In dieser Hausarbeit soll die Thematik »Produktkommunikation« behandelt werden. Dementsprechend werde ich versuchen, eine Begriffsklärung vorzunehmen und über den theoretischen Bereich hinaus auch einen praktischen Beleg zu konstatieren – anhand des Beispiels des Nordhäuser Korn.
Zu Beginn sei lediglich gesagt, dass im Mittelpunkt des Produktes der Mensch steht. Er entscheidet mittels seiner Kaufentscheidung und -kraft, welche Produkte sich am Markt etablieren können und welche eine Vorlage bleiben. Waren und Produkte sind, laut Rainer Gries, stets mit Bedeutungen verbunden und können somit auch eine gewisse Identität zum Ausdruck bringen und wiederum dem Menschen als Identitätsmerkmal dienen.
Doch bevor ich nun genauer auf die Begrifflichkeiten und Teilbereiche der Produktkommunikation eingehen werde, soll zunächst ein kurzer historischer Abriss folgen.
I. Inhaltsverzeichnis
1. Historische Einordnung in das Themengebiet der Produktkommunikation
2. Klärung des Begriffes „Produktkommunikation“
2.1 Der Begriff»Produktkommunikation«
2.1.1 Zeichentheorie
2.1.2 Kommunikationstheorie
3. Untergliederung in verschiedene Teilbereiche
3.1 Marketing
3.2 Werbung
3.3 Design
3.4 Marken
4. Modell der Produktkommunikation
5. Beispiel des Nordhäuser Doppelkorn
6. Gegenbeispiel: Deinhard Sekt
7. Fazit
II. Literaturverzeichnis
III. Autorenverzeichnis
In dieser Hausarbeit soll die Thematik »Produktkommunikation« behandelt werden. Dementsprechend werde ich versuchen, eine Begriffsklärung vorzunehmen und über den theoretischen Bereich hinaus auch einen praktischen Beleg zu konstatieren - anhand des Beispiels des Nordhäuser Korn.
Zu Beginn sei lediglich gesagt, dass im Mittelpunkt des Produktes der Mensch steht. Er entscheidet mittels seiner Kaufentscheidung und -kraft, welche Produkte sich am Markt etablieren können und welche eine Vorlage bleiben. Waren und Produkte sind, laut Rainer Gries, stets mit Bedeutungen verbunden und können somit auch eine gewisse Identität zum Ausdruck bringen und wiederum dem Menschen als Identitätsmerkmal dienen.
Doch bevor ich nun genauer auf die Begrifflichkeiten und Teilbereiche der Produktkommunikation eingehen werde, soll zunächst ein kurzer historischer Abriss folgen.
1. Historische Einordnung in das Themengebiet der Produktkommunikation
Produktkommunikation, allein was das Thema »Werbung« betrifft, hat eine immense historische Entwicklung durchlebt. Die 1848/49 stattgefundene Französische Revolution machte eine Vorstellung von Pressefreiheit überhaupt erst möglich. So kam es 1850 zu einem Aufschwung der Anzeigenwerbung. Das Bild von Werbung veränderte sich von Litfasssäulen (1855) über Plakate (1854) bis hin zu Schaufensterläden (1870’er) und modernen Erscheinungen, wie Werbefilmen (1933) - die mitunter Propaganda ermöglichten - Radio und Fernsehen (Rundfunk 1948).
Doch dies sei nur ein kurzer Einblick und soll lediglich das Verständnis fördern, dass alles einem Wandel unterliegt und ebenso die Produktkommunikation mit zeitlichen Errungenschaften, Erfindungen und Entwicklungen mitgeht/ unterliegt.
2 Klärung des Begriffes „Produktkommunikation“
Nachdem nun ein kurzer Einblick in die geschichtliche Entwicklung vorgenommen wurde, möchte ich anknüpfend das Hauptthema mittels Definitionen eingrenzen.
2.1 Der Begriff »Produktkommunikation«
Was genau verstehen wir unter einem »Produkt«?
„Produkt (lateinisch producere: hervorbringen), in der Wirtschaftstheorie Bezeichnung für ein unter Einsatz der Elementarfaktoren Arbeit, Betriebsmittel und Rohstoffe hergestelltes Erzeugnis. Es kann materiell sein, d. h. ein Sachgut, oder immateriell (Dienstleistung, Information etc.). Außerdem kann es auf dem Markt gehandelt werden.“1
Und was wiederum verbindet man mit dem Begriff der Kommunikation?
„Kommunikation, Übermittlung und Empfangen von Gedanken, Informationen und Nachrichten.
Ganz besonders in den letzten zwei Jahrzehnten sind der schnelle Informationsaustausch über große Entfernungen sowie der leichte Zugang zu Informationen zu markanten und bedeutsamen Merkmalen der menschlichen Gesellschaft geworden.“2
Dies sei nur eine ganz einfache und allgemeine Definition. Sie impliziert alles, was unter Kommunikation verstanden werden kann: Kommunikation zwischen Tieren und/ oder Menschen, Symbolsprache, Telefon, Bildkommunikation, Sprache, Papier- und Drucktechnik und vieles mehr.
Jedoch als Einheit betrachtet - Produkt-Kommunikation - soll dies vielmehr eine Art Produktbotschaft zwischen Käufer und Verkäufer versinnbildlichen. Die Hauptaufgabe einer kommerziell orientierten Produktkommunikation läge laut Rainer Gries darin:
„[...] den .Meinungsgegenstand', also das beworbene Produkt oder die Marke, im .überlegenen Bildgedächtnis' zu verankern, also stetig mit positiven inneren Bildern in Verbindung zu bringen:
Durch wiederholte und gleichzeitige Darbietung eine Marken- oder Firmennamens zusammen mit emotionalen Reizen wird der Name emotional aufgeladen. Die Marke oder Firma erhält dadurch eine emotionale Anziehungskraft, die sich in einer positiven und verhaltenswirksamen Einstellung niederschlägt.“3
Um diese besondere Art von Kommunikation besser begreiflich zu machen, möchte ich an dieser Stelle auf zwei Theorien eingehen. Die Zeichentheorie des Produktes und die Kommunikationstheorie nach Rainer Gries.4
2.1.1 Zeichentheorie
Die Zeichentheorie sei im Groben wie folgt dargestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Dies dient zur Veranschaulichung und soll das basale Kommunikationsmodell, projiziert auf Produktkommunikation, darstellen. Zunächst beginnt alles mit einem Kommunikator - der Produkthersteller - welcher eine gewisse Kommunikationsintention entwickelt. Hierbei finden sich alle Aussagen, die kommuniziert werden sollen, in der intermediären Produktsphäre wieder. Das Designat - das Objekt der Nachricht - stellt das Produkt dar, worüber die Nachricht formuliert werden soll, das Designans - die Nachricht selbst - und die Wahl des Mediums - schlichtweg die Entscheidung für die entsprechenden Medien, die die Aussage am besten an den Käufer vermitteln. Der Kommunikant - der Käufer und Verwender - erhält die Produktbotschaft, indem er über das Designat entschlüsselt und entsprechend handelt.5
Auch Helen Karmasin, eine etablierte Wiener Marktforscherin, legte ihren Standpunkt zur Produktkommunikation dar:
„Mit Produkten kann man kommunizieren, durch die Wahl und die Kombination von Produkten kann eine Bedeutung ausgedrückt und übermittelt werden, die von allen Gesellschaftsteilnehmern verstanden wird [...] Daß diese Bedeutungen übermittelt werden können, liegt daran, daß das Feld der Produkte und Marken im Sinne einer Sprache geordnet ist. Produkte stellen also Elemente, .Worte' einer Sprache dar. Diese Art der Bedeutungsübermittlung vermögen Produkte ebenso wie viele andere materielle Objekte unserer Kultur.“6
Dementsprechend gelingt es Produkten erst dann, erfolgreich und dementsprechend vielfach verkauft zu werden, wenn die Botschaft richtig konstruiert wurde und eine relevante Bedeutung für die Käufer aufgebaut werden konnte.
2.1.2 Kommunikationstheorie
Es gibt vier Ebenen die stets bei der Semantisierung von Produkten Zusammenwirken: die verbale Ebene, die extraverbale Ebene, die paraverbale Ebene und die nonverbale Ebene.
Unter der ersten Ebene sind beispielsweise Slogans, Texte, Produktnamen und Argumente zu verstehen. Die extraverbale Ebene unterscheidet wiederum in spezifische Textsorten, die Erscheinungsweise des Mediums, der entsprechend angesprochenen Zielgruppen und die Bedingungen der Textübermittlungen. Interpunktion, Typographie und weitere Gestaltungselemente des Textes dienen als Vermittlung von einzelnen Bedeutungen und erschließen sich in der paraverbalen Ebene. Die letzte Ebene meint den Einsatz von Diagrammen, Farbe und das Bildprogramm.7
Hierbei sei noch erwähnt, dass bevorzugt Bilder und Texte in Zusammenarbeit genutzt werden. Die Besonderheit der Bilder liegt darin, dass sie sich ambig verhalten, d.h. nicht nur doppel- sondern vieldeutig sind.
„Der starke Einfluss von Bildern komme hauptsächlich dadurch zustande, ,daß
- Einstellungen, die mit inneren Bildern verknüpft sind, gedanklich besonders schnell verfügbar sind und deswegen stärkeraufdasVerhalten durchschlagen:
- der emotionale Gehalt von Gedächtnisbildern für besonders wirksame Einstellungen sorgt;
- die Anschaulichkeit der inneren Bilder spontane Entscheidungen und Verhaltensweisen unterstützt.'“8
Abschließend sei nochmals betont, dass ein optimaler Absatzerfolg nur dann zu erreichen ist, wenn die Konnotation beim Kunden langfristig positiv und stabil gehalten werden kann und auch zeittypische Anforderungen an die konnotative Aura des Produktes in die Überlegungen mit eingehen.9
Um den Begriff der Konnotation besser zu erfassen, muss zunächst der Begriff der Denotation geklärt werden.
„Die Bedeutungsinhalte eines Zeichens werden mithilfe des Begriffspaares Denotation und Konnotation grob unterschieden. Die Denotation eines Sprach- wie eines Produktzeichens bezeichnet den so genannten ,Bedeutungskern' oder den ,rein begrifflichen Inhalt'. Er entspricht den in Lexika definierten Wortinhalten und besitzt in allen Kontexten seiner Verwendung Gültigkeit.“10
Konnotationen stellen sämtliche Attributierungen und Wortinhalte dar, die über die Definition der Denotation hinaus gehen.
Dieses Begriffspaar wird nochmals bezüglich des dreidimensionalen Modells der Produktkommunikation eine Rolle spielen. Doch dies wird erst im übernächsten Kapitel zur Sprache kommen.
An dieser Stelle möchte ich abschließend auf die Wirkungsansprüche und Gegenstandsansprüche eines Produktes Augenmerk legen - auch unter: Produktansprüche des Verwenders nach der Kölner Systematik zu finden.11
Anhand einer Grafik möchte ich diesen Sachverhalt vereinfacht darstellen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Dies soll nur einen Überblick über die komplexe Thematik der Produktkommunikation liefern.
[...]
1Microsoft Encarta Enzyklopädie 2005; verfasst von Roland Detsch
2Microsoft Encarta Enzyklopädie 2005
3Rainer Gries (2008), S48f. Vgl.: Werner Kroeber-Riel (1995), S.87.
4ebd. (2008), S.40ff.
5Rainer Gries (2008), S.40f. Vgl.: Patrick Reinmöller (1995), S.28ff.
6Helene Karmasin (1998), S.189.
7nach Rainer Gries (2008), S.45.
8Rainer Gries (2008), S.49. Vgl.: Werner Kroeber-Riel (1990), S.69ff.
9 nach Rainer Gries (2008), S.50.
10Rainer Gries (2008), S.42. Vgl. Umberto Eco (1977), S.181ff.
11nach Rainer Gries (2008), S.36ff.