1. EINLEITUNG
Architektur, Möbel, Formalismus, Avantgarde. Diese Begriffe finden sich in jedem Text über eine der einflussreichsten Bildungsstätten für die klassische Moderne wieder. Zahlreiche Forschungsarbeiten haben das Bauhaus bereits aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln analysiert, dabei Künstler und ihre Werke vorgestellt und somit zur enthusiastischen Beschäftigung mit der Institution angeregt. Dass das Bauhaus jedoch auch dazu beigetragen hat, dass ein ganzer Berufszweig – der des Grafikdesigns – seine heutige Bedeutung erlangen konnte, wird zwar nicht überraschen, dennoch dürfte es zu den unbekannten Seiten der Schule gehören. Die Reklamewerkstatt des Bauhauses gehörte zeitweilig sogar zu den wichtigsten Werkstätten im Haus und sie schuf ein umfangreiches Werk, das von der Bauhaus-Forschung erst seit einigen Jahren erschlossen ist. Die hergestellten Werbematerialien sind dabei in Form und Zweck so vielfältig, wie sie auch zahlreich sind.
In der vorliegenden Arbeit soll zwischen den vielen unterschiedlichen Drucksachen des Bauhauses das Plakat in den Vordergrund geholt werden. Von der Bauhaus- und der Plakat-Literatur nur unzureichend untersucht, stellt es lediglich eine Randbeobachtung dar und wird dabei als Beispiel für den Funktionalismus und den Konstruktivismus in der Reklamegestaltung herangezogen. Dabei wird es nur oberflächlich mit Begriffen wie „sachlich“ und „funktional“ beschrieben, während eine Betrachtung im Rahmen des gesamten Entstehungsprozesses am Bauhaus ausbleibt. Auch eine Untersuchung der Plakate im Hinblick auf Werbung in den 20er und 30er Jahren wird in der Literatur kaum vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Abgrenzung des Arbeitsthemas
- 1.2. Literatur- und Forschungslage
- 2. Aspekte der Bauhaus-Werbung
- 2.1. Bauhaus und Corporate Identity
- 2.1.1. Das Manifest: Grundpfeiler des Institutsleitbildes
- 2.1.2. Bauhaus und Corporate Design
- 2.2. Die Reklamewerkstatt - Entwicklung und Bedeutung
- 2.2.1. Voraussetzungen für die Entstehung der Reklamewerkstatt
- 2.2.2. Die Gründung der Reklamewerkstatt in Dessau
- 2.2.3. Unterricht in der Reklamewerkstatt
- 2.2.4. Werbeaufträge und Ausstellungsbau
- 2.2.5. Die letzten Jahre der Reklamewerkstatt
- 2.1. Bauhaus und Corporate Identity
- 3. Exkurs: Werkbundreklame
- 3.1. Der Werkbund und sein Einfluss auf die kommerzielle Werbung
- 3.2. Werbung in eigener Sache
- 3.3. Das Werbeverhalten von Werkbund und Bauhaus im Vergleich
- 4. Das Bauhaus im Kontext der Neuen Typografie
- 4.1. Die Ursprünge der Neuen Typografie
- 4.2. Die Neue Typografie am Bauhaus
- 4.3. Werbung und Neue Typografie
- 5. Die Plakate
- 5.1. Kategorisierung und Auswahl des Materials
- 5.2. Beschreibung und Analyse der Plakate
- 5.2.1. Plakate am frühen Bauhaus 1919-1923
- 5.2.2. Plakate der Druckerei und Reklamewerkstatt 1923-1928
- 5.2.3. Typografie und Werbung in der Spätphase 1928-1933
- 5.2.4. Plakate nach dem Bauhaus
- 6. Das Plakat als Gestaltungsaufgabe am Bauhaus
- 6.1. Kunst- oder Handwerk?
- 6.2. Das Bauhaus reformiert den Künstlerbegriff
- 6.3. Die Großstadt und das Plakat
- 6.4. Das typografische Bauhaus-Plakat
- 6.5. Der Mensch ist das Ziel
- 6.6. Gibt es das „Bauhaus-Plakat“?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Plakats als Gestaltungsaufgabe am Bauhaus. Sie beleuchtet den Zusammenhang zwischen der Reklamewerkstatt, der Neuen Typografie und der Entwicklung der Plakatgestaltung im Kontext der Bauhaus-Ideologie. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Frage nach der Berücksichtigung des Menschen und seiner Bedürfnisse im Designprozess.
- Das Bauhaus-Plakat als Ausdruck der Bauhaus-Ideologie
- Die Reklamewerkstatt und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Werbemittel
- Der Einfluss der Neuen Typografie auf die Bauhaus-Plakate
- Die Verbindung von Kunst, Handwerk und Industrie in der Plakatgestaltung
- Die Rolle des Menschen im Fokus der Plakatgestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die bisherige Forschungslage zum Bauhaus-Plakat als unzureichend. Sie betont die Bedeutung der Reklamewerkstatt und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Rolle des Menschen im Designprozess in den Mittelpunkt. Die Arbeit fokussiert sich auf die Analyse von Plakaten als Ausdruck der Bauhaus-Idee und im Kontext der Neuen Typografie.
2. Aspekte der Bauhaus-Werbung: Dieses Kapitel beleuchtet die Verbindung zwischen dem Bauhaus und Werbung. Es untersucht die Reklamewerkstatt – ihre Entstehung, Entwicklung und Bedeutung im Bauhaus-Kontext – sowie die Rolle von Corporate Identity und Design im Bauhaus. Der Abschnitt analysiert den Einfluss des Bauhauses auf die Gestaltung von Werbematerialien und die damit verbundenen Herausforderungen.
3. Exkurs: Werkbundreklame: Der Exkurs vergleicht die Werbepraktiken des Werkbundes mit denen des Bauhauses. Er analysiert den Einfluss des Werkbundes auf die kommerzielle Werbung und hebt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Werbeverhalten beider Institutionen hervor. Diese Gegenüberstellung liefert einen wichtigen Kontext für das Verständnis des Bauhaus-Ansatzes in der Werbung.
4. Das Bauhaus im Kontext der Neuen Typografie: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss der Neuen Typografie auf die Gestaltung der Bauhaus-Plakate. Es beleuchtet die Ursprünge der Neuen Typografie, ihre Umsetzung am Bauhaus und ihre Bedeutung für die Werbung der 1920er und 1930er Jahre. Die Analyse zeigt die Interaktion zwischen typografischen Prinzipien und der Ästhetik des Bauhaus-Plakats.
5. Die Plakate: Hier werden ausgewählte Plakate aus verschiedenen Phasen des Bauhauses beschrieben und analysiert. Die Kategorisierung und Auswahl des Materials wird erläutert, bevor die Plakate detailliert hinsichtlich ihrer Gestaltung, Typografie und Aussage untersucht werden, unter Berücksichtigung der jeweiligen zeitlichen Einordnung (frühes Bauhaus, Reklamewerkstatt, Spätphase, Post-Bauhaus).
6. Das Plakat als Gestaltungsaufgabe am Bauhaus: Dieses Kapitel untersucht das Plakat als Gestaltungsaufgabe im Kontext der Bauhaus-Ideologie. Es analysiert die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Handwerk, dem Einfluss des reformierten Künstlerbegriffs, der Rolle der Großstadt und der Bedeutung des typografischen Designs. Der Fokus liegt auf der Frage, inwieweit der Mensch als Mittelpunkt des Bauhaus-Gedankens auch in der Plakatgestaltung Berücksichtigung fand.
Schlüsselwörter
Bauhaus, Plakatgestaltung, Reklamewerkstatt, Neue Typografie, Werbung, Kunst, Handwerk, Industrie, Moderne, Funktionalismus, Konstruktivismus, Corporate Identity, Corporate Design, Mensch, Gestaltungsaufgabe.
Häufig gestellte Fragen zum Bauhaus-Plakat
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Rolle des Plakats als Gestaltungsaufgabe am Bauhaus. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen der Reklamewerkstatt, der Neuen Typografie und der Entwicklung der Plakatgestaltung im Kontext der Bauhaus-Ideologie, mit besonderem Fokus auf die Berücksichtigung des Menschen und seiner Bedürfnisse im Designprozess.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Aspekte der Bauhaus-Werbung, Exkurs: Werkbundreklame, Das Bauhaus im Kontext der Neuen Typografie, Die Plakate und Das Plakat als Gestaltungsaufgabe am Bauhaus. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Bauhaus-Plakatgestaltung, beginnend mit einer Einführung und der Forschungslage bis hin zur detaillierten Analyse ausgewählter Plakate und der Rolle des Menschen im Designprozess.
Was sind die zentralen Themen der Arbeit?
Die zentralen Themen sind das Bauhaus-Plakat als Ausdruck der Bauhaus-Ideologie, die Reklamewerkstatt und ihre Bedeutung, der Einfluss der Neuen Typografie auf die Bauhaus-Plakate, die Verbindung von Kunst, Handwerk und Industrie in der Plakatgestaltung und die Rolle des Menschen im Fokus der Plakatgestaltung.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, inwiefern der Mensch und seine Bedürfnisse im Designprozess der Bauhaus-Plakate Berücksichtigung fanden. Die Arbeit untersucht das Plakat als Ausdruck der Bauhaus-Idee und im Kontext der Neuen Typografie.
Wie wird die Reklamewerkstatt behandelt?
Die Reklamewerkstatt wird umfassend behandelt, einschließlich ihrer Entstehung, Entwicklung und Bedeutung im Bauhaus-Kontext. Ihre Rolle in der Entwicklung von Werbemitteln und der Einfluss auf die Gestaltung von Werbematerialien werden analysiert.
Welche Rolle spielt die Neue Typografie?
Die Neue Typografie spielt eine wichtige Rolle, da ihr Einfluss auf die Gestaltung der Bauhaus-Plakate untersucht wird. Die Ursprünge, die Umsetzung am Bauhaus und die Bedeutung für die Werbung der 1920er und 1930er Jahre werden beleuchtet.
Wie werden die Plakate analysiert?
Ausgewählte Plakate aus verschiedenen Phasen des Bauhauses werden detailliert beschrieben und analysiert. Die Analyse umfasst die Gestaltung, Typografie und Aussage der Plakate, unter Berücksichtigung ihrer zeitlichen Einordnung (frühes Bauhaus, Reklamewerkstatt, Spätphase, Post-Bauhaus).
Wie wird der Werkbund in die Analyse einbezogen?
Ein Exkurs vergleicht die Werbepraktiken des Werkbundes mit denen des Bauhauses. Dies liefert einen wichtigen Kontext für das Verständnis des Bauhaus-Ansatzes in der Werbung und hebt Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Werbeverhalten beider Institutionen hervor.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind Bauhaus, Plakatgestaltung, Reklamewerkstatt, Neue Typografie, Werbung, Kunst, Handwerk, Industrie, Moderne, Funktionalismus, Konstruktivismus, Corporate Identity, Corporate Design, Mensch und Gestaltungsaufgabe.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Die Arbeit bietet eine Kapitelzusammenfassung, die den Inhalt jedes Kapitels kurz und prägnant beschreibt und die jeweiligen Schwerpunkte hervorhebt. Dies ermöglicht einen schnellen Überblick über den Aufbau und die Inhalte der Arbeit.
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- Christiane Göllner (Author), 2011, Das Plakat als Gestaltungsaufgabe am Bauhaus, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/211318