Lange Zeit bildete die Kenntnis über die quantitative Entwicklung des Vorrats und des Zuwachses
das wichtigste Planungskriterium im schlagweisen Hochwald. Dies war um so wichtiger,
da es ga lt der Waldverwüstung der früheren Jahrhunderte entgegenzuwirken und trotzdem
den Ansprüchen der Wirtschaft und der Bevölkerung gerecht zu werden. Es wurden viele
Verfahren entwickelt, die es ermöglichten den Holzvorrat zu schätzen und seine Entwicklung
vorherzusagen. Die Massenfachwerkstheorie, die G.L. Hartig im Jahre 1795 vorstellte, sei nur
ein Beispiel dafür. Als BIOLLEY 1920 die praktischen Erfolge der Schweizer Kontrollmethode
veröffentlichte, entbrannte eine lebhafte Auseinandersetzung über die Kontrollmethode.
In dessen Folge machte man sich auch in Deutschland Gedanken über die qualitative Erfa ssung
des Holzvorrats. Gefördert wurde dies durch die aufkommende Dauerwaldbewegung. So
machte Ernst Jürgen von ARNSWALDT 1935 durch die Veröffentlichung seines Wertkontrollverfahrens
auf die Notwendigkeit aufmerksam, neue Inventurenverfahren zu entwickeln,
die auch die Qualität erfassen (SPEIDEL im Vorwort zu ARNSWALDT, 1950).
Heute ist diese Forderung aktueller denn je: In den meisten Waldbaurahmenrichtlinien der
Bundesländer ist nämlich die Entwicklung von naturnahen, strukturreichen Mischwäldern als
prioritäres Ziel formuliert. Ein zentrales Element der naturnahen Waldbewirtschaftung ist
wiederum die von der Massenleistung losgelöste Wertleistung (Gadow, 2002a). Zur Kontrolle
der Wertleistung wurden zahlreiche Verfahren entwickelt, die sich in Methodik aber auch in
Arbeits- und Kostenaufwand teilweise erheblich voneinander unterscheiden (Wiegard, 1998).
Hinzu kommt, dass sich zukünftige Inventurmethoden der Forsteinrichtung wachsenden Ansprüchen
an den Informationsgehalt ausgesetzt sehen.
So beeinflussen zunehmend die Struktur und Vielfalt eines Bestandes genauso waldbauliche
Entscheidungen, wie die Vorrats- und Güteverteilung. Deshalb sollte ein Wertholzinventurverfahren
erweiterbar bzw. in andere Inventurmethoden integrierbar sein.
Die Anforderungen, die ein Wertinventurverfahren erfüllen sollte, werden von Burmann u.
Hessenmöller (2000) folgendermaßen zusammengefasst:
· Es soll in vorhandene Inventurverfahren integrierbar sein (vgl. auch Wiegard et al.,
1997; Wiegard, 1998; Schroeter, 2000) [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Ziel der Arbeit
- Verfahrensüberblick
- Datengrundlage und Methodik
- Datengrundlage
- Methodik
- Inventurmethodik
- Methodik der Forstschreibung
- Auswertung der Daten
- Ergebnisse der Wertinventur
- Ergebnisse der Fortschreibung
- Diskussion
- Zusammenfassung
- Verzeichnisse
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Ermittlung der Güteverteilung in einem Buchenbestand und stellt ein Verfahren vor, das neben der Quantifizierung der Wert- und Vorratsstruktur auch naturschutzfachliche Informationen wie Totholzanteil oder Habitatbäume erfasst. Das Ziel ist es, den Wert des aufstockenden Bestandes zu ermitteln und diesen mit dem Wert einer fiktiven Fortschreibung über fünf Jahre zu vergleichen.
- Bewertung der Güteverteilung in einem Buchenbestand
- Integration von naturschutzfachlichen Informationen in die Inventur
- Vergleich des Bestandswerts mit einer fiktiven Fortschreibung
- Bewertung des Einflusses der Güteverteilung auf den Wert des Bestands
- Analyse der Methodik und Anwendbarkeit des Verfahrens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung vor: Die Bedeutung der Wertleistung im Waldmanagement und die Herausforderungen der Qualitätserfassung im Zusammenhang mit naturnaher Waldbewirtschaftung. Anschließend wird das Ziel der Arbeit definiert, nämlich die Darstellung eines Verfahrens zur Güteverteilungsermittlung und die Integration von naturschutzfachlichen Aspekten.
Der Verfahrensüberblick fasst die Schritte der Datenerhebung und -analyse zusammen. Die Datengrundlage und Methodik beschreibt die verwendeten Daten und die angewendeten Methoden, insbesondere die Inventurmethodik und die Methodik der Forstschreibung.
Die Auswertung der Daten präsentiert die Ergebnisse der Wertinventur und der Fortschreibung, wobei der Fokus auf den Güteverteilungen und den Wertveränderungen liegt.
Die Diskussion soll die Ergebnisse interpretieren und die Bedeutung der Ergebnisse im Kontext der Waldbewirtschaftung und des Naturschutzes diskutieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Güteverteilung, Wertinventur, Buchenbestand, naturschutzfachliche Informationen, Forstschreibung, Waldbewirtschaftung und Wertleistung.
- Arbeit zitieren
- Denny Ohnesorge (Autor:in), 2003, Güteverteilung für einen Buchenbestand, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/19835