Robert Mugabe und Niccolò Machiavelli sind zwei Männer, die zu völlig verschiedenen Zeit und in völlig verschiedenen Welten leben bzw. lebten. Der Eine, Mugabe, ist 89 Jahre alt und seit der Unabhängigkeit im Jahre 1980 im südafrikanischen Staat Simbabwe an der Macht. Er ist auf der ganzen Welt bekannt als ein Diktator, oftmals sogar als Despot bezeichnet, der vor Brutalität und Skrupellosigkeit nicht zurückschreckt. Er sagt über sich selbst, dass nur Gott ihn aus seinem Amt entfernen könne.1 Vom südafrikanischen Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu wurde Mugabe einmal als „urtypischer, afrikanischen Diktator“ bezeichnet – einer, der bis aufs Äußerste in die eigene Macht verliebt ist und unter den Menschen Angst und Schrecken verbreitet, um daraus politisch Kapital zu schlagen.2 Der Andere, Machiavelli, lebte von 1469 bis 1529 im zerrissenen Italien. In einem seiner Hauptwerke „Der Fürst“, das postum im Jahre 1532 veröffentlicht wurde, gab Machiavelli eine Art Handlungsanleitung für angehende oder schon regierende Fürsten. Dabei ging es ihm ausschließlich um die Frage, wie man die höchste Macht im Staat erlangt und wie man sich in dieser Position halten kann. Machiavelli formulierte sehr konkrete Ratschläge und zahlreichen Fürsten und Staatsmännern diente das Werk als eine Art Handbuch. Es scheint so, als hätte sich auch Mugabe daran orientiert. Durch seine Verhaltensweisen wirkt er zumindest auf den ersten Blick wie Machiavellis Meisterschüler.
Inhaltsverzeichnis
- Essay
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay untersucht die Parallelen zwischen Robert Mugabes politischem Handeln und den Lehren von Niccolö Machiavelli. Er analysiert, ob Mugabes Politik als eine Umsetzung von Machiavellis Prinzipien betrachtet werden kann.
- Machiavellis Lehren in „Der Fürst"
- Mugabes Herrschaft in Simbabwe
- Vergleich der politischen Strategien
- Die Frage der Machterhaltung
- Moralische und ethische Aspekte
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit der Vorstellung von Robert Mugabe und Niccolö Machiavelli, wobei die unterschiedlichen Lebensumstände und die jeweiligen Machtpositionen hervorgehoben werden. Es wird auf Machiavellis Werk „Der Fürst" eingegangen und dessen zentrale Botschaft zur Machterhaltung erläutert. Im weiteren Verlauf werden Mugabes politische Strategien und deren Parallelen zu Machiavellis Lehren analysiert. Es werden Mugabes Vorgehen im Umgang mit politischen Gegnern, die Enteignung weißer Farmer und die Folgen für Simbabwe beleuchtet. Der Essay untersucht, ob Mugabes Politik im Sinne Machiavellis als legitim betrachtet werden kann. Der Essay schließt mit einer kritischen Betrachtung der Parallelen zwischen Mugabe und Machiavelli. Es wird diskutiert, ob Mugabe tatsächlich ein „Meisterschüler" Machiavellis ist oder ob er lediglich oberflächlich betrachtet dessen Lehren umsetzt. Es wird betont, dass Mugabes Handeln in erster Linie von seinem eigenen Machtstreben und nicht von den Prinzipien Machiavellis geleitet wird. Der Essay stellt die Frage, ob Machiavelli mit Mugabes Politik einverstanden wäre, und argumentiert, dass dies aufgrund der Selbstzerstörung Simbabwes unwahrscheinlich ist.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Robert Mugabe, Niccolö Machiavelli, „Der Fürst", Machterhaltung, Gewalt, Politik, Moral, Simbabwe, Enteignung, Landreform, Diktatur, Tyrannen, Staatsräson, Selbstzerstörung, Opposition, Machtmissbrauch, politische Strategien, Vergleich, Analyse, Kritik.
- Quote paper
- Jennifer Schrems (Author), 2013, Robert Mugabe. Machiavellis Meisterschüler? , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/231821