Mit Filmen wie „Dracula“ (USA 1931, R: Tod Browning) und „Frankenstein“ (USA 1931, R: James Whale) öffnet Hollywood das Tor zu einem dunklen, wild-romantischen Europa längst vergangener Tage. Aber wie viel an Essenz aus der „Alten Welt“ steckt wirklich in den Horrorfilmen der Dreißiger- und Vierzigerjahre? Wie sehr basiert das Grauen auf dem für Amerikaner exotischen Touch Europas? Oder nutzte man auch ganz andere Wege, um Gänsehaut zu erzeugen?
Die Suche nach Antworten auf die Frage nach der Rolle und dem Einfluss der Alten Welt gestaltet sich ebenso vielfältig wie das Horrorgenre selbst. Aus diesem Grund ist das erste Kapitel nicht nur dem Versuch gewidmet, dieses facettenreiche Genre zu charakterisieren, sondern auch den historischen, volkstümlichen und wissenschaftlichen Aspekten, die in diesem Bereich auf Europa verweisen.
Im zweiten Kapitel steht der Begriff „Gothic“ im Mittelpunkt der Betrachtung: Wie lange war der Schatten der von England ausgehenden „Gothic Novel“ und der „Schwarzen Romantik“ deutschsprachiger Autoren?
Der dritte Teil beschäftigt sich mit den Menschen vor und hinter der Kamera: Welche künstlerischen und technischen Innovationen hatten Europäer mit im Gepäck? In welchen Bereichen wurden sie besonders geschätzt und mit welchen Schwierigkeiten mussten sie kämpfen? Nicht nur Bildung, Erfahrung und Talent waren wichtig, um Karriere in Hollywood zu machen, sondern auch die Tradition des Herkunftslandes musste dem Geschmack des amerikanischen Publikums entsprechen – wodurch Migranten aus bestimmten Nationen in einigen künstlerischen Bereichen zur mehr als einer ernst zu nehmenden Konkurrenz für ihre Kollegen aus den USA aufsteigen konnten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Prolog
- 2. Horror: ein Filmgenre mit Gänsehautfaktor
- 2.1. Horror: ein Definitionsversuch
- 2.1.1. Der Horrorfilm: viele künstlerische Wege, ein Ziel
- 2.1.2. Die vielen Gesichter des Grauens: die Bandbreite des US-Horrorfilms der Dreißiger- und Vierzigerjahre
- 2.1.3. Auf Siegfried Kracauers Spuren: Ansätze im Bereich Horrorfilm und Faschismus
- 2.2. Horror: zwischen Furcht und Angst
- 2.2.1. Furcht: ein allgemeiner Definitionsversuch
- 2.2.2. Zwischen Furcht und Angst
- 2.2.3. Facetten der Furcht
- 2.2.4. Angst: ein allgemeiner Definitionsversuch
- 2.2.5. Die Lust an der Angst: Wachsfiguren und Grand Guignol
- 2.2.6. Angst und Sexualität
- Exkurs: Eros, Anteros, Thanatos
- 2.2.7. Religion und Angst
- 2.2.7.1. Religiöse Filmstoffe als Ticket nach Hollywood
- 2.2.7.2. Katholische Traditionen wider das Böse
- 2.3. Das Horrorgenre als Spielgel der Aufklärung
- 2.3.1. Mysterium tremendum: das schauervolle Geheimnis
- 2.3.2. Das Übersinnliche und die Unendlichkeit
- 2.3.3. Vom Schöpfungsmythos zu Charles Darwin
- 2.4. Horror mit Augenzwinkern: vom jüdischen Witz zur psycho-physiologischen Wirkung des Lachens
- Exkurs: „Evil laughter“: Angst einflößendes Lachen?
- 2.5. Das Böse: Imagination und Realität
- 2.5.1. Wer oder was ist eigentlich böse?
- 2.5.2. Das Böse zwischen Schuld und Unschuld
- 2.5.3. Der böse Kriminelle im Spiegel europäischer Geschichte: zwischen Resozialisierung und Präventionsversuch
- 2.6. Der Wahnsinn und die Alte Welt: Geschichte der Nervenheilanstalten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Dissertation untersucht den Einfluss europäischer Kultur und Geschichte auf den ersten Horrorfilmboom der Tonfilmära in Hollywood. Ziel ist es, die transatlantische Verflechtung von kulturellen Codes und Ängsten aufzuzeigen und deren Manifestation im Horrorgenre zu analysieren.
- Der Einfluss europäischer kultureller Elemente auf amerikanische Horrorfilme.
- Die Darstellung von Angst und Furcht im Horrorfilm und deren kulturelle Konnotationen.
- Die Rolle des Bösen im Horrorfilm und seine Verknüpfung mit gesellschaftlichen und historischen Kontexten.
- Die Auseinandersetzung mit religiösen und philosophischen Themen im Horrorgenre.
- Die Beziehung zwischen Horrorfilm und der Entwicklung der Psychologie.
Zusammenfassung der Kapitel
2. Horror: ein Filmgenre mit Gänsehautfaktor: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Einführung in das Horrorgenre, indem es verschiedene Definitionen und Ausprägungen des Genres beleuchtet. Es analysiert die Bandbreite des US-amerikanischen Horrorfilms der 1930er und 1940er Jahre und untersucht den Zusammenhang zwischen Horrorfilm und Faschismus, basierend auf den Arbeiten von Siegfried Kracauer. Die Kapitelteile beschäftigen sich detailliert mit der Unterscheidung zwischen Furcht und Angst, untersuchen die psychologischen und gesellschaftlichen Aspekte der Angst sowie deren Verbindung zu Sexualität und Religion. Die Rolle des Lachens als Reaktion auf das Grauen wird ebenso thematisiert, wie der Einfluss des "Mysterium tremendum" und die Auseinandersetzung mit Schöpfungsmythen und Darwins Evolutionstheorie. Abschließend wird das Thema des Bösen im Horrorfilm diskutiert, sowohl in seiner imaginären als auch realen Dimension.
Schlüsselwörter
Horrorfilm, Tonfilmära, Hollywood, Europa, Angst, Furcht, Böse, Religion, Psychologie, Faschismus, Kulturgeschichte, Siegfried Kracauer, Grand Guignol.
Häufig gestellte Fragen zur Dissertation: Der Einfluss europäischer Kultur und Geschichte auf den ersten Horrorfilmboom der Tonfilmära in Hollywood
Was ist der Gegenstand dieser Dissertation?
Die Dissertation untersucht den Einfluss europäischer Kultur und Geschichte auf den ersten Horrorfilmboom der Tonfilmära in Hollywood. Sie analysiert die transatlantische Verflechtung von kulturellen Codes und Ängsten und deren Manifestation im Horrorgenre.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Einfluss europäischer kultureller Elemente auf amerikanische Horrorfilme, die Darstellung von Angst und Furcht und deren kulturelle Konnotationen, die Rolle des Bösen im Horrorfilm und seine Verknüpfung mit gesellschaftlichen und historischen Kontexten, die Auseinandersetzung mit religiösen und philosophischen Themen im Horrorgenre sowie die Beziehung zwischen Horrorfilm und der Entwicklung der Psychologie.
Wie ist die Dissertation strukturiert?
Die Dissertation beginnt mit einem Prolog und einem Kapitel, das das Horrorgenre umfassend einführt, verschiedene Definitionen und Ausprägungen beleuchtet und die Bandbreite des US-amerikanischen Horrorfilms der 1930er und 1940er Jahre analysiert. Es werden der Zusammenhang zwischen Horrorfilm und Faschismus (unter Bezugnahme auf Siegfried Kracauer), die Unterscheidung zwischen Furcht und Angst, psychologische und gesellschaftliche Aspekte der Angst, deren Verbindung zu Sexualität und Religion, die Rolle des Lachens als Reaktion auf das Grauen, der Einfluss des "Mysterium tremendum", die Auseinandersetzung mit Schöpfungsmythen und Darwins Evolutionstheorie sowie das Thema des Bösen im Horrorfilm (in seiner imaginären und realen Dimension) diskutiert. Weitere Kapitel könnten detaillierter auf die im Inhaltsverzeichnis aufgeführten Unterpunkte eingehen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Dissertation?
Schlüsselwörter sind: Horrorfilm, Tonfilmära, Hollywood, Europa, Angst, Furcht, Böse, Religion, Psychologie, Faschismus, Kulturgeschichte, Siegfried Kracauer, Grand Guignol.
Welche konkreten Aspekte des Horrorgenres werden analysiert?
Die Dissertation analysiert verschiedene Aspekte des Horrorgenres, darunter die Definition und die verschiedenen Ausprägungen des Genres, die Bandbreite des US-amerikanischen Horrorfilms der 1930er und 1940er Jahre, den Zusammenhang zwischen Horrorfilm und Faschismus, die Unterscheidung zwischen Furcht und Angst, die psychologischen und gesellschaftlichen Aspekte der Angst, die Verbindung von Angst zu Sexualität und Religion, die Rolle des Lachens im Horror, den Einfluss des "Mysterium tremendum", die Auseinandersetzung mit Schöpfungsmythen und Darwins Evolutionstheorie sowie das Thema des Bösen im Horrorfilm (sowohl in seiner imaginären als auch realen Dimension).
Welche Rolle spielt Siegfried Kracauer in der Dissertation?
Die Arbeit bezieht sich auf die Arbeiten von Siegfried Kracauer, um den Zusammenhang zwischen Horrorfilm und Faschismus zu untersuchen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Dissertation?
Ziel der Dissertation ist es, die transatlantische Verflechtung von kulturellen Codes und Ängsten aufzuzeigen und deren Manifestation im Horrorgenre zu analysieren, insbesondere den Einfluss europäischer kultureller Elemente auf amerikanische Horrorfilme.
- Arbeit zitieren
- MMag. Silvia Kornberger (Autor:in), 2012, Als das Grauen nach Hollywood kam, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/232817