In der vorliegenden Arbeit beschäftige ich mich mit der Verschränkung von Raumerlebnissen und dem damit verbundenen Selbstfindungsprozess der Protagonisten in Robert Musils „Zögling Törleß“ und Virginia Woolfs „Mrs. Dalloway“.
Um die Verschränkung darstellen zu können, werde ich mich einleitend mit dem „Genre“ des psychologischen Romans beziehungsweise mit dem Entwicklungsroman beschäftigen. Im Anschluss daran erfolgt eine kurze Darstellung über den Raum als Stilmittel in der Literatur, um die in den beiden Werken dargestellten Räume und deren Einfluss auf die Protagonisten besser verständlich zu machen. Nach dieser Einleitungsphase werde ich mich zuerst mit den einzelnen Räumen und Motiven in Robert Musils „Törleß“ befassen. In gleicher Weise verfahre ich danach mit Virginia Woolfs Roman „Mrs. Dalloway“. Dabei werde ich mich allerdings nur auf die örtlichen Gegebenheiten beschränken, die direkten Einfluss auf den Selbstfindungsprozess haben oder Einfluss auf das Verständnis des Gesamtgeschehens. Anschließend unterziehe ich die beiden Romane einem direkten Vergleich, um den Entwicklungsprozess anhand bestimmter Landschaftsbilder oder Raumerlebnisse darzustellen und letztlich eventuell auch eine Veränderung innerhalb des Genres, zum Beispiel aufgrund von externen Entwicklungen in der Gesellschaft, nachzuweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der psychologische Roman / Entwicklungsroman
- Der Raum
- Der Raum als Stilmittel in der Literatur
- Der Raum als Stilmittel in Musils Törleß
- Räume im Einzelnen
- Der Bahnhof
- Der Weg zur Konditorei und die Konditorei
- Der Gang zu Bozena und ihr Haus
- Die Dachkammer
- Der Park
- Weitere Symbole
- Der Raum
- Mrs. Dalloway
- Einleitung
- Der symbolische Gehalt der Schauplätze
- London
- Die Naturschauplätze
- Bourton (Symbol einer glücklichen Vergangenheit)
- Die Parks
- Die Naturschauplätze als „Schauplatz“ für Kommunikation
- Die einzelnen Zimmer und ihre Bedeutung
- Das Zimmer als Symbol für die Isolation des Individuums
- Das Zimmer als „Schauplatz“ für die Reflexion über die Bedeutung der Isolation
- Clarissas Reflexion im Nebenraum
- Weitere Symbole
- Die Staatskarosse in der Bond Street und das Flugzeug als Symbole der Nachkriegsgesellschaft
- Die alte Dame im Zimmer als Symbol für die gefährdete Privatsphäre
- Vergleich von Musils „Törleß“ und Virginia Woolf's „Mrs. Dalloway“
- Zusammenfassung / Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Verschränkung von Raumerlebnissen und dem damit verbundenen Selbstfindungsprozess der Protagonisten in Robert Musils „Zögling Törleß“ und Virginia Woolfs „Mrs. Dalloway“. Die Arbeit untersucht die Verwendung des Raumes als Stilmittel in beiden Werken und beleuchtet, wie die dargestellten Räume die Entwicklung der Protagonisten beeinflussen.
- Der psychologische Roman und der Entwicklungsroman
- Der Raum als Stilmittel in der Literatur
- Die Rolle von Räumen in der Selbstfindung der Protagonisten
- Der Einfluss der Umgebung auf die Charakterentwicklung
- Vergleich der beiden Romane hinsichtlich ihrer Darstellung von Raum und Selbstfindung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Fokus auf die Verschränkung von Raumerlebnissen und Selbstfindung in „Zögling Törleß“ und „Mrs. Dalloway“ legt. Anschließend werden die literarischen Genres des psychologischen Romans und des Entwicklungsromans vorgestellt. Es wird auf die Entstehung der Genres eingegangen und ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede erläutert.
Im weiteren Verlauf analysiert die Arbeit die Verwendung des Raumes als Stilmittel in der Literatur im Allgemeinen und in „Zögling Törleß“ im Speziellen. Dabei werden die einzelnen Räume und Motive in Musils Roman untersucht und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Protagonisten Törleß beleuchtet.
Danach widmet sich die Arbeit Virginia Woolfs „Mrs. Dalloway“ und untersucht die Räume, die direkten Einfluss auf den Selbstfindungsprozess von Clarissa Dalloway haben. Der Fokus liegt auf den Orten, die für das Verständnis des Gesamtgeschehens relevant sind.
Im anschließenden Vergleich der beiden Romane werden die Entwicklungsprozesse der Protagonisten anhand von Landschaftsbildern und Raumerlebnissen dargestellt. Die Arbeit untersucht, ob sich durch die unterschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklungen Veränderungen innerhalb des Genres des psychologischen Romans abzeichnen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Selbstfindung, Raum als Stilmittel, psychologischer Roman, Entwicklungsroman, Robert Musil, Virginia Woolf, „Zögling Törleß“, „Mrs. Dalloway“. Die Untersuchung der Werke konzentriert sich auf die Analyse von Räumen und ihren Einfluss auf die Charakterentwicklung, die Darstellung von Innenwelten und die Veränderung des Genres im Laufe der Zeit.
- Quote paper
- Martina Winkler (Author), 2003, Zur Verschränkung von Raumerlebnissen und Selbstfindung von Robert Musils "Zögling Törleß" und Virginia Woolfs "Mrs. Dalloway", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/21264