missverhältnis zwischen steigenden Ausgaben und sinkenden Einnahmen zu kompensieren. Um bei gesundheitspolitischen Entscheidungen nicht vernachlässigt zu werden, muss die Sparte Pflege ihr Handeln auf der Grundlage von Fakten und nicht auf Vermutungen darstellen. Es gilt deshalb eine Grundlage aufzubauen, welche eine Darstellung des Pflegeaufwandes und die damit verbundenen pflegerischen Leistungen im Detail aufzeigt. In der Hausarbeit wird die Datensammlung „Nursing Minimum Data Set“ (NMDS) vorgestellt. Zusätzlich soll überprüft werden, ob ein NMDS die pflegerischen Leistungen für die Gesellschaft begründbar darstellen lässt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Methode
3. Datenlage des deutschen Gesundheitswesens
3.1 Kosten der Pflege im Gesundheitswesen
3.2 Pflegeleistungen im Gesundheitswesen
4. Beschreibung des NMDS
4.1 Datenelemente des NMDS
4.2 Das Schweizer CH-NMDS
5. Diskussion
6. Zusammenfassung
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Das Gesundheitssystem in Deutschland ist in einem stetigen Wandel um die Bevol- kerung einerseits adaquat zu versorgen und um andererseits die anfallenden Kosten gering zu halten, denn seit Jahren versucht die Politik das Missverhaltnis zwischen steigenden Ausgaben und sinkenden Einnahmen zu kompensieren. Um bei gesund- heitspolitischen Entscheidungen nicht vernachlassigt zu werden, muss die Sparte Pflege ihr Handeln auf der Grundlage von Fakten und nicht auf Vermutungen darstel- len. Es ist deshalb eine Grundlage aufzubauen, welche eine Darstellung des Pflege- aufwandes und die damit verbundenen pflegerischen Leistungen im Detail aufzeigt. In der Hausarbeit wird die Datensammlung ,,Nursing Minimum Data Set“ (NMDS) vor- gestellt. Zusatzlich soll uberpruft werden, ob ein NMDS die pflegerischen Leistungen fur die Gesellschaft begrundbar darstellen lasst.
2. Methode
Um Informationen uber die Datensammlung des deutschen Gesundheitswesens zu erhalten, wurde auf den Seiten des Robert- Koch- Institutes und auf der Seite des Bundesministeriums fur Gesundheit recherchiert. Durch diese Suche sollte festge- stellt werden, welche Daten im Bezug auf Pflege den politischen Gremien zur Verfu- gung stehen. Bei der Beschreibung der Datenelemente des NMDS wurde nach Ver- offentlichungen gesucht, die Bezug auf das schweizerische CH-NMDS nehmen. Zahlreiche Literatur wurde zum schweizerischen CH-NMDS gefunden. Durch die Veroffentlichungen des NURSING data Projektes konnten umfassende Informationen gesammelt werden. Zusatzlich wurde nach Veroffentlichungen gesucht, die sich mit dem Projekt beschaftigen. Dies beinhaltete die Online- Literaturrecherche uber die Suchmaschine ,,Google“ und uber das Datenbankprogramm CINAHL. Dabei wurde unter den Begriffen: Nursing minimal data set, Basisdatensatz, NMDS recherchiert. Zusatzlich wurde in der Fachbibliothek der Fachhochschule Frankfurt am Main und der deutschen Nationalbibliothek Frankfurt am Main nach Literatur bezuglich des schweizerischen CH-NMDS gesucht.
3. Datenlage des deutschen Gesundheitswesens
3.1 Kosten derPflege im Gesundheitswesen
Die Ausgaben im deutschen Gesundheitswesen steigen stetig an (von 1995- 2006 um 58,5 Mrd. Euro). (Bohm/Muller 2009) Nach Angaben des statistischen Bundes- amtes entfielen im Jahr 2006 uber drei Viertel des Ausgabevolumens auf die drei Leistungsarten: arztliche Leistungen (66,4 Mrd. Euro), Waren (65,8 Mrd Euro) und pflegerische/therapeutische Leistungen (58,8 Mrd. Euro). (Bohm/Muller 2009, 18) Betrachtet man die Ausgaben nach der Einrichtungsart im Gesundheitswesen, so nimmt der ambulante Bereich des Gesundheitswesens den groRten Teil ein (118,6 Mrd. Euro). Die Ausgaben im ambulanten Pflegebereich belaufen sich auf 7,4 Milliar- den Euro im Jahr 2006. (Bohm/Muller 2009, 22-23) Der zweitgroRte Bereich ist der (teil- )stationare Bereich mit 90,1 Mrd. Euro. Die Ausgaben fallen in diesem Bereich wie folgt an: 63,9 Mrd. Euro in den Krankenhauser, 18,8 Mrd. Euro in (teil- )statio- naren Pflegeeinrichtungen und 7,4 Mrd. Euro in den Vorsorge- und Rehabilitations- einrichtungen. (Bohm/Muller 2009, 24) In dem Schwerpunktbericht Pflege zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2004 werden die Kosten der Krankenhauser nochmal differenziert betrachtet. Es lasst sich feststellen, dass die groRten Ausgaben im Krankenhaus die Personalkosten sind. Durch die hohe Anzahl des Pflege- personals entfallt der groRte Teil der Personalkosten auf den Pflegedienst. (Pick et al. 2004, 31) Zusammenfassend lasst sich sagen, dass die Pflege ein hohes MaR an Kosten im Gesundheitssystem verursacht.
3.2 Pflegeleistungen im Gesundheitswesen
Die Pflege im Gesundheitswesen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Durch das ansteigende Lebensalter der Bevolkerung und der damit einhergehenden Zunahme chronischer Krankheiten steigt das Lebensrisiko pflegebedurftig zu werden. (Pick et al. 2004, 9) Vor allem der Bedarf der ambulanten Versorgung wird durch den demo- graphischen Wandel, dem Prinzip "ambulant vor stationar" und der sinkenden Ver- weildauer im Krankenhaus weiter steigen. (Pick et al. 2004, 28) Im Bereich der Kran- kenhausversorgung hat die Pflege einen hohen Stellenwert. Sie umfasst die indirekte Pflege (Dokumentation, Aufgaben bei der Unterstutzung arztlicher Assistenz) und die direkte Pflege (Grundpflege, Behandlungspflege, Unterstutzung bei diagnostischen Untersuchungen, Kommunikation, usw.). Eine zunehmende Bedeutung im Rahmen der pflegerischen Versorgung wird dem Entlassungsmanagement beigemessen, da durch den Verweildauerruckgang der Schulungs- und Beratungsbedarf steigt. (Pick et al. 2004) Durch die immer alter werdende Gesellschaft nimmt auch die Zahl der Personen zu, die im Pflegeheim versorgt werden mussen. Es werden zwar zwei Drit- tel der Pflegebedurftigen durch Angehorige bzw. ambulanten Pflegedienst betreut, jedoch steigt die Zahl der Pflegebedurftigen die im Pflegeheim versorgt werden an. (Robert Koch-lnstitut 2006, 168)
Trotz des hohen Stellenwertes im Gesundheitswesen, kann die Pflege nur unzurei- chend ihre Bedeutung darstellen, denn bisher wird kein Instrument eingesetzt, welches den Pflegeaufwand, die Kosten, den Personalbedarf sowie die Pflegequalitat valide misst. (Eberl/Bartholomeyczik2010, 309)
4. Beschreibung des NMDS
4.1 Datenelemente des NMDS
Die Anforderung an ein NMDS ist es, Informationen aus der Pflegepraxis zu erfas- sen, um die Informationsbedurfnisse unterschiedlichster Datennutzer im Gesundheitswesen befriedigen. (Hannah/Ball/Edwards 2002) Zur Erreichung dieses Zieles, ist es notwendig einen standardisierten Datensatz zu entwickeln, der die Pflegepraxis abbildet und den Pflegeaufwand begrundet. Wolfram Fischer nennt die wichtigsten Datenfelder eines Minimaldatensatzes: Alter, Geschlecht; Eintritts- und Austrittsda- tum; Eintritts- und Austrittsart; artzliche Diagnosen; artzliche Prozeduren; Mogliche Zusatzdaten der Pflege: Pflegediagnosen; Pflegeleistungen; Pflegeergebnisse; Pflegeintensitat (Fischer 2006, 8)
4.2 Das Schweizer CH-NMDS
In der Schweiz befasst sich das Projekt NURSING data mit diesem Datensatz und soll deshalb naher betrachtet werden.
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- Arbeit zitieren
- Christian Schneider (Autor:in), 2011, Nursing Minimum Data Set (NMDS): Bedeutung für die Pflege, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/232821