Von Katastrophentourismus hat wohl jeder schon einmal gehört und auch unter Morbid Tourism, Fright Tourism oder Dark Tourism kann man sich zumindest etwas vorstellen. Bei Thanatourism wird es schon schwieriger, wenn man kein Griechisch spricht und sich auch mit der griechischen Mythologie nicht auskennt. Doch die Begriffe haben alle etwas gemeinsam: Sie bezeichnen jene Art von Tourismus, dessen Ziele Orte, Attraktionen und Erlebnisse sind, die mit Tod, Katastrophen und Leid zusammenhängen. Ehemalige Schlachtfelder, Gräber, Gefängnisse, Orte, die Opfer von Naturkatastrophen wurden oder schlichte Wohnhäuser, die Schauplatz von Morden und anderen Straftaten gewesen sind. Dieser Essay versucht „Licht ins Dunkle“ zu bringen und den Begriff Dark Tourism zu erläutern. Auch die Probleme und Kontroversen, die der Dark Tourism mit sich bringt, sollen aufgezeigt werden. Zudem soll beleuchtet werden, was Menschen dazu veranlasst, sich grauenerregende Orte zu besuchen und sich eventuell sogar dabei in Gefahr zu dabei bringen. Gesellschaftliche und psychologische Gründe können dabei helfen, die „Dark Tourists“ in ihrem Handeln zu verstehen. Die Beschreibung der Beweggründe sollen den zweiten Teil dieses Essays ausmachen.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Dark Tourism?
- Probleme und Kontroversen des Dark Tourism
- Die Beweggründe der Dark Tourists
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay erläutert den Begriff Dark Tourism, beleuchtet die damit verbundenen Probleme und Kontroversen und untersucht die Beweggründe von Menschen, solche Orte zu besuchen. Ziel ist ein umfassendes Verständnis des Phänomens.
- Definition und Abgrenzung von Dark Tourism
- Ethische und gesellschaftliche Implikationen
- Psychologische Motive der Touristen
- Die Rolle der Medien und Kommerzialisierung
- Verantwortungsvoller Umgang mit Dark Tourism
Zusammenfassung der Kapitel
Was ist Dark Tourism?: Der Essay beginnt mit einer Einführung in den Begriff Dark Tourism, der verschiedene Formen des Tourismus umfasst, die sich mit Tod, Katastrophen und Leid auseinandersetzen. Es werden verwandte Begriffe wie Katastrophentourismus und Thanatourismus erwähnt. Der Essay betont die breite Definition von Dark Tourism, die sowohl reale als auch nachgestellte Orte einschließt, und verweist auf die zunehmende Popularität des Phänomens und die Notwendigkeit, es in einem umfassenden sozialen, kulturellen, geschichtlichen und politischen Kontext zu verstehen. Die Rolle der Medien bei der Popularisierung solcher Orte und die Kommerzialisierung durch Reiseführer und Organisationen werden hervorgehoben. Die zunehmende Aufmerksamkeit der Wissenschaft, unter anderem durch das Institute for Dark Tourism Research, wird ebenfalls erwähnt.
Probleme und Kontroversen des Dark Tourism: Dieser Abschnitt befasst sich mit den ethischen und gesellschaftlichen Problemen, die mit Dark Tourism verbunden sind. Die Kritik an der Sensationslust und dem Voyeurismus von Touristen wird angesprochen, ebenso wie die Vorwürfe der Geldmacherei auf Kosten von Opfern. Die Kontroverse um die Kommerzialisierung von Orten mit historischem Leid, insbesondere die Kritik an der Aussichtsplattform am Ground Zero, wird als Beispiel genannt. Die Bedeutung einer sensiblen Darstellung und Interpretation solcher Orte wird betont, um Fehlinterpretationen und Respektlosigkeiten gegenüber den Opfern zu vermeiden. Das Beispiel des abgerissenen Hauses eines Mörderpärchens im Vereinigten Königreich veranschaulicht die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Managements von Dark Tourism-Zielen.
Die Beweggründe der Dark Tourists: Der letzte Teil des Essays untersucht die psychologischen und gesellschaftlichen Gründe, die Menschen dazu bewegen, Dark Tourism zu betreiben. Es werden verschiedene Motivationsfaktoren genannt, darunter morbide Neugierde, Schadensfreude, die Suche nach Identität und das Bedürfnis, sich mit schlimmen Ereignissen auseinanderzusetzen. Die Rolle von Angst, Nostalgie, dem Wunsch nach Sensationen und dem Selbsterhaltungstrieb werden erläutert. Die Arbeit von Stefanie Reiffert, die fünf Hauptgründe für Dark Tourism identifiziert (Sensation Seeking, Reiz des Besonderen, Verarbeitung von Ereignissen, Konfrontation mit der eigenen Angst und Selbsterhaltungstrieb), wird ebenfalls eingebunden. Der Essay schließt mit der Feststellung, dass die Neugier der Menschen auf Dark Tourism-Orte wahrscheinlich bestehen bleiben wird.
Schlüsselwörter
Dark Tourism, Thanatourismus, Katastrophentourismus, Morbid Tourism, ethische Implikationen, gesellschaftliche Aspekte, psychologische Motive, Medien, Kommerzialisierung, Sensationslust, Voyeurismus, Verantwortung, Erinnerungskultur.
Häufig gestellte Fragen zum Essay: Dark Tourism
Was ist der Gegenstand des Essays?
Der Essay befasst sich umfassend mit dem Phänomen des Dark Tourism. Er definiert den Begriff, analysiert die damit verbundenen Probleme und Kontroversen und untersucht die Beweggründe der Touristen, solche Orte zu besuchen.
Was wird unter "Dark Tourism" verstanden?
Der Essay definiert Dark Tourism breit als Tourismusformen, die sich mit Tod, Katastrophen und Leid auseinandersetzen. Er umfasst reale und nachgestellte Orte und berücksichtigt die zunehmende Popularität und die Notwendigkeit, ihn in einem umfassenden Kontext zu verstehen. Verwandte Begriffe wie Katastrophentourismus und Thanatourismus werden ebenfalls erwähnt.
Welche Probleme und Kontroversen werden im Zusammenhang mit Dark Tourism diskutiert?
Der Essay kritisiert die Sensationslust und den Voyeurismus von Touristen und die Kommerzialisierung von Orten des Leids. Beispiele wie die Aussichtsplattform am Ground Zero und ein abgerissenes Haus eines Mörderpärchens veranschaulichen die ethischen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Die Bedeutung einer sensiblen Darstellung und Interpretation wird betont, um Respektlosigkeiten gegenüber Opfern zu vermeiden.
Welche Beweggründe haben Dark Tourists?
Der Essay untersucht die psychologischen und gesellschaftlichen Motive. Er nennt morbide Neugierde, Schadensfreude, Identitätssuche und die Auseinandersetzung mit schlimmen Ereignissen als mögliche Faktoren. Angst, Nostalgie, Sensationssucht und Selbsterhaltungstrieb spielen ebenfalls eine Rolle. Die Arbeit von Stefanie Reiffert mit ihren fünf Hauptgründen (Sensation Seeking, Reiz des Besonderen, Verarbeitung von Ereignissen, Konfrontation mit der eigenen Angst und Selbsterhaltungstrieb) wird eingebunden.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Essay verwendet?
Schlüsselbegriffe sind Dark Tourism, Thanatourismus, Katastrophentourismus, Morbid Tourism, ethische Implikationen, gesellschaftliche Aspekte, psychologische Motive, Medien, Kommerzialisierung, Sensationslust, Voyeurismus, Verantwortung und Erinnerungskultur.
Welche Kapitel umfasst der Essay?
Der Essay gliedert sich in die Kapitel "Was ist Dark Tourism?", "Probleme und Kontroversen des Dark Tourism" und "Die Beweggründe der Dark Tourists". Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema.
Welche Zielsetzung verfolgt der Essay?
Der Essay zielt auf ein umfassendes Verständnis des Phänomens Dark Tourism ab. Er erläutert den Begriff, beleuchtet die damit verbundenen Probleme und Kontroversen und untersucht die Beweggründe der Touristen.
Wer sollte diesen Essay lesen?
Dieser Essay richtet sich an alle, die sich für das Phänomen Dark Tourism interessieren, einschließlich Studenten, Wissenschaftler und alle, die sich mit ethischen und gesellschaftlichen Aspekten des Tourismus auseinandersetzen.
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- B.A. Alexandra Krüger (Author), 2012, Dark Tourism - Was ist das?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/208772