Seit jeher gilt der Mann, wenn man ihn der Frau gegenüberstellt, als das „starke“ Geschlecht. Männer wie Arnold Schwarzenegger oder Sylvester Stallone haben ganze Generationen geprägt und stellen die personifizierte Männlichkeit in Form von Kraft und Gesundheit dar. Doch je weiter die Genderforschung voranschreitet, desto ersichtlicher wird, dass das Bild vom überlegenen Mann falsch ist. Denn das männliche Geschlecht ist bis auf den physischen Vorteil, in Form von vermehrtem Muskelwachstum dem weiblichen, bezogen auf Gesundheit und Lebenserwartung, unterlegen.
Männer sterben in Deutschland im Schnitt 5,6 Jahre früher. Generell haben sie in nahezu jedem Land der Erde eine geringere Lebenserwartung als ihr weibliches Pendant. Lediglich in acht südostasiatischen und afrikanischen Ländern sind es die Frauen, die statistisch gesehen kürzer Leben, was jedoch auf die erhöhte Kindersterblichkeitsrate von Mädchen aufgrund der Bevorzugung von männlichen Nachkommen zurückzuführen ist.
Ziel dieser Studienarbeit ist es, Faktoren zu eruieren und wissenschaftlich zu bewerten, die für eine geringere Lebenserwartung von Männern gegenüber Frauen ursächlich sind. Der Fokus liegt dabei auf den westlichen Industrienationen. Zentrales Thema ist dabei die gesundheitliche Entwicklung des Mannes in den verschiedenen Altersstadien und die Auswirkungen von „Männlichkeit“ auf die körperliche und geistige Verfassung unter Berücksichtigung negativer sozialer und psychischer Einflüsse auf den Mann. Sich daraus ergebende Verhaltensstereotype mit negativer Gesundheitswirkung werden definiert und analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die allgemeine Gesundheitsentwicklung des Mannes
- 3. Die historische Rollenentwicklung des Mannes
- 3.1. Bedeutung der "Männlichkeit" für die Gesundheit
- 4. Weitere Faktoren, welche die Lebenserwartung von Männern beeinflussen
- 4.1. Biologische Faktoren
- 4.2. Lebensstil
- 4.3. Risikoverhalten
- 4.4. Gesundheitsbewusstsein
- 4.5. Stress und psychische Faktoren
- 5. Fazit/Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit untersucht die Gründe für die geringere Lebenserwartung von Männern im Vergleich zu Frauen in westlichen Industrienationen. Es werden Faktoren analysiert, die von der embryonalen Entwicklung bis ins hohe Alter Einfluss auf die Gesundheit und Lebenserwartung des Mannes haben.
- Gesundheitsentwicklung des Mannes in verschiedenen Altersstufen
- Auswirkungen von „Männlichkeit“ auf die körperliche und geistige Verfassung
- Negative soziale und psychische Einflüsse auf die männliche Gesundheit
- Verhaltensstereotype und deren negative Auswirkungen auf die Gesundheit
- Biologische und soziokulturelle Faktoren
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Diskrepanz in der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen fest und benennt das Ziel der Arbeit: die Erforschung der Faktoren, die zu dieser Differenz beitragen. Sie betont den Fokus auf westliche Industrienationen und die Bedeutung der gesundheitlichen Entwicklung des Mannes in verschiedenen Lebensphasen, sowie den Einfluss von „Männlichkeit“ und deren sozialen und psychischen Aspekten.
2. Die allgemeine Gesundheitsentwicklung des Mannes: Dieses Kapitel beschreibt die erhöhte Sterblichkeit von Männern bereits im embryonalen Stadium und während der Geburt. Es beleuchtet die höhere Anfälligkeit männlicher Embryonen gegenüber Umwelteinflüssen und die Tendenz des mütterlichen Immunsystems, männliche Föten als Fremdkörper zu identifizieren. Weiterhin wird die höhere Rate an frühgeborenen Jungen mit erhöhter Sterblichkeit und die erhöhte Anfälligkeit für Erkrankungen wie Asthma in den ersten Lebensjahren thematisiert. Das Kapitel dokumentiert die kontinuierlich höhere Sterblichkeitsrate von Männern in allen Altersgruppen, mit einem besonderen Fokus auf die Altersgruppen 15-35 und 45-64, wobei Unfälle, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs als Haupttodesursachen genannt werden. Die höhere Sterblichkeit bei Männern wird über alle Krankheiten hinweg festgestellt.
3. Die historische Rollenentwicklung des Mannes: Dieses Kapitel untersucht die historische Entwicklung der männlichen Rolle, unterteilt in drei Phasen: Die Vormoderne, geprägt von Harmonie mit der Natur und fehlender geschlechtsspezifischer Aufgabenverteilung; eine zweite Phase ab 1450/1650, die mit der Entstehung des Kapitalismus und der Industrialisierung die Entwicklung des Konzepts "Männlichkeit" verbindet; und eine dritte Phase, die im Detail nicht weiter ausgeführt wird. Der Fokus liegt auf dem Wandel der gesellschaftlichen Erwartungen an Männer und den möglichen Auswirkungen auf deren Gesundheit und Lebenserwartung.
Schlüsselwörter
Lebenserwartung, Männergesundheit, Geschlechterunterschiede, Sterblichkeit, Männlichkeit, Sozialisation, Risikoverhalten, Gesundheitsbewusstsein, Biologische Faktoren, Lebensstil, Stress, psychische Gesundheit, westliche Industrienationen.
Häufig gestellte Fragen zur Studienarbeit: Gesundheitsentwicklung und Lebenserwartung des Mannes
Was ist das zentrale Thema der Studienarbeit?
Die Studienarbeit untersucht die Gründe für die geringere Lebenserwartung von Männern im Vergleich zu Frauen in westlichen Industrienationen. Sie analysiert Einflussfaktoren auf die Gesundheit und Lebenserwartung des Mannes vom embryonalen Stadium bis ins hohe Alter.
Welche Aspekte der männlichen Gesundheit werden behandelt?
Die Arbeit betrachtet die allgemeine Gesundheitsentwicklung des Mannes in verschiedenen Altersstufen, die Auswirkungen des Konstrukts "Männlichkeit" auf die körperliche und geistige Verfassung, negative soziale und psychische Einflüsse, Verhaltensstereotype und deren Auswirkungen, sowie biologische und soziokulturelle Faktoren.
Welche Kapitel umfasst die Studienarbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, allgemeine Gesundheitsentwicklung des Mannes, historische Rollenentwicklung des Mannes (inkl. Bedeutung von "Männlichkeit"), weitere Faktoren, welche die Lebenserwartung von Männern beeinflussen (Biologische Faktoren, Lebensstil, Risikoverhalten, Gesundheitsbewusstsein, Stress und psychische Faktoren), sowie ein Fazit/Ausblick.
Welche konkreten Faktoren beeinflussen die Lebenserwartung von Männern laut der Studie?
Die Studienarbeit nennt eine Vielzahl von Faktoren: höhere Sterblichkeit bereits im embryonalen Stadium und während der Geburt, erhöhte Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten (z.B. Asthma), höhere Unfallrate, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Verhaltensmuster, Risikoverhalten, mangelndes Gesundheitsbewusstsein, Stress, psychische Faktoren, soziale Erwartungen an die "Männlichkeit" und deren Auswirkungen.
Wie wird die historische Rollenentwicklung des Mannes in der Studie betrachtet?
Die historische Rollenentwicklung wird in drei Phasen eingeteilt: Vormoderne (Harmonie mit der Natur), eine Phase ab 1450/1650 (mit dem Aufkommen des Kapitalismus und der Industrialisierung und der Entwicklung des Konzepts "Männlichkeit"), und eine dritte Phase, die nicht detailliert beschrieben wird. Der Fokus liegt auf dem Wandel gesellschaftlicher Erwartungen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Studie?
(Der Ausblick und das Fazit sind in der Zusammenfassung nicht explizit dargestellt, lediglich, dass die Einleitung die Diskrepanz in der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen feststellt und das Ziel der Arbeit benennt: die Erforschung der Faktoren, die zu dieser Differenz beitragen.)
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Studienarbeit?
Lebenserwartung, Männergesundheit, Geschlechterunterschiede, Sterblichkeit, Männlichkeit, Sozialisation, Risikoverhalten, Gesundheitsbewusstsein, Biologische Faktoren, Lebensstil, Stress, psychische Gesundheit, westliche Industrienationen.
- Quote paper
- Max Ande (Author), 2012, Müssen Männer früher sterben? Erklärungsversuche für ein lange bekanntes Phänomen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/215317