Die Herrschaft des Volkes.
Gewaltenteilung, Gleichberechtigung, Säkularisierung, Meinungs-, Presse- und Religionsfreiheit.
Das sind die unabdingbaren Grundpfeiler der Demokratie, der einzig gerechten Regierungsform.
Zumindest sehen das so die Regierenden der westlichen Welt. Auch für mich, der in dieser
hochgepriesenen Staatsform aufgewachsen ist, gibt es augenscheinlich keine faire Alternative zu
diesem System. Jedoch hab ich mich vor dem arabischen Frühling auch nie mit Alternativen
auseinander setzen müssen. Als mit einem Schlag die nordafrikanische Jugend gegen ihre Herrscher
aufstand und die Blicke der medialen Welt auf sie gerichtet war, erwartete man im Westen sofort
eine Demokratie nach deren Vorbild bzw. eine genaue Kopie davon.
Aber ist die überhaupt möglich? Ist eine Demokratie so wie wir sie kennen und schätzen überhaupt
wünschenswert für den arabischen Raum, eine Region in der viele Faktoren ein anderes Vorzeichen
haben als bei uns. Wie lange wird es dauern bis man von einer Demokratie im westlichen Sinne
sprechen kann? Oder gibt es vielleicht sogar Alternativen?
Ich beschränke meine Arbeit auf Tunesien. In Tunesien
ist die arabische Revolution ausgebrochen und hier ist der Demokratisierungsprozess schon am
weitesten fortgeschritten. Da sich hier der aufgewirbelte Staub der Revolution schon ein wenig
gelegt hat, ist es mir möglich Eindrücke durch die erste Wahl und Einschätzungen von Autoren und
Journalisten einfließen zu lassen. Eventuell ergibt sich aus dieser Arbeit dann eine Aussicht auf die
Zukunft des Landes. Diese Zukunft hängt natürlich von Unmengen an Faktoren ab, von denen man
die Hälfte nur erahnen kann. Daher muss ich darauf aufmerksam machen, dass ich die Faktoren
beleuchten werde, die meiner Meinung nach die Gewichtigsten sind. Nicht dazu gehören die
Interessen der Wirtschaft, der Hiesigen sowie der Dortigen, dem Wohlwollen der kapitalistischen
Mächte und der Flüchtlingsproblematik. Ebenso verzichte ich auf eine Zusammenfassung der
Entwicklung des arabischen Frühlings, da dieser bereits gut dokumentiert in jeder Bücherei von
mehreren Autoren beschrieben und interpretiert worden ist. Nichtsdestotrotz sollte der Leser
Kenntnisse dieser Entwicklung besitzen, da diese Arbeit im direkten Zusammenhang damit steht.
Am Ende meiner Arbeit hoffe ich zu einem Schluss zu kommen, ob auf den arabischen Frühling in
Tunesien ein Sommer folgen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Frühere Regierungsformen
- Regierungsform vor der Kolonialzeit
- Politische Situation während der Kolonialzeit
- Staatsführung nach der Befreiungsbewegung
- Vergleich der Wählerschaft
- Demografische Begebenheiten
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Wünsche und Vorstellungen
- Parteienlandschaft
- Parteiformen im autoritären Regime
- Parteienentwicklung nach dem Fall Ben Alis
- Wahlkampfführung
- Die Einstellung des Islam zur Demokratie
- Bisherige Regierungsformen im Islam
- Einstellung des Koran
- Fazit/Prognose
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit untersucht die Demokratiebewegung in Tunesien nach dem Arabischen Frühling und analysiert die Herausforderungen und Fortschritte des Demokratisierungsprozesses. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der politischen Landschaft, der Rolle des Islams und den Veränderungen in der Wählerschaft.
- Entwicklung der Regierungsformen in Tunesien vor und nach der Kolonialzeit
- Analyse der Parteienlandschaft und der Wahlkampfführung
- Der Einfluss des Islams auf den Demokratisierungsprozess
- Vergleich der Wählerschaft und deren Erwartungen
- Prognose der zukünftigen Entwicklung Tunesiens
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort erläutert die Motivation der Autorin, sich mit der Demokratiebewegung in Tunesien auseinanderzusetzen. Es wird die Komplexität der Thematik hervorgehoben und die Arbeit auf Tunesien als Fallbeispiel fokussiert, da hier der Demokratisierungsprozess nach dem Arabischen Frühling am weitesten fortgeschritten war. Die Autorin betont die Beschränkung der Arbeit auf ausgewählte Faktoren und verzichtet auf eine umfassende Darstellung des Arabischen Frühlings selbst.
Frühere Regierungsformen: Dieses Kapitel bietet einen vereinfachten Überblick über die Geschichte Tunesiens von den punischen Kriegen bis zum Beginn der französischen Kolonialzeit. Es beschreibt den Wandel der Regierungsformen, die Einflüsse verschiedener Mächte (Römer, Byzanz, Araber, Osmanen) und die Herausforderungen, die sich daraus ergaben. Die Zusammenfassung beleuchtet die Entwicklung von wechselnden Herrschaften, der Verbreitung des Christentums und schließlich des Islams, bis hin zur Etablierung einer Dynastie unter Husain ibn Ali und die anschließende Finanzkrise, welche den Weg zur französischen Kolonialherrschaft ebnete.
Politische Situation während der Kolonialzeit: Das Kapitel analysiert die Auswirkungen der französischen Kolonialherrschaft auf Tunesien. Es beschreibt die Unterwerfung des Landes unter Frankreich, die Einrichtung einer Parallelverwaltung und die daraus resultierenden sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten. Obwohl Frankreich Reformen in Verwaltung und Bildung einführte und die Infrastruktur verbesserte, profitierte vor allem die Oberschicht davon, während die Mehrheit der Bevölkerung unter Armut und mangelnden Aufstiegschancen litt. Der Widerstand gegen die Besatzer wird ebenfalls angesprochen.
Schlüsselwörter
Demokratiebewegung, Tunesien, Arabischer Frühling, Kolonialismus, Parteienlandschaft, Islam, Wählerschaft, Demokratisierungsprozess, Regierungsformen, politische Entwicklung.
Häufig gestellte Fragen zur Facharbeit: Demokratiebewegung in Tunesien nach dem Arabischen Frühling
Was ist der Inhalt dieser Facharbeit?
Die Facharbeit untersucht die Demokratiebewegung in Tunesien nach dem Arabischen Frühling. Sie analysiert die Herausforderungen und Fortschritte des Demokratisierungsprozesses, fokussiert sich auf die Entwicklung der politischen Landschaft, die Rolle des Islams und Veränderungen in der Wählerschaft. Die Arbeit beinhaltet ein Vorwort, eine Kapitelzusammenfassung, eine Übersicht früherer Regierungsformen, einen Vergleich der Wählerschaft, eine Analyse der Parteienlandschaft, die Einstellung des Islams zur Demokratie, ein Fazit/Prognose und eine Quellenangabe.
Welche Themen werden in der Facharbeit behandelt?
Die zentralen Themen sind die Entwicklung der Regierungsformen in Tunesien vor und nach der Kolonialzeit, die Analyse der Parteienlandschaft und der Wahlkampfführung, der Einfluss des Islams auf den Demokratisierungsprozess, ein Vergleich der Wählerschaft und deren Erwartungen sowie eine Prognose der zukünftigen Entwicklung Tunesiens.
Wie ist die Facharbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einem Vorwort, das die Motivation und den Fokus der Autorin erläutert. Es folgen Kapitel zu früheren Regierungsformen (inklusive Kolonialzeit), einem Vergleich der Wählerschaft, der Parteienlandschaft, der Einstellung des Islams zur Demokratie und abschließend ein Fazit/Prognose mit Quellenangaben. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel erleichtern die Orientierung.
Welche Regierungsformen werden in der Facharbeit behandelt?
Die Facharbeit behandelt die Regierungsformen Tunesiens von der vor-kolonialen Zeit über die französische Kolonialherrschaft bis zur post-arabischen Frühlingsphase. Sie beleuchtet den Wandel der Herrschaftsformen, die Einflüsse verschiedener Mächte (Römer, Byzanz, Araber, Osmanen) und die damit verbundenen Herausforderungen.
Welche Rolle spielt der Islam in der Facharbeit?
Die Facharbeit untersucht den Einfluss des Islams auf den Demokratisierungsprozess in Tunesien. Es wird die bisherige Regierungsform im Islam betrachtet und die Einstellung des Korans zur Demokratie analysiert.
Wie wird die Wählerschaft in Tunesien dargestellt?
Die Arbeit vergleicht die Wählerschaft in Tunesien, betrachtet demografische Gegebenheiten und untersucht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Wünsche und Vorstellungen der Wähler.
Welche Parteienlandschaft wird beschrieben?
Die Facharbeit analysiert die Parteienlandschaft Tunesiens, sowohl im autoritären Regime als auch nach dem Fall Ben Alis. Sie beleuchtet die Entwicklung der Parteien und die Wahlkampfführung.
Was ist das Fazit/die Prognose der Facharbeit?
Das Fazit und die Prognose der Facharbeit geben einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung Tunesiens im Hinblick auf den Demokratisierungsprozess. (Der genaue Inhalt des Fazits ist in der Zusammenfassung nicht detailliert beschrieben.)
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Facharbeit?
Schlüsselwörter sind: Demokratiebewegung, Tunesien, Arabischer Frühling, Kolonialismus, Parteienlandschaft, Islam, Wählerschaft, Demokratisierungsprozess, Regierungsformen, politische Entwicklung.
Für wen ist diese Facharbeit bestimmt?
Die Facharbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen im Zusammenhang mit der Demokratiebewegung in Tunesien.
- Quote paper
- Robert Schrenz (Author), 2012, Demokratiebewegung in Tunesien nach dem arabischen Frühling, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/208778