Gesättigte Märkte, hoher Konkurrenzdruck und unkonstante Wirtschaftslagen bestimmen immer mehr das Geschehen der heutigen Unternehmen und prägen ihr Handeln. Aufgrund dieser Faktoren ist es für selbige immer schwieriger geworden, auf den Märkten zu bestehen und sich von der Konkurrenz abzuheben. Die angebotenen Produkte sind kaum differenzierbar. Eine Möglichkeit sich Produkt- und Unternehmensvorteile zu schaffen, bilden psychologische Zusatznutzen. Produkte müssen erlebbar gemacht werden. Produkte und Unternehmen werden zusätzlich mit einem Erlebnischarakter ausgestattet. Eine Folge dessen ist die Entstehung und Anwendung von Eventmarketing.
Eventmarketing-Maßnahmen versuchen trotz Informationsüberlastung und Reizüberflutung den Konsumenten oder die Zielgruppe in ihrem Denken und Handeln zu aktivieren und ihnen positive Erlebnisse zu bieten. In der heutigen Erlebnisgesellschaft kommt dem Eventmarketing eine immer größere Bedeutung zu. Wie kann ich meine Produkte am besten in Szene setzen? Wie kann ich meine Zielgruppen an mich binden? Eine gute Möglichkeit bieten dabei Erlebnisse. Mit Hilfe von Events oder erlebnisorientierten Produkten wird die Zielgruppe über emotionales Erleben vom Unternehmen erreicht und an selbiges gebunden.
In dieser Arbeit werden im ersten Teil soziologische Grundlagen zum Erlebnisphänomen dargestellt. Dabei finden verschiedene Sicht- und Erklärungsweisen von Jean-Jaques Rousseau bis Gerhard Schulze Beachtung. Außerdem werden die gesellschaftlichen Phänomene Fest und Feier, sowie deren Wandel zu Events des 21. Jahrhunderts betrachtet. Abschließend wird die von Schulze geprägte Erlebnisgesellschaft beschrieben und Stellung zur Ästhetisierung des Alltages genommen.
Im zweiten Teil wird das Eventmarketing, wie wir es heute vorfinden dargestellt. Dabei finden die Rahmenbedingungen für die Entstehung von Events und die Umwelt von Eventmarketing besondere Beachtung. Weiterhin werden verschiedene Ziele und Event-Arten, wie wir sie heute in der Praxis vorfinden dargestellt. Den abschließenden Aspekt bildet die Zielgruppenanalyse und die daraus resultierende Eventmarketing- Strategie.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Erlebnisphänomen
- 2.1. Das Erlebnis nach Jean-Jaques Rousseau
- 2.2. Das Erlebnis nach Wilhelm Dilthey
- 2.3. Das Erlebnis nach Theodor Litt
- 2.4. Das Erlebnis nach Mihaly Csikszentmihalyi
- 2.5. Das Erlebnis nach Gerhard Schulze
- 3. Fest und Feier
- 3.1. Wissenschaften zu Fest und Feier
- 3.2. Otto F. Bollnow zu Fest und Feier
- 3.3. Das Fest
- 3.4. Die Feier
- 3.5. Fest und Feier im Wandel
- 3.6. Emotionen
- 3.6.1. Begriffsexplikation
- 3.6.2. Auslöser von Emotionen
- 3.6.3. Induktion von Emotionen
- 4. Der Wandel zur Erlebnisgesellschaft
- 4.1. Die Erlebnisgesellschaft
- 4.2. Die Ästhetisierung des Alltags
- 4.3. Der Erlebnismarkt
- 5. Eventmarketing
- 5.1. Die historische Marketing-Entwicklung
- 5.2. Die definitorische Marketing-Entwicklung
- 5.3. Die Sichtweisen des Eventmarketings
- 5.3.1. Eventmarketing i.S. von klassischen Marketing
- 5.3.2. Eventmarketing i.S. von konstruktiven Marketing
- 5.3.3. Begriffsbestimmung
- 5.4. Rahmenbedingungen für die Entstehung von Events
- 5.4.1. Gesamtwirtschaftliche Aspekte
- 5.4.2. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- 5.4.2.1. Erlebnisorientierung
- 5.4.2.2. Individualisierung und Multioptionalität
- 5.4.2.3. Freizeitstreben
- 5.4.2.4. Risikoneigung
- 5.5. Die Umwelt von Eventmarketing
- 5.6. Ziele des Eventmarketings
- 5.6.1. Kontaktziele
- 5.6.2. Ökonomische Ziele
- 5.6.3. Kommunikationsziele
- 5.7. Das Marketing-Event
- 5.7.1. Bewusstseinsbildung und Emotionalisierung
- 5.7.2. Information
- 5.7.3. Produktkommunikation
- 5.7.4. Ansprache von Multiplikatoren
- 5.7.5. Indirekte Ziele und Zielgruppenansprache
- 5.8. Eventmarketing-Zielgruppen
- 5.8.1. Zielgruppen der 90er
- 5.8.2. Szenen- und Lifestyle-Management
- 5.8.3. Charakterisierung der relevanten Szene und Lifestyle-Gruppe
- 5.9. Die richtige Eventmarketing-Strategie
- 5.9.1. Strategietypen
- 5.9.1.1. Die Erlebnisstrategie – Erlebnisvermittlung zur emotionalen Positionierung
- 5.9.1.2. Beeinflussungsmöglichkeiten
- 5.9.2. Integriertes Eventmarketing
- 6. Praktischer Teil der Arbeit
- 6.1. Event-Anbieter
- 6.2. Event-Nachfrager von Techno-Veranstaltungen von Chris Liebing
- 6.2.1. Jugend
- 6.2.2. Jugendkulturen und Jugendszenen
- 6.2.3. Die Entwicklung der Techno-Szene
- 6.2.4. Die Techno-Akteure
- 6.2.5. Techno-Events
- 6.3. Die Veranstaltungen von Chris Liebing
- 6.4. Das Interview
- 6.4.1. Qualitative Sozialforschung
- 6.4.2. Das qualitative Interview
- 6.4.2.1. Probleme des qualitativen Interviews
- 6.4.2.2. Wichtige Aspekte des qualitativen Interviews
- 6.5. Das Interview am „Freitagabend“
- 6.5.1. Zusammenfassung
- 6.5.2. Kategorisierung
- 6.5.3. Comparatio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie Medienereignisse durch emotionales Erleben zu Events für das Publikum werden. Die Zielsetzung ist es, soziologische Grundlagen des Erlebnisphänomens zu beleuchten und den Wandel von Festen und Feiern zu Events des 21. Jahrhunderts zu analysieren. Der Fokus liegt auf Eventmarketing und dessen Strategien im Kontext der Erlebnisgesellschaft.
- Das Erlebnisphänomen und verschiedene soziologische Perspektiven
- Der Wandel von Fest und Feier zur Erlebnisgesellschaft
- Eventmarketing: Strategien und Zielgruppen
- Der Einfluss von Emotionen auf die Wahrnehmung von Events
- Analyse von Techno-Events als Fallbeispiel
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den zunehmenden Konkurrenzdruck in gesättigten Märkten. Sie argumentiert, dass psychologische Zusatznutzen und erlebbar gemachte Produkte entscheidend für den Unternehmenserfolg sind, und Eventmarketing als eine Antwort darauf präsentiert wird. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil, der soziologische Grundlagen des Erlebnisphänomens und die Entwicklung von Festen und Feiern zu Events beleuchtet, und einen praktischen Teil, der Eventmarketing und ein Fallbeispiel untersucht.
2. Das Erlebnisphänomen: Dieses Kapitel untersucht das Erlebnisphänomen aus verschiedenen soziologischen Perspektiven, von Rousseau bis Schulze. Es beleuchtet unterschiedliche Definitionen und Ansätze zur Erklärung von Erlebnissen und legt die Grundlage für das Verständnis von Events als erlebnisorientierte Medienereignisse. Die verschiedenen Theorien werden systematisch verglichen und ihre Relevanz für die spätere Analyse von Eventmarketing herausgestellt. Die Kapitelteil-Gliederung zeigt den evolutionären Weg der Erforschung des Themas auf.
3. Fest und Feier: Dieses Kapitel befasst sich mit den gesellschaftlichen Phänomenen Fest und Feier und deren Wandel im Laufe der Zeit. Es untersucht wissenschaftliche Ansätze zu Fest und Feier, unter anderem die Arbeiten von Otto F. Bollnow. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von traditionellen Festen und Feiern hin zu den modernen Events und der Rolle von Emotionen in diesem Transformationsprozess. Es wird aufgezeigt, wie die Funktionen und die Bedeutung von Fest und Feier im Wandel der Gesellschaft verändert wurden und die Grundlage für die Entstehung von Events gelegt wurde.
4. Der Wandel zur Erlebnisgesellschaft: Dieses Kapitel beschreibt den Wandel zur Erlebnisgesellschaft, geprägt von Gerhard Schulze. Es analysiert die Ästhetisierung des Alltags und die Entstehung des Erlebnismarktes als Reaktion auf die Sättigung der Konsumgesellschaft. Die Kapitel analysiert die gesellschaftlichen Faktoren die zum Aufstieg der Erlebnisgesellschaft geführt haben, und die sozio-ökonomischen Implikationen dieses Wandels. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Konsum- und Freizeitmuster innerhalb dieser sich verändernden Gesellschaft.
5. Eventmarketing: Dieses Kapitel widmet sich dem Eventmarketing als strategisches Instrument im modernen Marketing. Es behandelt die historische und definitorische Entwicklung des Eventmarketings und untersucht verschiedene Sichtweisen und Ansätze. Es werden die Rahmenbedingungen für die Entstehung von Events sowie deren Ziele und Zielgruppen analysiert und unterschiedliche Event-Arten und Marketingstrategien im Detail beschrieben. Dieses Kapitel präsentiert ein umfassendes Bild von Eventmarketing als ein komplexes und vielschichtiges Konzept.
6. Praktischer Teil der Arbeit: Der praktische Teil der Arbeit befasst sich mit der Analyse von Techno-Veranstaltungen von Chris Liebing. Er untersucht die Anbieter und Nachfrager dieser Events, die Rolle der Jugendkultur und der Techno-Szene und führt qualitative Interviews durch, um die Rezeption und das emotionale Erleben der Teilnehmer zu analysieren. Das Kapitel verknüpft den theoretischen Rahmen mit empirischen Daten, um die vorherigen Kapitel zu veranschaulichen und zu erweitern.
Schlüsselwörter
Eventmarketing, Erlebnisgesellschaft, Emotionen, Fest, Feier, Medienereignisse, Qualitative Sozialforschung, Techno-Szene, Erlebnisphänomen, Zielgruppenanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Analyse von Eventmarketing im Kontext der Erlebnisgesellschaft
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Wandel von traditionellen Festen und Feiern hin zu modernen Events im Kontext der Erlebnisgesellschaft und analysiert Eventmarketing als strategisches Instrument im modernen Marketing. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle von Emotionen und dem emotionalen Erleben von Events durch das Publikum.
Welche soziologischen Perspektiven werden zum Erlebnisphänomen betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet das Erlebnisphänomen aus verschiedenen soziologischen Perspektiven, darunter Jean-Jacques Rousseau, Wilhelm Dilthey, Theodor Litt, Mihaly Csikszentmihalyi und Gerhard Schulze. Die unterschiedlichen Definitionen und Ansätze werden systematisch verglichen und auf ihre Relevanz für die Analyse von Eventmarketing geprüft.
Wie wird der Wandel von Fest und Feier zur Erlebnisgesellschaft beschrieben?
Die Arbeit analysiert den Wandel von traditionellen Festen und Feiern hin zu modernen Events, unter anderem durch die Betrachtung der Arbeiten von Otto F. Bollnow. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von traditionellen Formen des Feierns hin zu erlebnisorientierten Events und der Rolle von Emotionen in diesem Transformationsprozess.
Was sind die zentralen Aspekte des Eventmarketings?
Das Kapitel zu Eventmarketing behandelt die historische und definitorische Entwicklung, verschiedene Sichtweisen und Ansätze, die Rahmenbedingungen für die Entstehung von Events, deren Ziele und Zielgruppen. Es werden unterschiedliche Event-Arten und Marketingstrategien detailliert beschrieben.
Welche Rolle spielen Emotionen im Kontext von Events?
Die Arbeit betont die entscheidende Rolle von Emotionen bei der Wahrnehmung und Rezeption von Events. Die Induktion und Steuerung von Emotionen werden als wichtige Aspekte des Eventmarketings betrachtet und im Kontext der Erlebnisgesellschaft analysiert.
Wie wird der praktische Teil der Arbeit gestaltet?
Der praktische Teil analysiert Techno-Veranstaltungen von Chris Liebing als Fallbeispiel. Er untersucht die Anbieter und Nachfrager, die Rolle der Jugendkultur und der Techno-Szene und beinhaltet qualitative Interviews, um das emotionale Erleben der Teilnehmer zu analysieren.
Welche Methoden wurden im praktischen Teil eingesetzt?
Im praktischen Teil wird qualitative Sozialforschung, insbesondere das qualitative Interview, eingesetzt, um die Rezeption und das emotionale Erleben der Teilnehmer an Techno-Events zu untersuchen. Die Ergebnisse werden mittels Zusammenfassung, Kategorisierung und Vergleich (Comparatio) analysiert.
Welche Zielgruppen werden im Zusammenhang mit Eventmarketing betrachtet?
Die Arbeit analysiert verschiedene Zielgruppen im Eventmarketing, insbesondere im Kontext der 90er Jahre und unter Berücksichtigung von Szenen- und Lifestyle-Management. Es werden die relevanten Szenen und Lifestyle-Gruppen charakterisiert.
Welche Strategien im Eventmarketing werden vorgestellt?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Eventmarketing-Strategien, darunter die Erlebnisstrategie zur emotionalen Positionierung und das integrierte Eventmarketing. Es werden verschiedene Beeinflussungsmöglichkeiten im Rahmen der Eventgestaltung erläutert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Eventmarketing, Erlebnisgesellschaft, Emotionen, Fest, Feier, Medienereignisse, Qualitative Sozialforschung, Techno-Szene, Erlebnisphänomen, Zielgruppenanalyse.
- Arbeit zitieren
- Nicole Wuthe (Autor:in), 2003, Das Event im Erleben des Rezipienten - Wie das Publikum Medienereignisse über emotionales Erleben zu Events macht, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/20255