Durch das Verbot der literarischen Bewegung Junges Deutschland im Dezember des Jahres 1835 wurden der Literatur öffentlich schwer überwindbare Grenzen gesetzt, die den politischen und vor allem sozialkritischen Inhalt der Schriften diverser Autoren auf ein Minimum reduzierten, beziehungsweise jenen vollständig aus den Schriften tilgten. Die Zensur jedoch konnte die Meinung der Autoren nur oberflächlich unterdrücken. In dieser Arbeit ist es das Ziel, anhand von Briefen, zeitgenössischen Berichten und ausgewählten Texten herauszufinden, wie die betroffenen Autoren zu jener Zeit mit dem Verbot bis in die 1840er Jahre umgingen, und ihre Ambitionen durch das Talent des Schreibens auch durch nicht-öffentliche Wege zum Ausdruck brachten. Mithilfe von Briefen der zensierten Schreiber, die amtlicherseits zu den Mitgliedern des Jungen Deutschlands gehörten, soll am Ende der Arbeit das erlernte Grundwissen über Zensur und die Reaktion der Autoren verifiziert werden. Um das genannte Grundwissen zu festigen muss jedoch zunächst erörtert werden, warum die Schriften der Autoren Heine, Gutzkow, Laube, Wienbarg und Mundt durch den Frankfurter Bundestag verboten wurden und wie es dazu kam. Ferner ist es wichtig zu wissen, wie sich die Zensur in den Augen der Öffentlichkeit ausbreitete und ausdrückte. War es den Menschen bewusst, dass sie nicht alles lasen, was die Autoren ihnen sagen wollten? War es möglich, auch zwischen den Zeilen zu erkennen, was ein Autor der Bewegung dem Leser durch sein Werk mitgeben wollte? Diese Fragen sollen im Verlaufe der Arbeit geklärt werden und anhand diverser Textbeispiele möglichst genau belegt werden. Zu Beginn muss jedoch der Begriff der Zensur untersucht werden und die unmittelbaren Folgen für betroffene Werke aufgezeigt werden, sowie der Versuch einer Erklärung für die Gründe der Regierung von 1835 gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Zensur im Vormärz
- 1. Die Bedeutung von Zensur
- 2. Gründe für die Zensur
- 3. Mittel und Wege der Zensoren
- III. Die Betroffenen
- 1. Reaktionen
- 2. Wege der Kommunikation während der Zensur
- IV. Exemplarische Analyse verschiedener Briefe der Autoren
- V. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Zensur im Vormärz auf die literarische Produktion und die Reaktionen betroffener Autoren. Sie beleuchtet die vielfältigen Kommunikationswege, die trotz der Zensur genutzt wurden, um kritische Inhalte zu verbreiten.
- Die Bedeutung und Funktionsweise der Zensur im Vormärz
- Die Gründe für die Zensur und die staatlichen Interessen dahinter
- Die Reaktionen der betroffenen Autoren auf die Zensur
- Alternative Kommunikationswege und Formen des Widerstands
- Analyse von Briefen und Texten, um die Auswirkungen der Zensur zu beleuchten
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Zensur im Vormärz dar, insbesondere die Unterdrückung der literarischen Bewegung Junges Deutschland. Sie verdeutlicht, dass die Zensur den kritischen Impuls nicht vollständig unterdrücken konnte. Ziel der Arbeit ist es, die Reaktionen und Strategien der betroffenen Autoren im Umgang mit der Zensur zu analysieren.
II. Die Zensur im Vormärz
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Zensur und beschreibt ihre Bedeutung als Kontrollinstrument von Staat und Kirche. Es werden die historischen Phasen der Zensur in Deutschland beleuchtet, wobei die Zeitspanne von 1770 bis 1848 als die Periode der stärksten Einschränkungen der Publikationsfreiheit hervorgehoben wird. Die Auswirkungen der Zensur auf die Literatur und die Entstehung neuer Formen des Schreibens werden erläutert.
III. Die Betroffenen
Dieses Kapitel untersucht die Reaktionen der Autoren auf die Zensur und beleuchtet verschiedene Strategien, die sie zur Umgehung der Zensur und zur Verbreitung ihrer Botschaften einsetzten. Es wird gezeigt, wie die Zensur die Kommunikation und den Austausch zwischen Autoren beeinflusste und zu neuen Formen der literarischen Subversion führte.
IV. Exemplarische Analyse verschiedener Briefe der Autoren
In diesem Kapitel werden exemplarische Briefe von Autoren analysiert, um die Auswirkungen der Zensur auf die individuelle Schreibweise und die Kommunikation innerhalb der literarischen Szene zu verdeutlichen. Die Briefe bieten einen Einblick in die Gedanken und Strategien der Autoren im Umgang mit der Zensur.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind Zensur, Vormärz, Literatur, Kommunikation, Briefe, Junges Deutschland, Subversion, Opposition, und die Auswirkungen der Zensur auf die Gestaltung und Verbreitung von literarischen Werken.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2010, Die Zensur im Vormärz - Kommunikationswege und Reaktion der betroffenen Autoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/199269