Während meines Studiums begegnete mir der Name Maria Montessori und die Theorie
hinter diesem Namen viele Male, da Maria Montessori unweigerlich zu den pädagogischen
Klassikern gehört, des Weiteren ist sie die bekannteste Pädagogin. Ihr Name ist eng
verbunden mit der Zeit der Reformpädagogik, welche sich Ende des 19. Jahrhunderts und
im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts herauskristallisierte.
Die Montessori- Pädagogik bezeichnet eine von Montessori ab 1906 eingeführte Bildungsmethodik
und -philosophie für Kindergärten und Schulen.
Montessoris Erziehungs- und Bildungskonzept, welches auch unter dem Namen Montessori-
Pädagogik bekannt ist, ist auch heute noch von hoher Relevanz. So arbeiten auch in
Deutschland zahlreiche Kindergärten und Schulen nach den Prinzipien Maria Montessoris.
Diese sind des Weiteren auch in andere Bildungs- und Erziehungskonzepte eingeflossen.
So ist zum Beispiel das Prinzip der offenen Unterrichtsform aus den Grundschulplänen
nicht mehr wegzudenken.
Doch auch die Masse der Sekundärliteratur zu Maria Montessori bestätigt ihre ungebrochene
Relevanz in der pädagogischen Schriftenlandschaft.
Auf Grund dieser Fakten finde ich eine nähere Untersuchung dieses pädagogischen Klassikers
sehr interessant, und zwar vor allem aus der Perspektive der Neurowissenschaften.
War das Gedankengut Montessoris während meines Studiums oftmals präsent, begegneten
mir neurowissenschaftliche Aussagen zum Thema Lernen lediglich in nur einem Seminar.
Der Grund dafür mag wohl darin liegen, dass es sich bei den Neurowissenschaften in
ihrer heutigen Form um einen relativ neuen Forschungszweig handelt: In den letzten zehn
Jahren wurden innerhalb dieses Wissensbereiches neue Methoden entwickelt, mit deren
Hilfe Einblicke in das Gehirn vereinfacht und teilweise auch erst ermöglicht wurden.
In den letzten Jahren drängen die Ergebnisse der Neurowissenschaften zunehmend in die
pädagogische Fachöffentlichkeit und auch in die Theorieentwicklung innerhalb dieses
Forschungszweiges.
So werden die Neurowissenschaften teilweise als die aktuelle Leitdisziplin der Frühpädagogik
benannt, da sie Einblicke in die frühkindliche Entwicklung der Hirnprozesse gewähren
und somit wichtige Aussagen zu den Bedingungen des Lernens gemacht werden können.
Zudem scheinen sie „handfester“ und für Manchen auch objektiver zu sein, als die für
Laien oft schwammig wirkenden pädagogischen Theorien.
Die Fülle der Publikationen in diesem Bereich ist ein Indiz für diese Vermutungen.[...]
Inhaltsverzeichnis
- THEMATIK, WEGE DER BEARBEITUNG UND DARSTELLUNG
- Thematik
- Eigene Motivation für die Themenwahl
- Abgrenzung des Themas und deren Begründung
- Voraussetzungen in Literatur und Forschung, Verbreitung und Rezeption
- In Bezug auf die Pädagogik Montessoris
- In Bezug auf die Erkenntnisse der Neurowissenschaften
- Wege der Bearbeitung und Darstellung
- Aufbau der Arbeit
- Der Vergleich
- DIE MONTESSORI- PÄDAGOGIK
- Leben der Maria Montessori
- Kindheit, Jugend und erste Berufswahl
- Weg zur Pädagogik und Wirken innerhalb der Pädagogik
- Das pädagogische Konzept
- Anthropologische Annahmen
- Der Lernbegriff
- Überblick über die Grundbegriffe und ihren Zusammenhang
- Methodische Vorgehensweise
- DIE NEUROWISSENSCHAFTEN
- Gegenstand und aktuelle Entwicklungen
- Erkenntnisinteresse
- Geschichtlicher Zugang
- Aktuelle Disziplinaufteilung
- Methoden
- Beobachtungen
- Experimente
- Bildgebungstechniken
- Probleme und Grenzen neurowissenschaftlicher Forschung
- Das Tier als Untersuchungsgegenstand
- Die Interpretation von Ergebnissen aus bildgebenden Verfahren
- Die konstruierte Testsituation
- Das „standardisierte“ Gehirn
- Das Verhältnis von Neurowissenschaften und Pädagogik
- Unterschiedliche Erklärungsebenen
- Die Unterbestimmtheit der Neurowissenschaften bei kulturellen Phänomenen
- Das Anregungspotenzial der Neurowissenschaften für kulturelle Phänomene
- Der Lernbegriff
- Der klassische Lernbegriff
- Der Lernbegriff in den Neurowissenschaften
- ZENTRALE BEGRIFFE DER MONTESSORI- PÄDAGOGIK IM VERGLEICH MIT NEUROWISSENSCHAFTLICHEN ERKENNTNISSEN
- Determination des Menschen: „Anlage oder Umwelt“?
- Innerer Bauplan, Vorbereitete Umgebung und Freiheit bei Montessori
- Anlage, Umwelt und die Bedeutung der Freiheit aus neurowissenschaftlicher Sicht
- Vergleich
- Lernen innerhalb bestimmter Perioden
- „Sensible Perioden“ bei Maria Montessori
- „Zeitfenster“ in den Neurowissenschaften
- Vergleich
- Lernen im Kleinkindalter
- Die Lernform „Absorbierender Geist“ bei Montessori
- Neurowissenschaftliche Sicht der frühkindlichen Lernform
- Vergleich
- BEDINGUNGEN DES LERNENS NACH MONTESSORI IM VERGLEICH MIT NEUROWISSENSCHFATLICHEN ERKENNTNISSEN
- Aufmerksamkeit und Lernen
- „Polarisation der Aufmerksamkeit“ bei Montessori
- Neurowissenschaftliche Betrachtung von Aufmerksamkeit
- Vergleich
- Selbsttätigkeit und Lernen
- Selbsttätigkeit bei Montessori
- Selbsttätigkeit aus der Sicht der Neurowissenschaften
- Vergleich
- (Wahl-) Freiheit, Selbstbestimmung und Lernen
- (Wahl-) Freiheit, Selbstbestimmung und Lernen bei Montessori
- (Wahl-) Freiheit, Selbstbestimmung und Lernen neurowissenschaftlicher Sicht
- Vergleich
- RESÜMEE
- Weitgehende Übereinstimmungen
- Ergebnisse der Untersuchung der zentralen Begriffe
- Ergebnisse der Untersuchung der Bedingungen des Lernens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, ob sich die Annahmen und Prinzipien der Pädagogik Maria Montessoris durch neurowissenschaftliche Erkenntnisse zum Lernen bestätigen lassen. Sie analysiert und vergleicht die beiden Ansätze, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen.
- Die anthropologischen Annahmen und der Lernbegriff in der Montessori-Pädagogik
- Die wichtigsten Erkenntnisse der Neurowissenschaften zum Lernen
- Die zentralen Begriffe der Montessori-Pädagogik im Vergleich mit neurowissenschaftlichen Erkenntnissen
- Die Bedingungen des Lernens nach Montessori im Vergleich mit neurowissenschaftlichen Erkenntnissen
- Resümee: Übereinstimmungen und Ergebnisse der Untersuchung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik und Motivation der Arbeit erläutert. Sie beleuchtet die Relevanz der Montessori-Pädagogik und die aktuelle Bedeutung neurowissenschaftlicher Erkenntnisse im pädagogischen Kontext.
Im zweiten Kapitel wird die Montessori-Pädagogik detailliert vorgestellt. Es werden das Leben und Wirken Maria Montessoris, ihre anthropologischen Annahmen, ihr Lernbegriff sowie die methodische Vorgehensweise in ihrer Pädagogik beschrieben.
Kapitel drei widmet sich den Neurowissenschaften. Es werden der Gegenstand, die aktuellen Entwicklungen, die wichtigsten Methoden und die Problemfelder der neurowissenschaftlichen Forschung dargestellt. Zudem wird das Verhältnis von Neurowissenschaften und Pädagogik beleuchtet.
Das vierte Kapitel vergleicht zentrale Begriffe der Montessori-Pädagogik mit neurowissenschaftlichen Erkenntnissen. Es werden Themen wie die Determination des Menschen, das Lernen innerhalb bestimmter Perioden und das Lernen im Kleinkindalter behandelt.
Kapitel fünf befasst sich mit den Bedingungen des Lernens nach Montessori im Vergleich mit neurowissenschaftlichen Erkenntnissen. Es werden die Themen Aufmerksamkeit und Lernen, Selbsttätigkeit und Lernen sowie (Wahl-) Freiheit, Selbstbestimmung und Lernen analysiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind Maria Montessori, Montessori-Pädagogik, Neurowissenschaften, Lernen, Anthropologie, Entwicklungspsychologie, Hirnforschung, Selbsttätigkeit, Freiheit, Aufmerksamkeit, sensible Perioden, Absorbierender Geist, Vergleich.
- Arbeit zitieren
- Edyta Schmidt (Autor:in), 2009, Lassen sich die Annahmen und grundlegenden Prinzipien der Pädagogik Maria Montessoris durch neurowissenschaftliche Erkenntnisse zum Themenbereich Lernen bestätigen?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/207081