Weltweit wird Land zu einer zunehmend wichtigeren Ressource besonders im Rahmen der Ernährungssicherheit. Zur Jahrtausendwende gehörte Namibia zu den Ländern, die mit erheblichen Problemen hinsichtlich der Nahrungsmittelversorgung ihrer Bevölkerung zu kämpften hatten. Landknappheit und mangelnde Ernährungssicherheit beruht nicht allein auf dem enormen Bevölkerungswachstum, sondern entspringt hauptsächlich dem Rückgang der Flächenproduktivität als Folge zahlreicher Degradationsprozesse. Das Ausmaß der weltweiten Verbreitung von Degradierungs- und Desertifikationsschäden betraf bereits 1995 circa „ein Sechstel der Weltbevölkerung und ein Viertel der gesamten Landoberfläche der Erde“ (HORNETZ & JÄTZOLD 2003: 129), wobei davon ausgegangen werden muss, dass circa 73% aller Flächen weltweit unter extensiver Weidenutzung als degradiert bezeichnet werden können (Hornetz & Jätzold 2003: 129). Bodenerosion ist bereits in den 1930er Jahren als „Geißel Afrikas“ (JÜRGENS & BÄHR 2002: 289) bezeichnet worden und bildet bis in die Gegenwart hinein ein Problem enormen Ausmaßes.
Dieser Befund führt sehr deutlich vor Augen, dass Umweltdegradation eine Thematik von bedeutender sozialer sowie geographischer Relevanz darstellt, da Menschen in Folge der Degradation ihre Existenzgrundlage verlieren. Die Prozesse und Folgen von Landdegradation zählen deshalb zu den wichtigsten geographischen Problemfeldern der Gegenwart.Anhand dieser Arbeit sollen daher die Ursachen von Degradation und deren langfristige Folgen am Beispiel von Namibia näher betrachtet werden. Bevor allerdings auf die Ursachen von Umweltdegradation in subsaharischen Savannensystemen eingegangen werden kann, muss in einem ersten Schritt die Savannenökologie beschrieben werden. Die Kenntnis über naturräumliche Voraussetzungen der Savannenökosysteme und deren Nutzungspotential bildet die Grundlage für das Verständnis der in den subsaharischen Savannen vorherrschenden Degradationserscheinungen.
Im darauffolgenden Kapitel werden Lösungsmaßnahmen des adaptiven
Managements vorgestellt, welche ergriffen werden können, um die Problematik der Umweltdegradation einzudämmen. Absicht dieser Arbeit ist es außerdem die komplexen Wirkungszusammenhänge vor Ort aufzuzeigen, um anschließend tragfähige und nachhaltige Beweidungskonzepte zu entwickeln, sodass die Lebenssituation der Einheimischen aufgewertet und verbessert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Thematik und Problemdarstellung
- Subsaharische Savannensysteme
- Verbreitung und Abgrenzung
- Klima subsaharischer Savannensysteme
- Böden
- Vegetation
- Die Feuchtsavanne
- Die Trockensavanne
- Die Dornstrauchsavanne
- Naturraumpotenzial im Hinblick auf Nutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten
- Umweltdegradation in Namibia und ihre Folgen
- Ursachen der Umweltdegradation
- Historisch-sozioökonomische Voraussetzungen
- Anthropogene Ursachen: Weidewirtschaft
- Natürliche Ursachen: Feuer
- Verbuschung
- Degradation Erscheinungen
- Bodendegradation
- Ursachen der Umweltdegradation
- Lösungsmaßnahmen-Adaptives Management
- Rangmanagement
- Innerbetriebliche Anpassungsmöglichkeiten
- Abschließende Reflexion
- Bodenmanagement – No Tillage
- Generelle Aspekte
- Rangmanagement
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Umweltdegradation subsaharischer Savannensysteme, insbesondere in Namibia. Ziel ist es, die Ursachen der Degradation zu analysieren und Lösungsansätze im Rahmen eines adaptiven Managements aufzuzeigen. Die Arbeit integriert geographische, ökologische und sozioökonomische Aspekte.
- Charakterisierung subsaharischer Savannensysteme
- Analyse der Ursachen der Umweltdegradation (natürliche und anthropogene Faktoren)
- Auswirkungen der Umweltdegradation auf die Bodendegradation und Vegetation
- Vorstellung von Lösungsansätzen durch adaptives Management
- Bewertung von Maßnahmen wie Rangmanagement und No-Tillage-Landwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung in die Thematik und Problemdarstellung: Diese Einführung legt den Fokus auf die Problematik der Umweltdegradation in den subsaharischen Savannensystemen. Sie skizziert die Bedeutung dieser Ökosysteme und die Herausforderungen, die durch die zunehmende Degradation entstehen. Es wird eine Brücke geschlagen zwischen den natürlichen Gegebenheiten der Savanne und den anthropogenen Einflüssen, die zur Umweltzerstörung beitragen. Der einleitende Teil dient der Vorbereitung auf die detaillierte Betrachtung der verschiedenen Aspekte in den folgenden Kapiteln.
Subsaharische Savannensysteme: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Darstellung der subsaharischen Savannensysteme. Es beschreibt die Verbreitung und Abgrenzung dieser Ökosysteme, analysiert das Klima und die Böden, und charakterisiert die Vegetation mit ihren verschiedenen Typen (Feucht-, Trocken- und Dornstrauchsavanne). Besonderes Augenmerk liegt auf dem Naturraumpotential und den Möglichkeiten der Nutzung und Entwicklung dieser Räume unter Berücksichtigung der ökologischen Gegebenheiten. Die verschiedenen Unterkapitel arbeiten zusammen, um ein vollständiges Bild der komplexen Interaktionen innerhalb des Savannensystems zu liefern.
Umweltdegradation in Namibia und ihre Folgen: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Umweltdegradation in Namibia als Fallstudie. Es untersucht die Ursachen der Degradation, differenziert zwischen historisch-sozioökonomischen, anthropogenen (insbesondere Weidewirtschaft) und natürlichen Faktoren (Feuer). Die Verbuschung als Folgeerscheinung wird ausführlich diskutiert. Des Weiteren wird die Bodendegradation als eine der schwerwiegendsten Folgen der Umweltzerstörung beleuchtet. Die Darstellung der verschiedenen Ursachen und Folgen unterstreicht die Komplexität der Problematik und die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes für effektive Lösungsstrategien.
Lösungsmaßnahmen-Adaptives Management: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Lösungsansätzen für die Umweltdegradation im Kontext eines adaptiven Managements. Das Rangmanagement wird als eine Möglichkeit zur nachhaltigen Landnutzung vorgestellt, inklusive der innerbetrieblichen Anpassungsmöglichkeiten und einer abschließenden Reflexion ihrer Effektivität. Zusätzlich wird das Bodenmanagement, insbesondere die No-Tillage-Landwirtschaft, als eine alternative Methode zur Verbesserung der Bodengesundheit und zur Reduzierung der Degradation untersucht. Die Kapitelteile ergänzen sich, indem sie verschiedene Strategien zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Savannen präsentieren.
Schlüsselwörter
Umweltdegradation, subsaharische Savannensysteme, Namibia, adaptives Management, Rangmanagement, No-Tillage, Bodendegradation, Vegetation, Klima, Weidewirtschaft, Feuer, Verbuschung, nachhaltige Landnutzung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Umweltdegradation subsaharischer Savannensysteme in Namibia
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Umweltdegradation in subsaharischen Savannensystemen, insbesondere in Namibia. Sie untersucht die Ursachen der Degradation (natürliche und anthropogene Faktoren) und präsentiert Lösungsansätze im Rahmen eines adaptiven Managements. Geographische, ökologische und sozioökonomische Aspekte werden integriert.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Charakterisierung subsaharischer Savannensysteme (Verbreitung, Klima, Böden, Vegetation), eine Analyse der Ursachen der Umweltdegradation (historisch-sozioökonomische, anthropogene Faktoren wie Weidewirtschaft und natürliche Faktoren wie Feuer, Verbuschung), die Auswirkungen auf Bodendegradation und Vegetation, sowie die Vorstellung von Lösungsansätzen durch adaptives Management (Rangmanagement und No-Tillage-Landwirtschaft).
Welche Ursachen für die Umweltdegradation werden untersucht?
Die Arbeit differenziert zwischen historisch-sozioökonomischen, anthropogenen (vor allem Weidewirtschaft) und natürlichen Ursachen (Feuer). Verbuschung wird als Folgeerscheinung ausführlich diskutiert.
Welche Lösungsansätze werden vorgestellt?
Als Lösungsansätze werden das adaptive Management, Rangmanagement (mit innerbetrieblichen Anpassungsmöglichkeiten) und No-Tillage-Landwirtschaft (boden schonende Landwirtschaft) untersucht und bewertet.
Was ist unter „adaptivem Management“ zu verstehen?
Adaptives Management beschreibt einen Ansatz zur nachhaltigen Landnutzung, der sich flexibel an veränderte Bedingungen anpasst und regelmäßig evaluiert und optimiert wird. Die Arbeit zeigt dies anhand von Rangmanagement und No-Tillage-Landwirtschaft auf.
Welche Rolle spielt die Bodendegradation?
Bodendegradation wird als eine der schwerwiegendsten Folgen der Umweltzerstörung betrachtet und im Detail analysiert.
Welche Arten von Savannensystemen werden betrachtet?
Die Arbeit beschreibt Feucht-, Trocken- und Dornstrauchsavannen und analysiert deren Charakteristika.
Welche geographische Region steht im Fokus?
Die Arbeit nutzt Namibia als Fallstudie, um die Umweltdegradation in subsaharischen Savannensystemen zu untersuchen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Umweltdegradation, subsaharische Savannensysteme, Namibia, adaptives Management, Rangmanagement, No-Tillage, Bodendegradation, Vegetation, Klima, Weidewirtschaft, Feuer, Verbuschung, nachhaltige Landnutzung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einführung, Kapitel zu subsaharischen Savannensystemen, Umweltdegradation in Namibia, und Lösungsmaßnahmen (adaptives Management). Jedes Kapitel wird zusammengefasst. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Liste der Schlüsselwörter sind enthalten.
- Arbeit zitieren
- Katrin Ziewers (Autor:in), Rebekka Stromberger (Autor:in), 2012, Umweltdegradation und adaptives Management subsaharischer Savannensysteme, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/204808