In Abhandlungen über Hugo Chávez werden die Ereignisse um den Putsch im Jahre 2002 immer sehr fehlerhaft dargestellt. Hier bestimmt meist die regimefreundliche Version:
Nach der Demonstration gegen die Personalpolitik Hugo Chávez beim staatlichen Ölkonzern PDVSA, am 11. April 2002, marschierten die Menschen – überwiegend aus der weißen Minderheit – zum Präsidentenpalast. Es war der Auftakt des von der Rechten und dem Generalstab geplanten, von den USA und Spanien unterstützen und den privaten Medien angestifteten Umsturzes. Beihilfe erhielten die Putschisten von der Hauptstadtpolizei, die mit Scharfschützen auf Chávez-Anhänger schoss. Am 12. April wurde der Vorsitzende des Industrieverbandes, Pedro Carmona, zum Präsidenten ernannt. Gleichzeitig gab es blutige Übergriffe auf Aktivisten. Der Staatsstreich löste Massenproteste mit Million von Chávez-Getreuen aus, die den Putschversuch beendeten. Am 14. April kehrte Hugo Chávez triumphal zurück.
Die Geschehnisse waren wie folgt:
Redner forderten die Teilnehmer der Kundgebung auf, die Demonstration bis zum etwa acht Kilometer entfernten Präsidentenpalast Miraflores fortzusetzen. Diese Aufforderung war damals verantwortungslos und sträflich, denn die Wortführer - darunter Carlos Ortega, der Vorsitzende des Gewerkschaftsbundes CTV - hätten sich darüber klar sein müssen, dass ein solcher nicht angekündigter Aufmarsch von Chávez als Provokation aufgefasst werden musste. An dem Protestzug beteiligten sich Hunderttausende. Die soziographische Struktur der Gruppe war gemischt: Frauen und Männer aus unterschiedlichen sozialen Schichten, verschiedenen Ethnien und Rassen, Alt und Jung. Alle waren unbewaffnet und friedfertig. Von dieser Ansammlung ging keine physische Gewalt aus.
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In Abhandlungen über Hugo Chávez werden die Ereignisse um den Putsch im Jahre 2002 immer sehr fehlerhaft dargestellt. Hier bestimmt meist die regimefreundliche Version:
Nach der Demonstration gegen die Personalpolitik Hugo Chávez beim staatlichen Ölkonzern PDVSA, am 11. April 2002, marschierten die Menschen – überwiegend aus der weißen Minderheit – zum Präsidentenpalast. Es war der Auftakt des von der Rechten und dem General-stab geplanten, von den USA beeinflussten und den privaten Medien angestachelten Umsturzes. Beihilfe erhielten die Putschisten von der Hauptstadtpolizei, die mit Scharf-schützen auf Chávez-Anhänger schoss. Am 12. April wurde der Vorsitzende des Industrie-verbandes, Pedro Carmona, zum Präsidenten ernannt. Gleichzeitig gab es blutige Übergriffe auf Aktivisten. Der Staatsstreich löste Massenproteste mit Million von Chávez-Getreuen aus, die den Putschversuch beendeten. Am 14. April kehrte Hugo Chávez triumphal zurück.
Die Geschehnisse waren wie folgt:
Die Redner der Kundgebung forderten die Teilnehmer auf, die Demonstration bis zum etwa acht Kilometer entfernten Präsidentenpalast Miraflores fortzusetzen. Diese Aufforderung war verantwortungslos und sträflich, denn die Wortführer - darunter Carlos Ortega, der Vorstand des Gewerkschaftsbundes CTV - mussten sich darüber klar gewesen sein, dass Hugo Chávez dies als Kampfansage auslegen und dementsprechend reagieren würde. An der Fortsetzung des Protestzugs beteiligten sich wiederum Hunderttausende. Die soziographische Struktur der Gruppe war gemischt: Frauen und Männer aus ungleichen sozialen Schichten, verschiedene Ethnien und Rassen, Alt und Jung. Die Menschen waren unbewaffnet, friedvoll und heiter.
Zeitgleich ließ Hugo Chávez einen Verteidigungsring um Miraflores aufbauen. Dabei konnte er alle militärische und nicht militärische Mittel einsetzen. Die Guardia de Honor - die für die Sicherheit des Präsidenten verantwortliche Truppe -, die Guardia Nacional, die Geheim-polizei (DISIP), ferner Hubschrauber mit Überwachungskameras sowie die indoktrinierten Kombattanten der Círculos Bolivarianos, die mit Steinen, Eisenstangen, Baseballschlägern und/oder Pistolen bewaffnet waren. Und wenn das alles noch nicht genug war gegen eine aus Zivilisten bestehende Demonstration, rief Chávez noch den Plan Avila aus, was bedeutete, dass reguläre Militäreinheiten Polizeiaufgaben in Caracas übernehmen sollten, mit vielleicht unabsehbaren Konsequenzen. Die Militärführung weigerte sich, diesen Befehl auszuführen. Nur der General García Carneiro schickte gepanzerte Fahrzeuge zum Regierungspalast. Bis heute werden in Dokumentationen diese Fahrzeuge als eine Panzerkolonne der Aufständischen präsentiert. In Wirklichkeit waren sie aber zum Schutz der Regierung aufgefahren.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema des Textes?
Der Text befasst sich mit der Darstellung der Ereignisse um den Putschversuch im Jahr 2002 gegen Hugo Chávez, insbesondere mit der Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen Darstellungen der Ereignisse.
Wie beschreibt der Text die Demonstration am 11. April 2002?
Der Text beschreibt die Demonstration gegen die Personalpolitik von Hugo Chávez beim staatlichen Ölkonzern PDVSA, bei der sich hauptsächlich Mitglieder der weißen Minderheit zum Präsidentenpalast marschierten.
Welche Rolle spielten die USA und die privaten Medien laut der regimefreundlichen Version?
Laut der regimefreundlichen Version beeinflussten die USA den Putschversuch, und die privaten Medien schürten ihn an.
Wer waren die Hauptakteure auf Seiten von Hugo Chávez während des Putsches?
Zu den Hauptakteuren auf Seiten von Hugo Chávez gehörten die Guardia de Honor, die Guardia Nacional, die Geheimpolizei (DISIP), die Círculos Bolivarianos und General García Carneiro.
Was war der Plan Avila und warum war er umstritten?
Der Plan Avila sah vor, dass reguläre Militäreinheiten Polizeiaufgaben in Caracas übernehmen sollten. Die Militärführung weigerte sich jedoch, diesen Befehl auszuführen, was ihn umstritten machte.
Welche Rolle spielte die Policia Metropolitana (PM) während der Ereignisse?
Die Policia Metropolitana (PM) sicherte den Marsch, indem sie sich zwischen die militanten Chávez-Gefolgsleute und die Chávez-Gegner auf der Avenida Baralt stellte und beide Seiten voneinander trennte.
Was wird der Policia Metropolitana (PM) vorgeworfen und was sagt der Text dazu?
Der Policia Metropolitana (PM) wird vorgeworfen, mit Scharfschützen von Dächern auf friedliche Anhänger von Chávez geschossen zu haben. Der Text bestreitet diese Behauptung und argumentiert, dass die Guardia de Honor den Zugang zu allen Hochetagen der Gebäude überwachte und das Gebiet mit Hubschraubern überflogen wurde.
Was wird über die gepanzerten Fahrzeuge von General García Carneiro gesagt?
In Dokumentationen werden die gepanzerten Fahrzeuge von General García Carneiro fälschlicherweise als eine Panzerkolonne der Aufständischen dargestellt. Tatsächlich waren sie aber zum Schutz der Regierung aufgefahren.
Was ist die wichtigste Aussage des Textes bezüglich des Putsches von 2002?
Der Text stellt die übliche Darstellung des Putsches von 2002 in Frage, indem er die Ereignisse detailliert beschreibt und alternative Erklärungen für die Handlungen der verschiedenen Akteure liefert.
- Arbeit zitieren
- Jaime Moeller (Autor:in), 2012, Hugo Chávez: Der Putsch und andere Mythen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/195707