Eine Sprache ist nämlich keineswegs eine feststehende Kombination von Zeichen, sondern ein lebendiges Organ mit einem Eigenleben, mit Charakterzügen und Besonderheiten, mit spezifischen Stärken und auch Schwächen. Diese kommen besonders stark zum Tragen, wenn eine Übersetzung von einer Sprache in eine andere gefordert ist. Eine Übersetzung ist demnach sowohl „das Hinübertragen einer Bedeutung aus einer Sprache in eine andere“ als auch der Versuch, eine „Brücke zwischen zwei Sprachen wie zwischen zwei Ufern“ zu bauen. Beim Bau dieser Brücke ergeben sich immer wieder Probleme, die es zu lösen gilt. Zugleich sieht sich der sensibilisierte Übersetzer auch immer in der Verantwortung, eine Übersetzung zu schaffen, die schön klingt und sich gut liest. Da dieses Thema in der modernen, globalisierten Welt noch stärker als zuvor an Bedeutung gewinnt, soll in der folgenden Arbeit das Problem der Übersetzung anhand einer Literaturübersetzung untersucht werden. Um das Thema für den Rahmen einer Facharbeit einzugrenzen, richtet sich der Fokus ausschließlich auf Probleme bei der Übersetzung vom Französischen ins Deutsche. Die Arbeit behandelt diese anhand des Petit Prince von Antoine de Saint-Exupéry. Dieses Buch dürfte wohl als eines der im deutschen Sprachraum bekanntesten französischen Werke gelten; genauer gesagt dessen deutsche Übersetzung Der Kleine Prinz, übersetzt von Grete und Josef Leitgeb. Nicht berücksichtigt werden hierbei Zensur und Probleme, die sich durch die Herausgabe eines Werkes in einem anderen Land bzw. anderen Kulturkreis ergeben, also z.B. Abänderungen, die aus verkaufstechnischen Gründen gefordert werden. Es geht in meiner Untersuchung rein um die sprachimmanenten Probleme, die bei der Übersetzung auftreten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Problem der Übersetzung
- 2.1 Semantische Schwierigkeiten
- 2.1.1 „Gentil“ – Die Rolle der Interpretation beim Übersetzen
- 2.1.2 „Douceur“ – Inkommensurabilität von Bedeutungsräumen
- 2.1.3 „Sérieux“ – Unerwünschte Variation bei der Übersetzung
- 2.1.4 „Petit bonhomme“ - Verlust von Konnotation
- 2.1.5 „Apprivoiser“ – Erhaltung von Konnotation
- 2.2 Syntaktische Schwierigkeiten
- 2.2.1 „Le renard et le serpent“ - Grammatisches und natürliches Geschlecht
- 2.2.2 „S'il vous plaît ... dessine-moi un mouton“ – Bitten auf Französisch
- 2.2.3 „Savoir l'aimer“ – Doppeldeutigkeit durch Pronomenapostrophierung
- 2.2.4 „Savoir l'aimer“ – Verlust von Nuancen
- 2.2.5 Satzbau
- 2.3 Freie Übersetzung – notwendig oder überflüssig?
- 3. Résumé
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Problematik der Übersetzung anhand von Antoine de Saint-Exupérys „Le Petit Prince“ und dessen deutscher Übersetzung „Der Kleine Prinz“. Ziel ist es, die sprachimmanenten Schwierigkeiten bei der Übersetzung vom Französischen ins Deutsche aufzuzeigen und zu analysieren, ohne Zensur oder kulturabhängige Anpassungen zu berücksichtigen.
- Semantische Herausforderungen bei der Übersetzung einzelner Wörter und deren Bedeutungsnuancen.
- Syntaktische Unterschiede zwischen Französisch und Deutsch und deren Auswirkungen auf die Übersetzung.
- Die Rolle der Interpretation des Übersetzers und die Frage nach der „perfekten“ Übersetzung.
- Die Notwendigkeit und die Grenzen freier Übersetzungen.
- Der Einfluss der Übersetzung auf die Interpretation der literarischen Figur des Kleinen Prinzen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung definiert den Übersetzungsbegriff und stellt die zentrale These auf, dass Übersetzen mehr als nur ein wörtliches Übertragen von Wörtern ist. Sie führt in die Problematik ein und grenzt den Fokus der Arbeit auf sprachimmanente Schwierigkeiten bei der Übersetzung von Saint-Exupérys „Le Petit Prince“ vom Französischen ins Deutsche ein. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse semantischer und syntaktischer Herausforderungen und verzichtet auf die Berücksichtigung von Zensur und kulturabhängigen Anpassungen.
2. Das Problem der Übersetzung: Dieses Kapitel differenziert zwischen semantischen und syntaktischen Übersetzungsproblemen. Es argumentiert, dass eine „perfekte“ Übersetzung nicht existiert, da der Übersetzungsakt stets eine Interpretation des Ausgangstextes beinhaltet. Der Übersetzer trifft Entscheidungen, die das Verständnis und die Wirkung des Textes beeinflussen, und es werden verschiedene Übersetzungshypothesen vorgestellt.
2.1 Semantische Schwierigkeiten: Dieser Abschnitt untersucht die semantischen Herausforderungen bei der Übersetzung. Er verdeutlicht, dass Wörter in unterschiedlichen Sprachen selten perfekte Äquivalente besitzen und dass der Übersetzer immer interpretative Entscheidungen treffen muss. Anhand von Beispielen aus „Le Petit Prince“ werden die Schwierigkeiten der Bedeutungstransferierung und die Auswirkungen der Interpretation auf die Gesamtbedeutung des Werkes dargestellt. Der Abschnitt konzentriert sich auf die Herausforderungen, die sich aus der Mehrdeutigkeit und der kulturellen Konnotation einzelner Wörter ergeben.
2.2 Syntaktische Schwierigkeiten: Dieses Kapitel beleuchtet die syntaktischen Unterschiede zwischen Französisch und Deutsch und deren Einfluss auf die Übersetzung. Es werden Beispiele aus „Le Petit Prince“ analysiert, um die Herausforderungen bei der Übertragung grammatikalischer Strukturen und Wortfolgen aufzuzeigen. Die Auswirkungen dieser syntaktischen Unterschiede auf die Lesbarkeit und das Verständnis des Textes werden untersucht, wobei der Fokus auf der Erhaltung von Stil und Ton liegt.
2.3 Freie Übersetzung – notwendig oder überflüssig?: In diesem Abschnitt wird die Frage nach der Notwendigkeit und den Grenzen freier Übersetzungen diskutiert. Es werden Argumente für und gegen eine wörtliche Übersetzung präsentiert und die Bedeutung des Kontextes und der Zielgruppe für die Wahl der Übersetzungsstrategie erörtert. Dieser Teil fasst die Diskussionen über semantische und syntaktische Schwierigkeiten zusammen und stellt sie in den Kontext der Entscheidung für eine freie oder wörtliche Übersetzung.
Schlüsselwörter
Übersetzung, „Le Petit Prince“, semantische Schwierigkeiten, syntaktische Schwierigkeiten, Interpretation, freie Übersetzung, Antoine de Saint-Exupéry, Französisch, Deutsch, Bedeutungstransfer, Konnotation, Interkulturelle Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen zu: "Das Problem der Übersetzung in Antoine de Saint-Exupérys 'Le Petit Prince'"
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit analysiert die Herausforderungen der Übersetzung von Antoine de Saint-Exupérys "Le Petit Prince" vom Französischen ins Deutsche. Der Fokus liegt auf den sprachimmanenten Schwierigkeiten, ohne kulturabhängige Anpassungen oder Zensur zu berücksichtigen.
Welche Aspekte der Übersetzung werden untersucht?
Die Arbeit untersucht sowohl semantische als auch syntaktische Probleme. Semantische Schwierigkeiten umfassen die Herausforderungen bei der Übertragung von Bedeutungsnuancen und Konnotationen einzelner Wörter. Syntaktische Probleme konzentrieren sich auf die Unterschiede im Satzbau und der Grammatik zwischen Französisch und Deutsch und deren Auswirkungen auf die Übersetzung.
Welche konkreten Beispiele werden verwendet?
Die Analyse stützt sich auf konkrete Beispiele aus "Le Petit Prince", um die semantischen und syntaktischen Herausforderungen zu veranschaulichen. Es werden beispielsweise die Wörter "gentil", "douceur", "sérieux", "petit bonhomme" und "apprivoiser" im Hinblick auf ihre Bedeutung und Übersetzungsprobleme untersucht. Auch syntaktische Besonderheiten wie die Verwendung von Pronomen und der Satzbau werden detailliert analysiert.
Wird die Frage nach der "perfekten" Übersetzung behandelt?
Ja, die Arbeit argumentiert, dass eine "perfekte" Übersetzung nicht existiert, da der Übersetzungsakt immer eine Interpretation des Ausgangstextes beinhaltet. Der Übersetzer muss Entscheidungen treffen, die das Verständnis und die Wirkung des Textes beeinflussen.
Welche Rolle spielt die freie Übersetzung?
Die Arbeit diskutiert die Notwendigkeit und die Grenzen freier Übersetzungen. Sie präsentiert Argumente für und gegen wörtliche Übersetzungen und betont die Bedeutung des Kontextes und der Zielgruppe für die Wahl der Übersetzungsstrategie.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel ("Das Problem der Übersetzung" mit Unterkapiteln zu semantischen und syntaktischen Schwierigkeiten sowie zur freien Übersetzung), ein Résumé und ein Literaturverzeichnis. Die Einleitung definiert den Übersetzungsbegriff und die These der Arbeit. Das Hauptkapitel analysiert die Schwierigkeiten detailliert, und das Résumé fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Übersetzung, "Le Petit Prince", semantische Schwierigkeiten, syntaktische Schwierigkeiten, Interpretation, freie Übersetzung, Antoine de Saint-Exupéry, Französisch, Deutsch, Bedeutungstransfer, Konnotation, interkulturelle Kommunikation.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht, das sich für Übersetzungswissenschaft, Literaturwissenschaft und Sprachvergleich interessiert. Sie eignet sich insbesondere für Studierende und Wissenschaftler, die sich mit den Herausforderungen der Übersetzung und der Interpretation literarischer Texte auseinandersetzen.
Wo finde ich das vollständige Dokument?
Das vollständige Dokument mit detaillierten Analysen und Beispielen ist bei [Name der Publikationsstelle/Verlags] erhältlich. [Link zur Publikation (falls vorhanden)]
- Quote paper
- Hannah Zanker (Author), 2012, Das Problem der Übersetzung anhand von Antoine de Saint-Exupérys "Le Petit Prince", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/206598