Grob definiert stellt die Konversion einen Wortartwechsel dar, bei dem ein Wort in eine neue Wortklasse übernommen wird. Eisenberg unterscheidet fünf Konversionstypen: Verb zu Substantiv (leben - das Leben, laufen - das Laufen), Verb zu Adjektiv (gestrichen – gestrichen), Adjektiv zu Verb (grün – grünen), Substantiv zu Adjektiv (Ernst – ernst) und Adjektiv zu Substantiv (entscheidend -der/die/das Entscheidende, recht – Recht).
In der Linguistik wird auch die Formulierung „Wortartwechsel ohne Wortbildungselemente“ benutzt. Konversion lässt sich dennoch ca. dann formulieren, wenn Derivation nicht durch Ableitung/Umlautung entsteht (schießen – Schuss, fallen – fällen, Saum – säumen, etc).
Hauptsächlich findet sich in der Literatur die Unterscheidung von syntaktischer Konversion vs. morphologischer Konversion:
Syntaktische Konversion versteht sich als durch syntaktische Überlappung gekennzeichnet, das heißt substantivierte Adjektiv oder Verb sind immer als solche erkennbar, wenngleich sie weitgehend lexikalisiert und idiomatisiert sind. Es ist festzuhalten, daß syntaktische Konversionen dem Prinzip „Endstation Hauptwort“ unterworfen sind: es gibt den direkten Weg vom Verb zu dem Substantiv (fahren – das Fahren) und den indirekten Weg vom Verb (erwählt) über das Adjektiv (erwählt) zu dem Substantiv (der/die/das Erwählte).
Für morphologische Konversion wird angenommen, daß ein striktes Einfachheitskriterium gilt: als Basis kommen ca. Stämme infrage, die kein Ableitungssuffix wie ung, heit oder keit etc. aufweisen, das heißt sie sind ca. auf einfache Basen beschränkt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Konversion und ihre Klassifizierung
- 3. Konversionsterminologie
- 4. Besonderheiten der syntaktischen Konversion
- 4.1. Substantivierter Infinitiv
- 4.2. Deverbale Adjektivisierung
- 4.3 Deadjektivische Substantivierung
- 4.4 Desubstantivische Adjektivisierung
- 5. Die morphologische Konversion im Unterschied zur syntaktischen Konversion
- 5.1. Substantivierung des Verbstamms
- 5.2. Verbalisierung der adjektivischen Basis
- 5.3. Verbalisierung der substantivischen Basis
- 6. Sonstige Konversionen
- 7. Wechselbeziehung zwischen Bedeutung, Formen und Funktionen der Konversion
- 8. Grenzen der Konversion
- 9. Die Lexikalisierung und einige Wortgeschichten
- 10. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Semesterarbeit untersucht das Phänomen der Konversion im Deutschen aus drei Perspektiven: morphologisch, syntaktisch und semantisch. Ziel ist es, die verschiedenen Klassifizierungen und Terminologien der Konversion zu beleuchten und die Besonderheiten dieses Wortbildungstyps zu analysieren.
- Klassifizierung und Terminologie der Konversion
- Unterscheidung zwischen syntaktischer und morphologischer Konversion
- Analyse der Substantivierung, Adjektivierung und Verbalisierung
- Bedeutung, Form und Funktion von Konversionen
- Grenzen und Lexikalisierung von Konversionen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Konversion ein und vergleicht sie mit anderen Wortbildungsprozessen, insbesondere im Kontext des Deutschen und Ukrainischen. Sie betont die sprachliche Natur des Denkens und die Besonderheit der Konversion als ein produktives Wortbildungsmittel, das im Deutschen, Niederländischen und Englischen weit verbreitet ist. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Konversion aus morphologischer, syntaktischer und semantischer Perspektive.
2. Konversion und ihre Klassifizierung: Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Ansätze in der Literatur zur Analyse von Konversionen. Es definiert Konversion als einen Wortartwechsel ohne formale Änderung und präsentiert verschiedene Klassifizierungen, die in der Literatur vorgeschlagen wurden. Es werden Beispiele von verschiedenen Autoren vorgestellt und deren unterschiedliche Systematisierungen der Konversion erörtert. Der Fokus liegt auf der Heterogenität der Terminologie und der damit verbundenen Herausforderungen bei der Analyse von Konversionen.
3. Konversionsterminologie: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Terminologie der Konversion, insbesondere auf die Unterscheidung zwischen Substantivierung, Adjektivierung und Verbalisierung. Es wird erläutert, wie diese Prozesse funktionieren und welche Mittel dabei zum Einsatz kommen (Konversion, Ableitung etc.). Der Abschnitt definiert Substantivierung als Haupttyp der Konversion und erörtert die Produktivität der verschiedenen Konversionstypen, wobei die komplexen und oft graduellen Aspekte dieses Themas angesprochen werden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Semesterarbeit: Konversion im Deutschen
Was ist der Gegenstand dieser Semesterarbeit?
Die Semesterarbeit untersucht das Phänomen der Konversion im Deutschen aus morphologischer, syntaktischer und semantischer Perspektive. Sie beleuchtet verschiedene Klassifizierungen und Terminologien der Konversion und analysiert die Besonderheiten dieses Wortbildungstyps.
Welche Aspekte der Konversion werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Klassifizierung und Terminologie der Konversion, die Unterscheidung zwischen syntaktischer und morphologischer Konversion, die Analyse der Substantivierung, Adjektivierung und Verbalisierung, die Bedeutung, Form und Funktion von Konversionen sowie deren Grenzen und Lexikalisierung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: 1. Einleitung (Einführung in die Konversion und Vergleich mit anderen Wortbildungsprozessen); 2. Konversion und ihre Klassifizierung (unterschiedliche Ansätze und Klassifizierungen in der Literatur); 3. Konversionsterminologie (genaue Definitionen und Unterscheidung der Prozesse); 4. Besonderheiten der syntaktischen Konversion (Substantivierter Infinitiv, Deverbale Adjektivisierung, Deadjektivische und Desubstantivische Substantivierung); 5. Die morphologische Konversion im Unterschied zur syntaktischen Konversion (Substantivierung des Verbstamms, Verbalisierung der adjektivischen und substantivischen Basis); 6. Sonstige Konversionen; 7. Wechselbeziehung zwischen Bedeutung, Formen und Funktionen der Konversion; 8. Grenzen der Konversion; 9. Die Lexikalisierung und einige Wortgeschichten; 10. Schluss.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die verschiedenen Klassifizierungen und Terminologien der Konversion zu beleuchten und die Besonderheiten dieses Wortbildungstyps zu analysieren, indem sie morphologische, syntaktische und semantische Perspektiven einbezieht.
Welche Arten von Konversion werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen syntaktischer und morphologischer Konversion und analysiert im Detail Prozesse wie Substantivierung, Adjektivierung und Verbalisierung. Innerhalb der syntaktischen Konversion werden Substantivierter Infinitiv, Deverbale Adjektivisierung, Deadjektivische und Desubstantivische Substantivierung betrachtet. Die morphologische Konversion umfasst die Substantivierung des Verbstamms und die Verbalisierung adjektivischer und substantivischer Basen.
Wie wird die Terminologie der Konversion behandelt?
Die Arbeit widmet ein eigenes Kapitel der Konversionsterminologie, um die Unterscheidung zwischen Substantivierung, Adjektivierung und Verbalisierung zu klären und die verwendeten Mittel (Konversion, Ableitung etc.) zu erläutern. Die Komplexität und die graduellen Aspekte der Terminologie werden dabei berücksichtigt.
Welche Sprachen werden im Kontext der Arbeit erwähnt?
Die Arbeit erwähnt neben Deutsch auch Ukrainisch, Niederländisch und Englisch im Kontext von Vergleich und Verbreitung der Konversion als Wortbildungsmittel.
- Quote paper
- Antonina Kostretska (Author), 2004, Die Konversion in der Linguistik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/22393