Um 1000 vor Christus kam es zur Staatenbildung von Israel und Juda.
Um 900 vor Christus wurden die Verhältnisse im Vorderen Orient durch das Assyrische Reich neu geordnet, das erstarkt nach der Führungsrolle strebte. Schließlich stand um 700 vor Christus der gesamte Vordere Orient unter der Herrschaft des Assyrischen Reiches.
Das Reich Israel geriet in das erste Stadium der Vasallität.
734 vor Christus kam es zum assyrischen Feldzug gegen Palästina. Das Königreich Juda war plötzlich als Nachbarstaat unmittelbar betroffen. Der Davididenkönig Ahas widersetzte sich einer antiassyrischen Koalition aus Syrien und Israel. Daraufhin kam es zum so genannten syrisch-ephraimitischen Krieg , in dessen Verlauf Ahas sich durch Bitte um assyrischen Beistand freiwillig in das erste Vasallenstadium begab. Der Nordstaat trat nach seiner Niederlage in das zweite Vasallenstadium ein. Hosea wurde zum Vasallenkönig.
Inhalt
1.Stellen Sie am Beispiel von Herausforderungen während der Regierung des Joschija eine wichtige Phase in der Geschichte der Königreiche Israel und Juda dar!
1.1 Geschichtlicher Kontext
1.2 Die assyrische Krise der israelitischen Religion
1.3 Das Reformwerk des Königs Joschija am Ende des 7. Jhd. vor Christus
1.4 Zusammenfassung
2 Stellen Sie dar, in welcher Phase der Theologiegeschichte Israels es zur Formulierung des Monotheismus kommt und was sich inhaltlich mit ihm verbindet!
2.1 Geschichtsdarstellung in der Bibel
2.2 Quellen und archäologische Funde
2.2.1 Begriff Polytheismus
2.2.2 Begriff Monolatrie und Henotheismus
2.2.3 Begriff Monotheismus
2.3 Die Entwicklung des Monotheismus im alten Israel
2.4 Die Ausformulierung des Monotheismus im Exil
2.4.1 Deuterojesaja
2.5 Zusammenfassung
3 Literatur
1.Stellen Sie am Beispiel von Herausforderungen während der Regierung des Joschija eine wichtige Phase in der Geschichte der Königreiche Israel und Juda dar!
1.1 Geschichtlicher Kontext
Um 1000 vor Christus kam es zur Staatenbildung von Israel und Juda.[1]
Um 900 vor Christus wurden die Verhältnisse im Vorderen Orient durch das Assyrische Reich neu geordnet, das erstarkt nach der Führungsrolle strebte. Schließlich stand um 700 vor Christus der gesamte Vordere Orient unter der Herrschaft des Assyrischen Reiches.
Das Reich Israel geriet in das erste Stadium der Vasallität.
734 vor Christus kam es zum assyrischen Feldzug gegen Palästina. Das Königreich Juda war plötzlich als Nachbarstaat unmittelbar betroffen. Der Davididenkönig Ahas widersetzte sich einer antiassyrischen Koalition aus Syrien und Israel. Daraufhin kam es zum so genannten syrisch-ephraimitischen Krieg[2], in dessen Verlauf Ahas sich durch Bitte um assyrischen Beistand freiwillig in das erste Vasallenstadium begab. Der Nordstaat trat nach seiner Niederlage in das zweite Vasallenstadium ein. Hosea wurde zum Vasallenkönig.
1.2 Die assyrische Krise der israelitischen Religion
Die Krise wurde durch das Einströmen assyrischer Kulte und Kultobjekte nach Jerusalem und Juda hervorgerufen.[3]
Nach der Unterwerfung Hiskias durch Sanherib erfolgte die Einrichtung offizieller und halboffizieller assyrischer Kulte vor allem in Jerusalem, aber auch in Juda. Der Glaube an assyrische Gottheiten wurde nicht verlangt, wohl aber wurden Kulte von davidischen Königen als Zeichen der Unterwerfung gefordert.
Die kanaanäische Komponente der JHWH - Religion wurde belebt, Götter gleichgestellt.
(Ishtar ↔ Aschera, Assur ↔ Baal). JHWH tritt in den Hintergrund (Zeph 1,12) bis hin zur Abkehr von ihm (Zeph 1,6). Ob es sich tatsächlich um eine Krise handelt, wird in der Literatur kontrovers diskutiert.[4] Es steht allerdings fest, dass die Anwesenheit der Assyrer tiefe Spuren in der Religionsgeschichte dieser Region hinterließen.
1.3 Das Reformwerk des Königs Joschija am Ende des 7. Jhd. vor Christus
Durch die extensive Kriegsführung des Assyrischen Reiches geriet dieses an die Grenzen der Regierbarkeit. Der rasche Niedergang war die Folge.[5]
Schon seit Beginn der 30er Jahre verlor Assyrien nach und nach die Kontrolle über seine Vasallen. Hier sahen Reformkräfte die Möglichkeit, das Reformwerk des Hiskia fortzusetzen. Zudem konnte König Joschija von Juda den Niedergang der Macht Assyriens politisch ausnutzen.
Einen ausführlichen dtn. Bericht über die josianische Reform finden wir in 2. Kön 22f. Danach wurde Joschija 639 vor Christus als Achtjähriger auf den Thron gehoben. 622 vor Christus erhielt er Kenntnis von einem, zufällig bei Bauarbeiten im Tempel gefundenen Gesetzesbuches, welches angeblich von Mose stammen sollte. Auf der Grundlage dieses Buches führt er eine Kulturreform durch. Die Historizität der Quelle wird in der Literatur angezweifelt, der Buchfund zumindest scheint legendär. Die Quelle ist wohl er eine Zusammenfassung dessen, was sich über einen viel längeren Zeitraum hinzog. Die Identität des Buches ist für die Verfasser von 2.Kön 22f eindeutig das Deuteronomium.
Mit der Reform erfolgte der Schritt der judäisch-jerusalemer Religion zur alleinigen JHWH - Verehrung (Kultreinheit) mit der Kultzentralisation in Jerusalem und dem Bilderverbot durch die Reinigung das Jerusalemer Tempels von allen assyrischen Einflüssen, die Beseitigung der Kulthöhen in Juda und der Basis der privaten synkretistischen Riten, die Zerstörung des Reichsheiligtums Bethel sowie aller Kultstätten das Nordreiches. Nach A. BERLEJUNG[6] allerdings findet sich in der materiellen Kultur des ausgehenden 7. Jhd. vor Christus kein Paradigmenwechsel zur Monolatrie, zum Anikonismus oder zur Kultzentralisation in Jerusalem.
[...]
[1] Donner, H. S. 288-328
[2] Quellen:2.Kön 15, 29f37; 16,5-9; Jes 7,1-17; 8,1-15; 10,27b-34; 17,1-11; Hos 5,1f; 5,8-6,6; 8,7-10
[3] Donner, H. S. 329-338
[4] Gertz, S. 143f
[5] Albertz, R. S. 308ff
[6] Gertz, S. 146