Die Umwelt der Kinder ist reich an symmetrischen Elementen (Blumen, Blätter, Schmetterlinge, der eigene Körper). Zudem werden symmetrische Formen als ästhetisch und besonders schön empfunden. Kinder malen Bilder oft unbewusst symmetrisch aus, stellen Schnittmuster oder Klecksbilder her und auch beim Bauen eines Papierfliegers nutzen sie die Eigenschaften der Achsensymmetrie. Aus diesem Grund liefert die Untersuchung symmetrischer Figuren einen wichtigen Zugang zur Mathematik und schult gleichzeitig das räumliche Vorstellungsvermögen.
Der Geometrieunterricht vermittelt Fertigkeiten, die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, wichtige Handlungen auszuführen (Zeichnen, Konstruieren, Darstellen). Sie lernen den Umgang mit Fachbegriffen und wenden ihre Kenntnisse über Eigenschaften symmetrischer Figuren zur Lösung von Aufgaben an. Zudem werden ihr räumliches Vorstellungsvermögen sowie ihre Abstraktionsfähigkeit weiter entwickelt. Der Umgang mit achsensymmetrischen Figuren bereitet die Schülerinnen und Schüler spielerisch-experimentell (an konkreten Objekten) und konstruktiv (an Zeichnungen) auf einen fortführenden Geometrieunterricht vor.
Inhaltsverzeichnis
Individuelle Kompetenzentwicklung des Lehrenden
Stundenthema und Gliederung der Unterrichtseinheit
Kompetenzen und Standards
Individuelle Kompetenzentwicklung
Unterrichtsvoraussetzungen
Sachanalyse
Aufgabenanalyse
Überlegungen zur Lehr- und Lernstruktur
Differenzierung
Verlaufsplanung
Literatur
Individuelle Kompetenzentwicklung des Lehrenden
Planung und Durchführung schüleraktivierender und kommunikationsfördernder Partnerarbeit im Mathematikunterricht.
Stundenthema und Gliederung der Unterrichtseinheit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Kompetenzen und Standards
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Individuelle Kompetenzentwicklung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Unterrichtsvoraussetzungen
Die Grundschule ist seit 2004 eine gebundene Ganztagsschule, in der die Klassen 1 und 2 in einer flexiblen Schulanfangsphase vereint sind. Die Schüler der Pinguinklasse (Saph A2) kommen aus X. Obwohl in der Schule ca. 26% der Schüler nichtdeutscher Herkunft sind, können in dieser Klasse alle Deutsch verstehen sowie sich auch in dieser Sprache verständigen. Insgesamt besteht die Klasse aus 25 Schülern, 14 Mädchen (sechs im ersten Schulbesuchsjahr und acht im zweiten Schulbesuchsjahr) und elf Jungen (acht im ersten Schulbesuchsjahr und sechs im zweiten Schulbesuchsjahr).
Die mündliche Mitarbeit der Schüler ist gut, da der größte Teil motiviert ist und am Unterrichtsgeschehen stets aktiv teilnimmt. Im schriftlichen Bereich sind die Schüler immer noch an ihre Lese- und Schreibkompetenz gebunden, die auch bei den älteren Schülern noch zu Schwierigkeiten führen. Somit ist das Tempo beim Bearbeiten von schriftlichen Arbeitsaufträgen beim Großteil der Klasse sehr gering. Auf diese Unterschiede wird häufig mit differenziertem Material eingegangen.
Das Bearbeiten von Aufgaben verschiedener Schwierigkeitsstufen sowie nach quantitativen Vorgaben ist den Schülerinnen und Schülern bekannt und wird auch gut angenommen. Um sie zu eigenverantwortlichen Lernern zu erziehen, habe ich in den letzten Wochen die Selbstkontrolle durch verstärkten Einsatz von Kontrollblättern sowie Experten thematisiert. Sie sind in der Lage, die Kontrollinstanzen nicht bereits im Vorfeld zu verwenden, sondern tatsächlich erst nach vollständiger Bearbeitung einer Aufgabe.
Eine andere Möglichkeit der Differenzierung ist die Funktion des Paten zu nutzen. Jeder Schulanfänger hat einen Mitschüler des zweiten Schulbesuchsjahres als Paten, der bei Fragen oder Schwierigkeiten die erste Ansprechperson ist. Deswegen werden bereits seit Schulbeginn Sozialformen wie Einzel- und Partnerarbeit praktiziert. Aufgrund der Gestaltung der Lernumgebung ist den Schülern ebenfalls die gemeinschaftliche Arbeit in Gruppen vertraut. Es gibt fünf Tischgruppen, die verschiedene Farben haben. Jede Tischgruppe setzt sich aus mindestens drei einzelnen Tischen zusammen, was das Lern- und Sozialklima in meinen Augen begünstigt. In Stillarbeitsphasen ist die Lerngruppe an entsprechende Hintergrundmusik gewohnt, die sie auch einfordern, da es gleichzeitig ein Signal für die „Flüsterzeit“ ist. Die Lernumgebung ist zudem stets so gestaltet, dass Schülerinnen und Schüler sich eigenständig Hilfsmittel bzw. Anschauungsmaterial nehmen. Auch sind sie es gewohnt, in Kleingruppen an anderen Orten zu lernen. Aufgrund dessen ist die Klassentür meistens geöffnet, so dass die Aufsichtspflicht bewahrt bleibt.
Im Bereich Form und Veränderung ist die Lerngruppe in der Lage, ausgewählte Körper und ebene Figuren zu benennen und darzustellen. Das Messen, Zeichnen, Legen, Formen sowie Falten und Schneiden wurde ebenfalls bereits thematisiert. Sich im Raum zu orientieren bzw. Lagebeziehungen zu beschreiben, bereitet einigen noch Schwierigkeiten. Umso wichtiger ist es, das Kommunizieren zu fördern, indem Schülerinnen und Schüler dazu befähigt werden, ihre Handlungen zu verbalisieren.
An dieser Stelle möchte ich auf drei Schüler eingehen:
ist ein Schulanfänger mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Sprache. Ein weiterer notwendiger Antrag auf sonderpädagogischen Förderbedarf Lernen wird von den Eltern abgelehnt. Aufgrund dessen bekommt er täglich zwei Stunden Förderunterricht in temporären Lerngruppen und nimmt in der Zeit nicht am regulären Unterrichtsgeschehen teil. Er ist verhaltensauffällig und zeigt Schwierigkeiten in der emotionalen und sozialen Entwicklung. Oft stört er seine Mitschüler und wird handgreiflich. Er kann sich nicht lange auf eine Aufgabe konzentrieren. Eine Aufgabe kann er auch nur mit Hilfe der Lehrerin bearbeiten, da er diese sonst nicht versteht oder sich zu schnell wieder mit anderen Dingen beschäftigt. Sein Sprachvermögen ist nur sehr begrenzt, was nicht an der türkischen Abstammung liegt. Seine Mutter hat ihn entgegen der Schulempfehlung an unserer Ganztagsschule angemeldet, damit er von der Gesellschaft so akzeptiert wird, wie er ist. Leider sieht der Schulalltag anders aus, da es ohne Schulhelfer kaum realisierbar ist, diesem Jungen mit seinem Bedarf an individueller Zuwendung gerecht zu werden.
ist eine Schülerin im zweiten Schulbesuchsjahr. Sie hat eine audio-visuelle Wahrnehmungsstörung. Aufgrund dessen hat sie Schwierigkeiten beim Erwerb der Schriftsprache. Im Vergleich zu ihren gleichaltrigen Mitschülern, liest sie nur mit sehr viel Mühe und auch das Abschreiben von Wörtern fällt ihr sehr schwer. Auch im Bereich Zahlen und Operationen hat sie Schwierigkeiten. Was ihr im Zahlenraum bis 20 noch teilweise gelingt, kann sie jedoch nicht auf den erweiterten Zahlenraum übertragen. Mit dem Umgang von Materialen zur Unterstützung beim Rechnen ist sie vertraut (sie bevorzugt die Hundertertafel). Trotz dieser Schwierigkeiten, ist sie motiviert und nimmt am Unterrichtsgeschehen positiv teil.
ist ein aufgewecktes Mädchen, hat jedoch große Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, weshalb sie Aufgaben des Öfteren nicht dem Arbeitsauftrag entsprechend bearbeitet oder diese nicht in dem vorgegebenen Zeitrahmen beendet. Auch kommt es von Zeit zu Zeit vor, dass sie sich ganz dem Unterricht verweigert und es kein Rankommen an sie gibt. Ein Antrag auf emotional-sozialen Förderbedarf ist bereits gestellt. Oft wirkt sie gelangweilt, was sich eventuell darauf zurückzuführen lässt, dass sie bereits das dritte Schulbesuchsjahr in dieser Klasse ist und ihr daher vieles bereits bekannt ist.
Sachanalyse
Das Thema der Stunde lässt sich dem Bereich der Form und Veränderung zuordnen. Der Begriff Symmetrie kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet allgemein verwendet Gleichmäßigkeit.
Es wird zwischen verschiedenen Symmetriearten unterschieden: Achsensymmetrie, Punktsymmetrie, Drehsymmetrie, Schubsymmetrie, Schubspiegelungssymmetrie. Bezug nehmend auf die vorliegende Unterrichtseinheit beschränke ich mich auf die Achsensymmetrie. Eine ebene Figur heißt achsensymmetrisch (axial- oder spiegelsymmetrisch), wenn sie durch eine Spiegelung an einer Geraden g auf sich selbst abgebildet wird. Die Achse, an der gespiegelt wird, heißt Symmetrieachse. Achsensymmetrie einer Figur liegt vor, wenn diese durch Umklappen um die Symmetrieachse bspw. durch Falten zur Deckung gebracht werden kann. Durch das Umklappen ergibt sich eine geometrische Abbildung, bei der jedem Punkt P der Ebene genau ein Bildpunkt P´ zugeordnet ist. Dabei hat der Originalpunkt P den gleichen Abstand zur Symmetrieachse wie sein Bildpunkt P´(MP = MP´). Die Strecke PP´ ist rechtwinklig zu der Symmetrieachse und wird von ihr halbiert. Ebene Figuren können unterschiedlich viele Symmetrieachsen besitzen.
[...]