Zu Beginn dieser Arbeit habe ich mich mit diversen Faust Inszenierungen der letzten Jahre beschäftigt und mir die Frage über die Entwicklung der Inszenierungsansätze und -möglichkeiten gestellt. Ein Stück, dessen Mythos bereits in so unterschiedlicher Weise behandelt wurde wie Faust, gerät dennoch nie an seine Interpretationslimits. Zum einen liegt das natürlich an den diversen Variationen und Bearbeitungen des Mythos verschiedener Autoren, von Marlowe angefangen, es mag aber natürlich auch an dem Umfang liegen, die der Mythos birgt.
Bei der Recherche über zeitgenössische Inszenierungen, vor allem des
Goetheschen Faust, fiel mir auf, dass der Fokus sich ständig verschiebt. Mal liegt er stärker auf der Gelehrtentragödie des Protagonisten, mal auf der cleveren Verführung Fausts durch Mephisto. Einen Trend zu Letzterem konnte ich genauso entdecken, wie den, mehrere Texte einander gegenüber zu stellen.
So stiess ich auf eine Inszenierung aus Berchtesgaden in Kooperation mit dem Deutschen Theater Temeswar, die meine Aufmerksamkeit erregte; Es wurde der Faust Goethes dem Faust Lenaus gegenübergestellt. Es ergaben sich bei der ersten Überlegung rasch Fragen, beispielsweise über das Warum einer solchen Inszenierung, die Funktion und Umsetzung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Annäherung an den Faust Nikolaus Lenaus
- Goethe versus Lenau
- Goethe Lenau Faust. Erkundung eines Mythos – kommentierte Inhaltsangabe
- Teil Eins
- Exposition (Bild 1-3): Gelehrtentragödie
- Gretchentragödie (Bild 4-9)
- Teil 2
- Teil 3
- Knappe Gedanken zur Fassung und Analyseansatz
- Reichtum und imperiale Macht
- Reichtum
- Die imperiale Macht und ihre Schnelligkeit im dritten Teil
- Sexuelle Macht und Unterdrückung
- Gretchentragödie
- Wagner als Fausts Stellvertreter
- Erlöschen der Begierde
- Schlussgedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Inszenierung „Goethe Lenau Faust. Erkundung eines Mythos“ der Landesbühne Berchtesgaden in Kooperation mit dem Deutschen Staatstheater Temeswar aus der Spielzeit 2009/2010. Sie konzentriert sich auf die Dramaturgie des Stückes, insbesondere auf die Gegenüberstellung des Goetheschen Faust und des Fausts von Nikolaus Lenau. Die Arbeit möchte die Funktion und Umsetzung dieser Inszenierung beleuchten, indem sie die Dramaturgie der beiden Werke analysiert und ihre Unterschiede herausarbeitet.
- Die Inszenierung „Goethe Lenau Faust. Erkundung eines Mythos“
- Die Dramaturgie der Inszenierung
- Der Vergleich von Goethes und Lenaus Faust
- Das Machtmotiv in Faust
- Reichtum und Sexualität als Machtformen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Inszenierung „Goethe Lenau Faust. Erkundung eines Mythos“ vor. Im zweiten Kapitel wird der Faust von Nikolaus Lenau vorgestellt und mit dem Goetheschen Faust verglichen. Das dritte Kapitel liefert eine kommentierte Inhaltsangabe der Inszenierung, die die wichtigsten Textpassagen und ihre dramaturgische Bedeutung beleuchtet.
Die Kapitel 4 bis 7 befassen sich mit verschiedenen Aspekten der Inszenierung und analysieren die Themen Macht und Reichtum sowie Macht und Sexualität. Das Kapitel 4 betrachtet die Inszenierung im Hinblick auf ihre Gestaltung und die verwendete Dramaturgie. In Kapitel 5 und 6 wird das Machtmotiv in der Inszenierung im Detail untersucht, wobei der Schwerpunkt auf den Themenkomplexen Reichtum und Sexualität liegt. Abschließend werden in Kapitel 7 die wichtigsten Ergebnisse der Analyse zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themenkomplexen Macht und Reichtum sowie Macht und Sexualität im Kontext der Inszenierung „Goethe Lenau Faust. Erkundung eines Mythos“. Dabei werden die Dramaturgie der Inszenierung, die unterschiedlichen Interpretationen des Faust-Mythos durch Goethe und Lenau sowie die Verwendung von Textpassagen und deren dramaturgische Funktion in der Inszenierung analysiert.
- Arbeit zitieren
- Greta Schmidt (Autor:in), 2012, Goethe. Lenau. Faust. Erkundung eines Mythos., München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/214343