In der vorliegenden Arbeit wird ein Trainingsplan für die Beweglichkeit und die Koordination für eine weibliche Testperson erstellt.
Zunächst wird zur Auswahl der Beweglichkeitsübungen mit der Probandin ein Beweglichkeitstest nach Janda durchgeführt und detailliert ausgewertet. Anschließend werden das Belastungsgefüge und die dazugehörigen Übungen für das Beweglichkeitstraining dargestellt. Im Anschluss daran werden das Belastungsgefüge und die dazugehörigen Übungen für das Koordinationstraining aufgelistet. Als letztes wird eine Literaturrecherche zum Thema Effekte des Dehnens auf die Bewegungsreichweite durchgeführt.
1. Diagnose
1.1 Personendaten
Tab. 1 Allgemeine Daten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 2 Allgemeiner Gesundheitszustand
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2 Bewertung der Personendaten
Tab. 3 Blutdruckklassifikation der American Heart Association
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anhand der Blutdruckklassifikation der American Heart Association liegt der Blutdruck von Frau X im normalen Bereich, da der systolische Blutdruck von 129 mmHg unter 130 mmHg und der diastolische Blutdruck von 79 mmHg unter 85 mmHg liegt. Zwar liegt der diastolische Blutdruck von mmHg 79 im optimalen Bereich, zur Beurteilung des Blutdrucks wird jedoch immer vom höheren Wert ausgegangen. In diesem Fall vom systolischen Blutdruck, der bei 129 mmHg liegt. Aufgrund des normalen Blutdruckergebnisses gibt es im Hinblick auf die Belastbarkeit und Trainierbarkeit keine Einschränkungen.
Tab. 4 Ruhepulsklassifikation (vgl. ISRAEL/ALBERS, 2011, S. 151)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Ruhepuls von Frau X mit 65 S/min liegt im normalen Bereich, da dieser zwischen 60 und 80 S/min liegt.
Aufgrund der Knieproblematik der Person, ist diese im Bereich der unteren Extremitäten nicht komplett belastbar, da sie bezüglich der Schmerzen und der geminderten Beweglichkeit im rechten Knie eingeschränkt ist. Ansonsten ist die Person gesundheitlich gesehen vollkommen belastbar. Im Hinblick auf das operierte Knie sollte ein intensives Dehnprogramm vermieden und die betroffene Gelenkstruktur mobilisiert werden. Hier gilt es Schritt für Schritt die Bewegungsamplitude in dem betroffenen Gelenk zu erweitern, ohne dabei die Gelenkstabilisierung in Mitleidenschaft zu ziehen. Ein entsprechendes Krafttraining über die vollständig mögliche Bewegungsamplitude mit geringer Intensität wird hierfür empfohlen.
2. Beweglichkeitstestung
Als Testmethode zur Beurteilung der Beweglichkeit wird ein nach JANDA (2000) modifizierter manueller Beweglichkeitstest durchgeführt.
2.1 Testung der Brustmuskulatur (M. pectoralis major)
Die Testperson befindet sich in Rückenlage mit angewinkelten Beinen zur Beckenfixierung und angewinkelten Füßen auf der Behandlungsliege. Während der Durchführung müssen das Becken und die LWS fixiert bleiben, da eine Hyperlordose das Testergebnis manipuliert. Durch eine Kontraktion der Bauchmuskulatur kann gegeben falls eine Fixierung erreicht werden. Der Testarm führt im Schultergelenk eine Abduktion und Außenrotation sowie eine 90°-Beugung im Ellenbogengelenk durch. Die Handflächen zeigen nach oben. Der Messbereich bei dieser Übung ist die waagerechte Position des Oberarmes zur Horizontalen
(vgl. JANDA, 2000, S. 270).
Erreicht der Oberarm die Horizontale oder kann diese durch leichten Druck des Testers unterschritten werden liegen keine Beweglichkeitsdefizite vor (Stufe 0).
Erreicht der Oberarm die Horizontale nicht, kann aber durch leichten Druck des Testers bis zu dieser bewegt werden, liegt ein leichtes Bewegungsdefizit vor (Stufe 1).
Erreicht der Oberarm auch durch leichten Druck des Testers nicht die Horizontale, liegt ein deutliches Beweglichkeitsdefizit vor (Stufe 2; vgl. JANDA, 2000, S. 271).
Im Anschluss wird die andere Seite getestet.
2.2 Testung der Hüftbeugemuskulatur (speziell M. iliopsoas)
Die Testperson befindet sich in Rückenlage auf der Behandlungsliege. Die Hüfte ist frei beweglich und die Beine hängen über den Rand, sodass das Gesäß mit dem Rand der Liege abschließt. Die Testperson zieht ein angewinkeltes Bein in eine endgradige Hüftflexion, wobei der Tester die Testperson unterstützen kann. Das andere Bein hängt über den Rand nach unten und kann nun in maximaler Extension des Hüftgelenkes getestet werden. Zu beachten ist, dass eine Hyperlordose in der LWS und ein Abheben des Beckens vermieden werden, da diese das Testergebnis negativ beeinflussen. Durch das Heranziehen des angewinkelten Beines werden diese jedoch weitestgehend stabilisiert. Zusätzlich kann eine LWS-Fixierung erreicht werden, wenn der Tester eine Hand unter die LWS der Testperson schiebt und diese durch das Anspannen der Bauchmuskulatur einen Druck auf die Hand ausübt (vgl. JANDA, 2000, S. 258).
Erreicht der Oberschenkel die Horizontale oder kann diese durch leichten Druck des Testers unterschritten werden liegen keine Beweglichkeitsdefizite vor (Stufe 0).
Erreicht der Oberschenkel die Horizontale nicht, kann aber durch leichten Druck des Testers bis zu dieser bewegt werden, liegt ein leichtes Bewegungsdefizit vor (Stufe 1).
Erreicht der Oberschenkel auch durch leichten Druck des Testers nicht die Horizontale, liegt ein deutliches Beweglichkeitsdefizit vor (Stufe 2; vgl. JANDA, 2000, S. 259).
Im Anschluss wird die andere Oberschenkelseite getestet.
2.3 Testung der Kniestreckmuskulatur (speziell M. rectus femoris)
Die Testperson befindet sich in der selben Ausgangslage wie bei der Testung der Hüftbeugemuskulatur (siehe 2.2 Testung Hüftbeugemuskulatur, S. 5). Auch hierbei gilt das gleiche wie in der vorherigen Testung bezüglich der Fixierung des Beckens und der LWS. Das überhängende Bein wird im maximal möglichen Hüftextensionswinkel durch den Tester fixiert. Anschließend wird dieses Bein durch den Tester in einen maximalen Kniebeugewinkel geführt, wobei hierbei der M. rectus femoris getestet wird. Der Messbereich ist der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel (vgl. JANDA, 2000, S. 258).
Hängt der Unterschenkel senkrecht herab und kann durch einen leichten Druck des Testers die Kniebeugung vergrößert werden, liegen keine Beweglichkeitsdefizite vor (Stufe 0).
[...]
- Arbeit zitieren
- Stephanie Gebauer (Autor:in), 2013, Erstellung eines Trainingsplans für die Beweglichkeit und Koordination, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/232587