Schon früh, mit zwölf Jahren, begann, der am 20. Mai 1806 geborene John Stuart Mill sich mit dem Fachgebiet der Ethik zu beschäftigen. Kämpfe um die soziale und bürgerliche Freiheit erlebte er selbst mit, wie zum Beispiel die des radikalen Liberalismus, der unter anderem die Redefreiheit forderte.
In seinem Buch „Über die Freiheit“, behandelt John Stuart Mill die Frage, wo die Grenzen der legitimen Machtausübung der Gesellschaft über das Individuum liegen. Thema ist jedoch nicht die „Willensfreiheit“ , sondern die soziale, bzw. bürgerliche Freiheit. Ihm geht es genauer gesagt um die „Freiheit des Einzelnen“ und um die „Freiheit als Mitglied der Gesellschaft“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte der Freiheit
- Machtverhältnisse im alten Griechenland
- Fortschritt der Menschheit
- Festlegung der Grenzen zwischen kollektiver Meinung und individueller Unabhängigkeit
- Lebenssphäre an der die Gesellschaft nur ein indirektes Interesse hat
- Unrechtmäßige Handlungen gegen andere
- Fehler gegen sich selbst
- Überschneidung von Fehlern gegen sich selbst mit Fehlern gegen die Gesellschaft
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
In seinem Werk „Über die Freiheit“ erforscht John Stuart Mill die Grenzen der legitimen Machtausübung der Gesellschaft gegenüber dem Individuum. Sein Fokus liegt dabei nicht auf der „Willensfreiheit“ sondern auf der sozialen und bürgerlichen Freiheit. Mill untersucht die „Freiheit des Einzelnen“ sowie die „Freiheit als Mitglied der Gesellschaft“.
- Der historische Konflikt zwischen Freiheit und Autorität
- Die Entwicklung des Freiheitsbegriffs von der Tyrannenherrschaft zur Volkssouveränität
- Die Notwendigkeit der Abgrenzung zwischen individueller Unabhängigkeit und gesellschaftlicher Kontrolle
- Die Gefahren der Tyrannei der Mehrheit
- Die Bedeutung der Schutzmaßnahmen für Minderheiten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
John Stuart Mill begann sich bereits in jungen Jahren mit der Ethik auseinanderzusetzen. Seine persönlichen Erfahrungen mit Kämpfen um soziale und bürgerliche Freiheit, insbesondere die des radikalen Liberalismus, prägten seine Auseinandersetzung mit dem Thema der Freiheit. In „Über die Freiheit“ befasst er sich mit der Frage nach den Grenzen der legitimen Machtausübung der Gesellschaft über das Individuum.
Die Geschichte der Freiheit
Machtverhältnisse im alten Griechenland
Im antiken Griechenland basierte die Macht von Herrschern auf Eroberung oder Erbschaft, nicht auf Zustimmung der Beherrschten. Die Machtausübung wurde als Notwendigkeit angesehen, vergleichbar mit einem Raubtier, das andere Tiere niederringt. Mill beschreibt die Gefahr der unbeschränkten Macht eines Herrschers, die sowohl Schutz als auch Drohung darstellte. Der Schutz der Gemeinschaft vor der Tyrannei des Herrschers durch die Etablierung von Grenzen seiner Macht war das Ziel der Patrioten. Dies erfolgte durch die Festlegung von individuellen Privilegien und verfassungsmäßigen Schranken.
Fortschritt der Menschheit
Mit der Entwicklung der Gesellschaft erkannte man, dass ein Herrscher nicht unbedingt eine unabhängige Macht mit Interessen gegen das Volk darstellt. Das Streben nach einer wählbaren und zeitlich begrenzten Regierung, die vom Volk eingesetzt wird, gewann an Bedeutung. Die Volkspartei setzte sich für eine Regierung ein, deren Wille mit dem Willen des Volkes übereinstimmte. Jedoch ist die Annahme, dass das Volk über sich selbst herrscht, irreführend, da die Mehrheit des Volkes die Interessen der Minderheit unterdrücken kann. Daher wird die Notwendigkeit eines Schutzes der Minderheit vor der Tyrannei der Mehrheit deutlich.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Werkes sind Freiheit, Individuum, Gesellschaft, Machtausübung, Tyrannei, Minderheitenschutz, Volkssouveränität, Grenzen, Geschichte der Freiheit, Selbstbestimmung, kollektive Meinung, individuelle Unabhängigkeit und historische Entwicklung des Freiheitsbegriffs.
- Arbeit zitieren
- Ines Noller (Autor:in), 2010, Die Grenzen der legitimen Machtausübung der Gesellschaft , München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/195129