„Wunder gibt es immer wieder…“, „Das Wunder von Bern“, „Das Wunder von Lengede“ – diese Phrasen, Schlagworte oder Textfragmente sind so oder in der Art immer wieder in den Medien, in Texten von Liedern, als Titel von Filmen oder ähnlichem zu finden. Immer dann, wenn etwas geschieht, dass die Menschen nicht sofort erklären können oder was so nicht zu erwarten war, wird sehr schnell der Begriff des Wunders bemüht. Nicht erst seit dem sehr raschen Prozess der Seligsprechung Johannes Pauls II mit der damit einhergehenden Suche nach einem mit diesem im Zusammenhang stehenden Wunders wird die Frage nach der Existenz solcher Wunder auch in nicht-religiösen Kreisen sehr intensiv diskutiert.
Darüber, ob es Wunder gibt und wie sie zu deuten und zu verstehen sind, wurden bereits tausende von Büchern und Abhandlungen geschrieben. Die vorliegende Arbeit möchte sich deshalb der Fragestellung widmen, wie sich das Verständnis von Wunder in der Antike, im Neuen Testament und im heutigen Verständnis voneinander unterscheiden. Zu diesem Zweck werde ich zunächst das Wunderverständnis der Antike genauer untersuchen und einem möglichen modernen Wunderverständnis gegenüberstellen. In einem zweiten Schritt werde ich dem antiken, nicht-biblischen Wunderverständnis ein Verständnis entgegen setzen, dass sich aus den Schriften des Neuen Testamentes heraus ergibt. Dabei werde ich mich im Speziellen auf die Erzählung der Heilung des Bartimäus (Mk 10, 46-52) beziehen und an dieser die aufgestellten Fragen versuchen zu klären.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist ein Wunder?
- Wunder im heutigen Verständnis
- Wunderverständnis der Antike
- Das Wunder im Neuen Testament
- Begriffliche Schärfung und Abgrenzung
- Wunder als Zeichen
- Heilungswunder
- Die Heilung des Blinden Bartimäus Mk 10,46-51
- Erste Einordnung dieser Erzählung in den Gesamtkontext des Evangeliums
- Innere Gliederung: Markus 10,46-51
- Vergleich mit antiken Wundergeschichten
- Die Bartimäus-Erzählung als Wendepunkt im Markus-Evangelium
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des Wunderverständnisses von der Antike über das Neue Testament bis zur Gegenwart. Sie analysiert, wie sich die Interpretation von Wundern im Laufe der Geschichte gewandelt hat und wie sich das Verständnis von Wundern im Kontext verschiedener Kulturen und Epochen verändert hat.
- Das Wunderverständnis in der Antike
- Das Wunderverständnis im Neuen Testament
- Das Wunderverständnis in der Moderne
- Die Rolle von Wundern als Zeichen
- Die Heilung des Blinden Bartimäus als Beispiel für ein Wunder
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erklärt den Ansatz, der zur Beantwortung dieser Frage gewählt wurde. Sie zeigt, dass der Begriff des Wunders in der heutigen Zeit häufig im Zusammenhang mit Unerklärlichem verwendet wird, und beleuchtet die Bedeutung des Wunderverständnisses in verschiedenen Kontexten.
- Das Kapitel „Was ist ein Wunder?“ analysiert das moderne Verständnis von Wundern und stellt es dem antiken Verständnis gegenüber. Es wird deutlich, dass in der Antike Wunder häufig als Eingriffe göttlicher Wesen in die Welt der Menschen betrachtet wurden, während die heutige Zeit eher von einer rationalen Erklärung von Phänomenen ausgeht.
- Das Kapitel „Wunderverständnis der Antike“ befasst sich mit der Vorstellung von Wundern in der antiken Welt. Es werden die verschiedenen Interpretationen von Wundern in der Antike erläutert und die Beziehung zwischen Menschen und göttlichen Wesen in diesem Kontext dargestellt.
- Das Kapitel „Das Wunder im Neuen Testament“ untersucht die Bedeutung von Wundern im Neuen Testament. Es wird die Rolle von Wundern als Zeichen und die spezifischen Merkmale von Heilungswundern im Neuen Testament beleuchtet.
- Das Kapitel „Die Heilung des Blinden Bartimäus Mk 10,46-51“ analysiert die Erzählung von der Heilung des Bartimäus im Markus-Evangelium. Es werden die verschiedenen Interpretationen dieser Erzählung im Kontext des Gesamttextes des Evangeliums vorgestellt und ein Vergleich mit antiken Wundergeschichten gezogen.
Schlüsselwörter
Wunder, Antike, Neues Testament, Heilsgeschichte, Bartimäus, Heilung, Zeichen, Gott, Glaube, Vernunft, Rationalität, Übernatürliches, Moderne, Empirie.
- Arbeit zitieren
- Thomas Kämpfer (Autor:in), 2011, Das Wunderverständnis heute, in der Antike und im Neuen Testament, untersucht am Beispiel der Heilung des Bartimäus (Mk 10,46-52), München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/194099