Dieser Aufsatz über den Berliner Sozialisten und Reichstagsabgeordneten des Wahlkreises Niederbarnim, Arthur Stadthagen (1857-1917), setzt sich mit seiner politischen Tätigkeit während der Jahre 1914 bis zu seinem Tod am 5. Dezember 1917 auseinander. Dabei stehen seine Haltung zum Krieg, seine Aktivitäten im Vorfeld des Kriegsausbruchs und das konkrete politische Agieren als Mitglied der Reichstagsfraktion der SPD im Vordergrund. Natürlich werde ich Stadthagens Haltung zur - die SPD letztlich spaltenden und sprengenden - Frage der Bewilligung der Kriegskredite besonders ausführlich in den Blick nehmen.
Ein weiterer Untersuchungsaspekt besteht in der Darstellung der politischen Aktivitäten Stadthagens nach der Spaltung der Vorkriegssozialdemokratie in die (M)SPD, die den kaiserlichen Kriegsbudgetforderungen weiterhin zustimmte, und in die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD), die sich im April 1917 aus der „Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft“ (SAG), also der aus der Reichstagsfraktion ausgeschlossenen kriegskritischen Minderheit und deren Anhängerschaft sowie auch aus Gruppen wie dem radikalsozialistischen “Spartakusbund“ in Gotha gebildet hatte. Stadthagen gehörte zu den Mitbegründern der USPD und wirkte für sie auch international in seinen letzten Lebensmonaten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Vorbemerkung
- 2. Am Vorabend der Katastrophe
- 3. Gegen den Krieg - Arthur Stadthagens Rede am 28. Juli 1914
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz untersucht das politische Wirken Arthur Stadthagens zwischen Juli 1914 und seinem Tod 1917, mit Fokus auf seine Haltung zum Ersten Weltkrieg und seine Aktivitäten innerhalb der SPD und später der USPD. Es wird seine Entwicklung in der Krisensituation des Krieges und der innerparteilichen Spaltung beleuchtet.
- Arthur Stadthagens Haltung zum Ersten Weltkrieg
- Die Spaltung der SPD und Stadthagens Rolle bei der Gründung der USPD
- Stadthagens politische Aktivitäten im Reichstag
- Die innerparteilichen Konflikte innerhalb der SPD bezüglich der Kriegskredite
- Die Entwicklung von Stadthagens politisch-ideologischen Standpunkten im Kontext des Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
1. Vorbemerkung: Dieses Kapitel dient als Einleitung und beschreibt den Fokus der Untersuchung: Arthur Stadthagens politische Tätigkeit während des Ersten Weltkriegs, insbesondere seine Haltung zum Krieg, seine Aktivitäten vor und nach dem Kriegsausbruch, und seine Rolle innerhalb der SPD und später der USPD. Es werden die verwendeten Quellen (primäre und sekundäre Quellen, darunter Polizeiakten, Reden Stadthagens und Werke anderer Autoren) vorgestellt und die Forschungsfragen umrissen, beispielsweise ob Stadthagens Schritt zur USPD eine strategische Entscheidung oder ein ideologischer Neuanfang darstellte.
2. Am Vorabend der Katastrophe: Dieses Kapitel skizziert das politische und militärische Klima vor dem Ersten Weltkrieg. Es beschreibt die europäische Aufrüstung, die imperialistischen Interessen und die zunehmenden Spannungen auf dem Balkan. Der Text beleuchtet die Warnungen von Pazifisten und der Arbeiterbewegung vor einem Krieg, hebt aber auch die innerparteilichen Differenzen innerhalb der SPD hervor, die bereits vor dem Krieg in Bezug auf die Zustimmung zu Militärausgaben deutlich wurden. Die Debatten auf dem Jenaer Parteitag 1913 werden als Vorbote der späteren Spaltung dargestellt und August Bebels vorausschauende Warnungen vor den Folgen eines Krieges werden zitiert. Die Rolle des Attentats von Sarajewo und der deutschen Unterstützung Österreich-Ungarns als Auslöser des Krieges wird ebenfalls diskutiert. Der Aufruf des Parteivorstands der SPD zu Massenversammlungen für den Frieden wird erwähnt, sowie die große Resonanz dieser Aufrufe in der Bevölkerung.
3. Gegen den Krieg - Arthur Stadthagens Rede am 28. Juli 1914: Dieses Kapitel beschreibt eine Antikriegskundgebung von Arthur Stadthagen am 28. Juli 1914 in Berlin. Obwohl der genaue Inhalt der Rede hier nicht wiedergegeben wird, wird der Kontext der Rede innerhalb der allgemeinen Antikriegsbewegung der SPD und die Teilnahme von etwa 750 Personen hervorgehoben. Der Polizeibericht über die Veranstaltung wird als Quelle zitiert. Der Fokus liegt auf der Bedeutung dieser Rede innerhalb des Gesamtkontexts der Untersuchung von Stadthagens politischem Wirken während der Anfangsphase des Ersten Weltkriegs.
Schlüsselwörter
Arthur Stadthagen, Erster Weltkrieg, SPD, USPD, Kriegskredite, Sozialdemokratie, Pazifismus, Imperialismus, Arbeiterbewegung, innerparteilicher Konflikt, politische Marginalisierung.
Häufig gestellte Fragen zu: Arthur Stadthagen und der Erste Weltkrieg
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das politische Wirken Arthur Stadthagens zwischen Juli 1914 und seinem Tod 1917. Der Fokus liegt auf seiner Haltung zum Ersten Weltkrieg und seinen Aktivitäten innerhalb der SPD und später der USPD. Es wird seine Entwicklung in der Krisensituation des Krieges und der innerparteilichen Spaltung beleuchtet.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Arthur Stadthagens Haltung zum Ersten Weltkrieg; die Spaltung der SPD und Stadthagens Rolle bei der Gründung der USPD; Stadthagens politische Aktivitäten im Reichstag; die innerparteilichen Konflikte innerhalb der SPD bezüglich der Kriegskredite; und die Entwicklung von Stadthagens politisch-ideologischen Standpunkten im Kontext des Krieges.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: 1. Vorbemerkung (Einleitung, Forschungsfragen, Quellen); 2. Am Vorabend der Katastrophe (politisches und militärisches Klima vor dem Krieg, innerparteilichen Differenzen in der SPD, Attentat von Sarajewo); 3. Gegen den Krieg - Arthur Stadthagens Rede am 28. Juli 1914 (Antikriegskundgebung, Kontext der Rede, Polizeibericht).
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit verwendet sowohl primäre als auch sekundäre Quellen. Zu den primären Quellen gehören Polizeiakten und Reden Stadthagens. Sekundärquellen umfassen Werke anderer Autoren zum Thema.
Welche Forschungsfragen werden gestellt?
Eine zentrale Forschungsfrage ist, ob Stadthagens Schritt zur USPD eine strategische Entscheidung oder ein ideologischer Neuanfang darstellte.
Welche Rolle spielte Stadthagen in der SPD und der USPD?
Die Arbeit untersucht Stadthagens Aktivitäten und seine Rolle innerhalb der SPD vor und nach der Spaltung, sowie seine Bedeutung für die Gründung der USPD.
Wie wird Stadthagens Haltung zum Ersten Weltkrieg dargestellt?
Die Arbeit analysiert Stadthagens Haltung zum Ersten Weltkrieg, insbesondere seine Position vor und nach Ausbruch des Krieges und im Kontext der innerparteilichen Debatten über die Kriegskredite. Seine Antikriegsrede vom 28. Juli 1914 wird als Beispiel seiner Haltung genannt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Arthur Stadthagen, Erster Weltkrieg, SPD, USPD, Kriegskredite, Sozialdemokratie, Pazifismus, Imperialismus, Arbeiterbewegung, innerparteilicher Konflikt, politische Marginalisierung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit einer Vorbemerkung, die die Thematik, die Forschungsfragen und die verwendeten Quellen einführt. Es folgen zwei Kapitel, die das politische Klima vor dem Ersten Weltkrieg und die Antikriegsrede Stadthagens vom 28. Juli 1914 beschreiben. Die Arbeit verwendet eine klare Struktur mit Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörtern.
- Quote paper
- Holger Czitrich-Stahl (Author), 2009, Arthur Stadthagens Wirken im und gegen den Ersten Weltkrieg von Juli 1914 bis zu seinem Tod am 5. Dezember 1917 , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/212618