Momentan befindet sich unsere Gesellschaft in einem tiefgreifenden demografischen und soziokulturellen Wandel, der womöglich noch nicht seine Klimax erreicht hat. Diese Veränderung, bedingt durch den Übergang von der industriellen zur postindustriellen Gesellschaft (auch Digitalisierung der Gesellschaft genannt) brachte einschleichende Einschnitte in unseren Lebensablauf und in unser routiniertes Verhalten mit sich. Telefone, e-mail und Handys ebnen den Weg zur schnellen und einfachen Kommunikation, das heißt, dass die körperliche Aktivität die pro Tag selbstverständlich angefallen ist, heutzutage durch neue Erfindungen und Medien ersetzt wird. Für viele Menschen bedeutet es sogar zu viel Stress und Anstrengung
sich in der Mittagspause ein warmes Essen kaufen zu „gehen“, geschweige denn es selbst anzurichten. Der Griff zum Telefon um den Pizza Service anzurufen, der einem das Essen quasi auf dem Silbertablett serviert, fällt da sehr leicht. Diese Bequemlichkeit stellt auf den ersten Blick kein Problem dar, weil jeder von uns diese Situationen kennt und die Möglichkeiten auch schon genutzt hat. Doch was ist wenn wir den ganzen Tag über Bürotätigkeiten nachgehen, des Öfteren Fast Food zu uns nehmen weil wir „keine Zeit“ haben und uns in unserer Freizeit zu wenig bewegen oder gar Sport treiben? Mittlerweile gehört Bewegungsmangel schon zu einem Charakterzug unserer Bevölkerung, der viele Nachteile und Gefahren in sich birgt und das Krankheitspanorama unserer Gegenwart zu einem Großteil prägt. Die Struktur der gegenwärtigen Konsumgesellschaft in den betroffenen Staaten ist charakterisiert durch einen unverhältnismäßig großen Anteil älterer Menschen, die diesen Wandel bereits durchlebten und auch die gesundheitlichen Auswirkungen zu spüren bekommen haben, gegenüber der jüngeren Menschen, die als „tragende Säule“ unserer Population bezeichnet und deren Einstellung gerade in jungen Jahren hinsichtlich des Themas Sport und Gesundheit stark beeinflusst werden kann. Diabetes mellitus gehört mittlerweile zu den sogenannten Volkskrankheiten, die einerseits stark an genetische Gegebenheiten geknüpft ist, andererseits aber durch Bewegungsmangel und unausgewogene Ernährung einschneidend gefördert wird. Das gesamte Krankheitsbild ist sehr komplex und daher werde ich auf den folgenden
Seiten die Entstehung und die Therapieformen ausführlich beschreiben und den Bezug zu körperlicher Bewegung herstellen und dessen Stellenwert verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffserklarung und Definition der Zuckerkrankheit
3. Klassifikation des Diabetes mellitus
3.1 Diabetes Typ 1 und seine Ursachen
3.2 Diabetes Typ 2 und seine Ursachen
4. Behandlungsstrategien und Therapieformen
4.1 Basistherapie des Diabetes mellitus
4.2 Sport und korperliche Bewegung als Teil der Diabetestherapie
4.3 Therapien unter Verwendung von Insulin
4.3.1 Konservative (konventionelle) Insulintherapie (CT)
4.3.2 Intensive Insulintherapie (ICT)
4.3.3 Insulinpumpentherapie (CSII)
4.3.4 Kombinationstherapie (B.O.T.)
4.4 Orale Antidiabetika
4.4.1 Biguanide
4.4.2 Alphaglucosidasehemmer
4.4.3 Glitazone
4.4.4 Sulfonylharnstoffe
4.4.5 Glinide
4.5 Neue Therapieansatze in der Diabetesforschung
4.5.1 Inkretine
4.5.2 Glitazare
4.5.3 Amylin
4.5.4 Insellzelltransplantation
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis