Das Hauptaugenmerk der Arbeit liegt darauf, die Entwicklung und die damit verbundenen verschiedenen Theorien der Wirkungsforschung aufzuzeigen. Im Verlauf wird deutlich werden, dass die einzelnen Modelle teilweise aufeinander Bezug nehmen und hinsichtlich ihrer Vorgänger Fortschritte und Veränderungen aufweisen.
Zunächst wird das Modell vorgestellt, das als der Beginn der modernen Kommunikationsforschung bezeichnet werden kann und bis in die heutige Zeit das Verständnis von Kommunikation dominiert. Das Stimulus-Response-Modell ist ebenso einfach wie umstritten. Da die meisten Annahmen des Ansatzes inzwischen eindeutig widerlegt wurden, ist es notwendig, in diesem Zusammenhang ausdrücklich Kritik zu äußern.
Im darauf folgenden Kapitel rücken exemplarisch zwei weitere Modelle in den Fokus, die verdeutlichen, wie schwierig es ist, den Prozess eines Kommunikationsprozesses theoretisch zu formulieren. Obwohl Elihu Katz Ende der sechziger Jahre mit seinem "Nutzen-und-Belohnungs-Ansatz" einen deutlichen Fortschritt gegenüber dem Stimulus-Response-Modell erreicht, indem er dem Rezipienten eine aktive Rolle zuschreibt, bleiben viele wichtige Aspekte weiterhin unberücksichtigt.
Werner Früh und Klaus Schönbach sorgten Anfang der neunziger Jahre mit ihrem "Transaktionalen-Ansatz", der im Anschluss vorgestellt werden soll, für eine weitere bedeutende Modifikation in der Kommunikations- und Medienwirkungsforschung.
Im abschließenden Kapitel der Hausarbeit werden schließlich die wichtigsten Überlegungen des konstruktivistischen Ansatzes vorgestellt. Nach Auffassung der Konstruktivisten ist die Wirkung von Medien und Kommunikation eng mit dem Aspekt der Wahrnehmung der Wirklichkeit verbunden. Das Kapitel ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil widmet sich der Vorstellungen der Grundbegriffe des Konstruktivismus und der primären Wirklichkeit, die den individuelle Prozess der Konstruktion von Wirklichkeitsentwürfen bezeichnet.
Im zweiten Teil liegt das Augenmerk auf der medial vermittelten Wahrnehmung der Wirklichkeit. Unter dem Begriff der medialen Wirklichkeit werden konstruktivistische Prozesse des Erstellens von Vorstellungen der Realität verstanden, die durch Aufbereitung und Verbreitung von Informationen durch Medienorganisationen zustande kommen...
Inhaltsverzeichnis
- Der Wirkungsbegriff
- Abgrenzung des Wirkungsbegriffes
- Begriffsdefinition
- Das Paradigma des Stimulus-Response-Modells
- Das Modell
- Modellkritik
- Weitere Kommunikationsmodelle
- Der Nutzen- und Belohnungsansatz
- Der transaktionale Ansatz
- Der konstruktivistische Ansatz
- Die kognitive Wirklichkeit
- Die mediale Wirklichkeit
- Zusammenfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung und den verschiedenen Theorien der Medienwirkungsforschung. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie sich das Verständnis von Kommunikation und Wirkung im Laufe der Zeit entwickelt hat und welche Modelle und Ansätze dabei eine Rolle gespielt haben. Dabei wird deutlich werden, dass die einzelnen Modelle teilweise aufeinander Bezug nehmen und Fortschritte sowie Veränderungen im Vergleich zu ihren Vorgängern aufweisen.
- Entwicklung des Wirkungsbegriffes in der Kommunikationsforschung
- Kritik an klassischen Modellen wie dem Stimulus-Response-Modell
- Moderne Ansätze wie der Nutzen- und Belohnungsansatz und der transaktionale Ansatz
- Der konstruktivistische Ansatz und seine zentrale Rolle für die Wahrnehmung der Realität
- Die Bedeutung der Medien für die Konstruktion von Wirklichkeitsentwürfen
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Wirkungsbegriff: Dieses Kapitel erläutert die Definition und Abgrenzung des Wirkungsbegriffs in der Kommunikationsforschung. Es werden die Problematik der Verwendung des Begriffs und seine Abgrenzung zum Funktionsbegriff diskutiert. Weiterhin werden verschiedene Aspekte des Wirkungsbegriffs, wie die Unterscheidung zwischen normativen und faktischen Wirkungen, beleuchtet.
- Das Paradigma des Stimulus-Response-Modells: Dieses Kapitel stellt das klassische Stimulus-Response-Modell vor, welches als der Beginn der modernen Kommunikationsforschung gilt. Es werden die zentralen Annahmen des Modells erläutert und kritisch diskutiert. Insbesondere wird die Problematik der impliziten Monokausalitätsannahme und die Bedeutung intervenierender Faktoren hervorgehoben.
- Weitere Kommunikationsmodelle: Dieses Kapitel behandelt zwei weitere Kommunikationsmodelle: den Nutzen- und Belohnungsansatz und den transaktionalen Ansatz. Es wird gezeigt, wie diese Modelle den Prozess der Kommunikation theoretisch formulieren und welche Fortschritte sie gegenüber dem Stimulus-Response-Modell erzielt haben.
- Der konstruktivistische Ansatz: Dieses Kapitel präsentiert die wichtigsten Überlegungen des konstruktivistischen Ansatzes in der Kommunikationsforschung. Es wird betont, dass die Wirkung von Medien und Kommunikation eng mit der Wahrnehmung der Realität verbunden ist. Das Kapitel gliedert sich in zwei Teile: Die kognitive Wirklichkeit, die den individuellen Prozess der Konstruktion von Wirklichkeitsentwürfen beschreibt, und die mediale Wirklichkeit, die sich mit konstruktivistischen Prozessen des Erstellens von Vorstellungen der Realität durch Medienorganisationen befasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Medienwirkungsforschung, Kommunikationstheorie, Wirkungsbegriff, Stimulus-Response-Modell, Nutzen- und Belohnungsansatz, transaktionale Ansatz, konstruktivistischer Ansatz, kognitive Wirklichkeit, mediale Wirklichkeit, Wahrnehmung, Realität.
- Arbeit zitieren
- Alan Hansen (Autor:in), 2004, Auf dem Weg zu einer allgemein anerkannten Wirkungstheorie: Illusion oder Realität?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/22971