Diese Ausarbeitung stellt eine Methodenkritik eines ausgewählten Fachzeitschriftenartikels dar. Bei dem im Folgenden analysierten Artikel handelt es sich um die Abhandlung „Beeinflusst die sinkende Wahlbeteiligung das Wahlergebnis? Eine Analyse kleinräumiger Wahldaten in deutschen Großstädten.“ von Armin Schäfer, der in der zweiten Ausgabe der Politischen Vierteljahresschrift des Jahres 2012 veröffentlicht wurde. Frühere Fassungen des Aufsatzes wurden bereits im Jahr 2011 auf der Dreiländertagung in Basel und auf der Jahrestagung des Arbeitskreises „Wahlen und politische Einstellungen“ der DVPW vorgestellt und durch kritische Anmerkungen der Teilnehmer weiterentwickelt.
Die Analyse des Artikels wird im Rahmen einer kritischen Würdigung durchgeführt; das bedeutet, dass die methodische Vorgehensweise des Autors betrachtet wird und positive sowie negative Besonderheiten hervorgehoben werden. Insbesondere werden hierbei die Relevanz und Formulierung der Fragestellung, der Aufbau der Arbeit, die empirische Basis, das Forschungsdesign, die erarbeiteten Ergebnisse und das abschließende Gesamturteil kritisch betrachtet.
Einleitung
Diese Ausarbeitung stellt eine Methodenkritik eines ausgewählten Fachzeitschriftenartikels dar. Bei dem im Folgenden analysierten Artikel handelt es sich um die Abhandlung „Beeinflusst die sinkende Wahlbeteiligung das Wahlergebnis? Eine Analyse kleinräumiger Wahldaten in deutschen Großstädten.“ von Armin Schäfer, der in der zweiten Ausgabe der Politischen Vierteljahresschrift des Jahres 2012 veröffentlicht wurde. Frühere Fassungen des Aufsatzes wurden bereits im Jahr 2011 auf der Dreiländertagung in Basel und auf der Jahrestagung des Arbeitskreises „Wahlen und politische Einstellungen“ der DVPW[1] vorgestellt und durch kritische Anmerkungen der Teilnehmer weiterentwickelt.
Die Analyse des Artikels wird im Rahmen einer kritischen Würdigung durchgeführt; das bedeutet, dass die methodische Vorgehensweise des Autors betrachtet wird und positive sowie negative Besonderheiten hervorgehoben werden. Insbesondere werden hierbei die Relevanz und Formulierung der Fragestellung, der Aufbau der Arbeit, die empirische Basis, das Forschungsdesign, die erarbeiteten Ergebnisse und das abschließende Gesamturteil kritisch betrachtet.
Ausgangspunkt der Abhandlung
Der Autor untersucht die Auswirkungen ungleicher Wahlbeteiligung auf den Wahlausgang. Insbesondere geht er der Frage nach, ob ein negativer Zusammenhang zwischen sinkender Wahlbeteiligung und dem Abschneiden linker Parteien vorliegt. Obwohl ein Zusammenhang häufig vermutet wird, argumentieren Wahlforscher in ihren bisherigen Untersuchungen gegen ihn. Schäfer betrachtet erstmalig, auf einer kleinräumigen Ebene, Daten zur Wahlbeteiligung und zu Wahlergebnissen von 1494 Stadtteilen aus 34 deutschen Großstädten.
Der Autor stellt die These auf, dass durch dieses Vorgehen soziale Segregation sichtbar wird, durch die Vorhersagen bezüglich der Wahlbeteiligung und des Wahlergebnisses möglich werden.
Fragestellung
Die von Schäfer behandelte Frage findet sich bereits in der Artikelüberschrift wieder und lautet „Beeinflusst die sinkende Wahlbeteiligung das Wahlergebnis?“. Die Fragestellung ist somit recht präzise formuliert und klar hervorgehoben, lässt aber Interpretationsspielräume zu.
So drängt sich direkt die Frage auf, welche Wahl oder Wahlen im Fokus der Abhandlung stehen. In der Einleitung verweist Schäfer auf den Tiefstand der Wahlbeteiligung während der Bundestagswahl 2009 und den ebenfalls bestehenden negativen Trend bei Landtags-, Kommunal- und Europawahlen und beantwortet somit die Frage des Lesers. Allerdings weitet der Autor das Blickfeld im Rahmen des Literaturüberblicks stark aus, indem er ebenfalls Studien bezüglich amerikanischer Präsidentschaftswahlen und britischer Parlamentswahlen betrachtet.
Neben der Hauptfragestellung wirft der Autor im Verlauf des Artikels weitere Fragen auf, die eben diese weiter präzisieren. Zum einen wird nach dem Einfluss der ungleichen Wahlbeteiligung auf den Wahlausgang gefragt. Hierbei ist die unterschiedliche Wahlbeteiligung der sogenannten Unter- und Oberschicht gemeint. Zum anderen wird konkret gefragt, ob die sinkende Wahlbeteiligung den linken Parteien schadet.
Die Beantwortung der Fragestellungen ist bei einer umfassenden Datenlage und den daraus zu erarbeitenden Zusammenhängen möglich.
Die Analyse von kleinräumigen Wahldaten in deutschen Großstädten wurde vor dieser Abhandlung noch nicht näher betrachtet. Durch den Vergleich mit amerikanischen Forschungen, auf die in dem Literaturüberblick eingegangen wird, lässt sich auch für Deutschland ein Erkenntnisgewinn durch eine kleinräumige Betrachtung vermuten. Aufgrund dieser Vermutung und der, für die deutsche Politikwissenschaft, innovativen Betrachtungsebene, können die Ergebnisse und Zusammenhänge eine hohe Relevanz für die politikwissenschaftliche Forschung aufweisen.
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[1] DVWP steht für die Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Sarah Bastemeyer (Autor:in), 2012, "Beeinflusst die sinkende Wahlbeteiligung das Wahlergebnis? Eine Analyse kleinräumiger Wahldaten in deutschen Großstädten." Von Armin Schäfer, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/210052