„Man wird ohne nennenswerten Widerspruch feststellen können, daß Ende 1973 und hinübergreifend ins Jahr 1974 ein Einschnitt in der Nachkriegsgeschichte stattgefunden hat. Nichts wird wieder ganz so sein, wie es vorher war.“ (Willy Brandt)
Der Ölpreisschock von 1973/74 ist einem Großteil der Bevölkerung auch heute noch in lebhafter Erinnerung. Autofreie Sonntage, Energieferien und die Angst vor einem kalten Winter trugen dazu bei, dass sich die Ölkrise in den Köpfen festsetzte. Zudem markiert sie einen Wendepunkt der Wirtschaftsentwicklung: Die mit Euphorie verbundenen Wachstumsraten der Jahre des Wirtschaftswunders ebbten ab und mündeten in eine instabile Phase mit gemäßigtem Wachstum, steigender Arbeitslosigkeit – aber auch eine Phase des Neu-‐ und Umdenkens.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Ursachen und Folgen der Ölkrise von 1973/74, zeigt aber auch andere Gründe für das Ende des Wirtschaftswunders auf. Hierbei wird zuerst die auf die wirtschaftliche und politische Vorgeschichte eingegangen. Es folgt eine Analyse der Folgen steigender Ölpreise, sowohl theoretisch im Modell als auch durch eine Auswertung der wirtschaftlichen Kenndaten der Jahre ab 1970. Des Weiteren werden Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise in Westdeutschland und Österreich diskutiert. Weitere Gründe für das Eintreten eines neuen Wachstumspfades ab 1970 werden diskutiert. Abschließend folgt ein Vergleich mit neueren Ölpreisschocks sowie die Antwort auf die Frage, warum Ölpreisschocks heutzutage nicht notwendigerweise in einer Krise enden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Vorgeschichte
- Das Wirtschaftswunder
- Erste Wachstumseinbrüche
- Gründung der OPEC und Jom Kippur-Krieg
- Verlauf der Ölkrise
- Ablauf der Ereignisse 1973/74
- Wirtschaftliche Folgen eines Ölpreisschocks
- Entwicklung von Ölpreis, Arbeitslosenquote, Inflation und Wirtschaftswachstum
- Maßnahmen in Westdeutschland
- Maßnahmen in Österreich und Austrokeynesianismus
- Andere Gründe für den wirtschaftlichen Wandel
- Der Anstieg von Löhnen und Preisen
- Steigende Budgetdefizite
- Das Ende des Bretton-Woods-Währungssystems
- Bewusstseinswandel der Bevölkerung
- Vergleich mit anderen Ölpreisschocks
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Ursachen und Folgen der Ölkrise von 1973/74 und beleuchtet zusätzlich weitere Gründe für das Ende des Wirtschaftswunders. Die Studie beginnt mit einer Erörterung der wirtschaftlichen und politischen Vorgeschichte. Anschließend werden die Auswirkungen steigender Ölpreise, sowohl theoretisch als auch durch eine Auswertung der relevanten Daten der Jahre ab 1970, untersucht. Weiterhin werden Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise in Westdeutschland und Österreich diskutiert. Die Arbeit untersucht auch weitere Faktoren, die ab 1970 zu einem neuen Wachstumspfad führten. Schließlich werden die Ergebnisse mit neueren Ölpreisschocks verglichen, um die Frage zu beantworten, warum Ölpreisschocks heutzutage nicht zwangsläufig in einer Krise enden.
- Die Ursachen und Folgen der Ölkrise 1973/74
- Das Ende des Wirtschaftswunders und der Übergang zu einem neuen Wachstumspfad
- Die Rolle steigender Ölpreise und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft
- Politische und wirtschaftliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Ölkrise
- Vergleich mit neueren Ölpreisschocks
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Ölkrise 1973/74 und deren Bedeutung für die Wirtschaftsgeschichte ein.
- Kapitel 2 beleuchtet die Vorgeschichte der Ölkrise, die die wirtschaftliche und politische Entwicklung in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg bis hin zur Gründung der OPEC und dem Jom-Kippur-Krieg umfasst.
- Kapitel 3 behandelt den Verlauf der Ölkrise 1973/74, indem es den Ablauf der Ereignisse, die wirtschaftlichen Folgen eines Ölpreisschocks und die Entwicklung der relevanten wirtschaftlichen Kennzahlen wie Ölpreis, Arbeitslosenquote, Inflation und Wirtschaftswachstum analysiert.
- Kapitel 4 untersucht andere Gründe für den wirtschaftlichen Wandel ab 1970, wie den Anstieg von Löhnen und Preisen, steigende Budgetdefizite, das Ende des Bretton-Woods-Währungssystems, den Bewusstseinswandel der Bevölkerung sowie einen Vergleich mit anderen Ölpreisschocks.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe und Themen dieser Arbeit sind die Ölkrise 1973/74, Wirtschaftswunder, Wachstumspfad, Ölpreis, Inflation, Arbeitslosigkeit, politische und wirtschaftliche Maßnahmen, Bretton-Woods-Währungssystem, Bewusstseinswandel und vergleichende Analysen von Ölpreisschocks.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Ambros (Autor:in), 2012, Die erste Ölkrise 1973/74 und der neue Wachstumspfad, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/197029