Im Jahr 2001 sieht die Regierung der Insel Tuvalu, die in Deutschland eher wegen der bei Fernsehsendern so beliebten Internetendung „tv“ bekannt ist, keine andere Möglichkeit mehr: Premierminister Maatia Toafa richtet eine offizielle Bitte an die beiden Nachbarstaaten Australien und Neuseeland, in der es um nichts anderes als die Existenz des eigenen Staates geht: Falls innerhalb der nächsten 50 Jahre die Insel durch den steigenden Meeresspiegel, der bereits heute gestiegen ist, überflutet werde, sollten die beiden Anrainerstaaten die 9.000 Einwohner bitte aufnehmen (Biermann/Dingwerth, S. 7; www.pressetext.at).
Dieses Beispiel zeigt bereits mehrere Tatsachen: Umweltgefährdungen treffen besonders stark die Staaten des „Südens“. Umweltgefährdungen, die verschiedene Ursachen haben und unterschiedliche Ausprägungen, werden in der Welt unterschiedlich stark wahrgenommen. Denn: Australien und Neuseeland lehnten die Bitte ab (www.pressetext.at). Dennoch: Seit dem Beginn der ersten Bemühungen bis zu einer multilateral koordinierten Umweltpolitik im globalen Maßstab haben das Interesse dafür, die Akteure darin und die Forschung daran in einem beträchtlichen Maß zugenommen. Dies gilt sogar für die USA, die zwar als Staatenbund dem Kyoto-Protokoll nicht beigetreten sind, die aber auf Länderebene Anstrengungen zum Schutz der Umwelt erkennen lassen. Dafür gibt es mehrere Gründe, doch die wichtigsten sind wohl der wachsende Lösungsdruck und die damit verbundene Erkenntnis, dass sich globale Umweltprobleme nicht auf nationaler Ebene allein lösen lassen werden.
Doch obwohl die Bemühungen um Lösungen stark zugenommen haben, ist es bislang nicht gelungen, die globalen Umweltprobleme zu lösen. Vielmehr hat sich die Situation verschlechtert.
Einige Zahlen sollen dies belegen. Die global vernetzte Wirtschaft zeigt sich heute wie folgt: Die Wachstumsrate des Sozialproduktes hat im letzten Jahrzehnt durchschnittlich bei vier Prozent gelegen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DEFINITIONEN
- HANDLUNGSFELDER
- ÜBERBLICK
- OZONPOLITIK
- KLIMAPOLITIK
- BIODIVERSITÄTSPOLITIK
- BODEN- UND WASSERPOLITIK
- STOFF- UND ABFALLPOLITIK
- HAUPTAKTEURE
- DIE REFORMBEDÜRFTIGE ARCHITEKTUR DER WELTUMWELTPOLITIK
- DIE ROLLE DER USA
- DIE BEDEUTUNG DES NATIONALSTAATES
- GLOBALISIERUNG VON UNTEN: NICHTSTAATLICHE INTERESSENGRUPPEN
- WISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG UND DEUTSCHE BETEILIGUNG
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit der Weltumweltpolitik, untersucht die Handlungsfelder, Hauptakteure und Hindernisse auf dem Weg zu einer globalen Umweltpolitik und beleuchtet die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit im Kontext globaler Umweltprobleme.
- Die Bedeutung des Globalen Wandels und seiner Auswirkungen auf die Umwelt
- Die Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit im Umweltschutz
- Die Rolle der verschiedenen Akteure, darunter Staaten, Nichtregierungsorganisationen und die Wirtschaft
- Die Relevanz von wissenschaftlicher Forschung und deutscher Beteiligung
- Mögliche Lösungen und Lösungswege für globale Umweltprobleme
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Weltumweltpolitik ein und stellt anhand des Beispiels der Insel Tuvalu die Dringlichkeit des Umweltschutzes auf globaler Ebene dar.
Der Kapitelteil "Definitionen" beleuchtet die verschiedenen Begriffsdefinitionen im Kontext der Weltumweltpolitik und des Globalen Wandels.
Der Abschnitt "Handlungsfelder" liefert einen Überblick über verschiedene Bereiche der Weltumweltpolitik, darunter Ozonpolitik, Klimapolitik, Biodiversitätspolitik, Boden- und Wasserpolitik sowie Stoff- und Abfallpolitik.
Der Kapitelteil "Hauptakteure" beleuchtet die unterschiedlichen Akteure, die an der Gestaltung der Weltumweltpolitik beteiligt sind, und analysiert deren Einfluss und Rolle.
Der Abschnitt "Die reformbedürftige Architektur der Weltumweltpolitik" thematisiert die Herausforderungen und Reformbedarfe in der Struktur der Weltumweltpolitik.
Der Kapitelteil "Die Rolle der USA" beleuchtet die Position und das Engagement der USA im Bereich der Weltumweltpolitik.
Der Abschnitt "Die Bedeutung des Nationalstaates" untersucht die Rolle des Nationalstaates im Kontext globaler Umweltprobleme.
Der Kapitelteil "Globalisierung von unten: Nichtstaatliche Interessengruppen" stellt die Bedeutung und den Einfluss von nichtstaatlichen Akteuren in der Weltumweltpolitik dar.
Der Abschnitt "Wissenschaftliche Forschung und deutsche Beteiligung" behandelt die Rolle der wissenschaftlichen Forschung und die deutsche Beteiligung im Bereich der Weltumweltpolitik.
Schlüsselwörter
Weltumweltpolitik, Globaler Wandel, Umweltprobleme, internationale Zusammenarbeit, Handlungsfelder, Hauptakteure, Hindernisse, Nationalstaat, Nichtregierungsorganisationen, wissenschaftliche Forschung, deutsche Beteiligung, Lösungen, Lösungswege.
- Quote paper
- Dennis Schmidt (Author), 2006, Weltumweltpolitik – Wunsch oder Wirklichkeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/208160