‚Die Wahlverwandtschaften’ von Johann W. Goethe ist einer der am vielschichtigsten konstruierten Romane der deutschen Literatur. Die Deutung des Romans ist bis heute nicht abgeschlossen und immer wieder entdeckt die literaturwissenschaftliche Forschung neue Facetten dieses Werkes. Eine dieser Mosaiksteine, den man als Leser, Kritiker und Forscher beachten muss, wenn man den Roman verstehen möchte, ist die Bedeutung der Namen.
In den Fokus der Literaturwissenschaft sind Namen durch die Erkenntnis geraten, dass sie ein bewusstes gestalterisches Mittel in einem modernen Roman sein können. Des Weiteren erfüllen Namen bzw. die Benennung von Figuren oder der Verzicht darauf, in einem Roman immer ganz bestimmte Zwecke. Der Bedeutung von Namen in literarischen Texten widmet sich eine ganze Forschungsdisziplin, die so genannte ‚Onomastik’. Auf diese werde ich im ersten Kapitel dieser Arbeit eingehen.
Das Besondere der Namen in den Wahlverwandtschaften ist der immens wichtige Stellenwert, den Goethe ihnen durch Gestaltung und Bedeutung gibt. Denn jede Figur, die einen Eigennamen besitzt, wird durch diesen auch in ihrem Wesen determiniert und charakterisiert. In den Wahlverwandtschaften geht die Namensbedeutung über das normale Maß, wie man es in den meisten anderen Romanen vorfindet, hinaus. Die Namen dienen nicht nur der Identifizierung der auftretenden Figuren, sondern auch zu einigen anderen Zwecken. Diese Multifunktion der Namen im Roman aufzuzeigen und zu interpretieren, ist Inhalt und Ziel dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Bedeutung von Namen in literarischen Werken
- Die Hauptfiguren der Wahlverwandtschaften
- Die chemische Gleichnisrede
- Entwicklung der chemischen Gleichnisrede
- Namen und Zeichen in der Gleichnisrede
- Die Nebenfiguren der Wahlverwandtschaften
- Luciane
- Mittler
- Nanny
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Namen in Goethes Roman "Die Wahlverwandtschaften". Ziel ist es, aufzuzeigen, wie Goethe die Namen seiner Figuren bewusst einsetzt, um deren Wesen und Charakter zu bestimmen und den Roman auf eine vielschichtige Weise zu gestalten.
- Analyse der Funktion von Namen in literarischen Werken
- Die Bedeutung von Namen als gestalterisches Mittel in "Die Wahlverwandtschaften"
- Untersuchung der Verbindung zwischen Namen und Figurencharakter
- Die Rolle der Namen in der chemischen Gleichnisrede
- Analyse der Nebenfiguren und deren Namensgebung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Namen in der Literaturwissenschaft und stellt die besondere Rolle der Namensgebung in "Die Wahlverwandtschaften" heraus. Das zweite Kapitel behandelt die allgemeine Funktion von Namen in literarischen Werken und beschreibt die verschiedenen Funktionen wie Identifizierung, Illusionierung und Charakterisierung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der literarischen Onomastik, der Analyse von Namen in literarischen Werken, der Bedeutung von Namen in Goethes "Die Wahlverwandtschaften", der Charakterisierung von Figuren durch Namen und der Rolle der Namen in der chemischen Gleichnisrede.
- Arbeit zitieren
- Tobias Sandkuhl (Autor:in), 2007, Name, Wesen und Konstellation der Figuren in Goethes Roman "Die Wahlverwandtschaften", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/195255