Die steigenden Kosten unseres Gesundheitssystems rücken immer stärker in den
Mittelpunkt der politischen Diskussion. In der Politik stellt man sich die Frage, ob
die bisherige von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlte medizinische
Versorgung in Art und Umfang beibehalten werden kann, oder ob es Einschnitte
geben muss, um die Kosten zu begrenzen.
Einen möglichen Beitrag zur Lösung dieses Problems könnte die Einführung
telemedizinischer Dienstleistungen bieten, mit deren Hilfe es möglich werden kann
medizinische Strukturen und Prozesse effizienter zu gestalten und so Kosten zu
sparen. Darüber hinaus ist auch eine qualitativ bessere Versorgung der Patienten
zu erwarten. Informationen sind ein kritischer Erfolgsfaktor bei der Behandlung von Patienten,
so können mit Mitteln der Telemedizin räumliche und zeitliche Distanzen zwischen
Arzt und Patient überwunden werden; z.B. können durch die Einführung einer
elektronischen Patientenakte redundante Untersuchungen, sowie kosten- und
zeitintensive Medienbrüche bei der Übermittlung von Befunden vermieden
werden, wie sie beim Wechsel eines Patienten zwischen Haus- und Facharzt
oder zu einer Klinik entstehen können.
Mit Hilfe von Telechirurgie oder Telemonitoring ist es möglich die räumliche
Distanz zwischen Arzt und Patient zu überwinden.
Die Entwicklungen der telemedizinischen Dienstleistungen wurden vor allem durch
den Fortschritt in der Telekommunikations- und Informationstechnologie der
letzten Jahre vorangetrieben. Viele Systeme und Dienstleistungen sind daher
relativ jung und ein wirtschaftlicher Erfolg hat sich meistens noch nicht eingestellt.
Eine Ursache hierfür mag es sein, dass noch keine etablierten Geschäftsmodelle
mit den innovativen Dienstleistungen der Telemedizin vorhanden sind. Die Kunden
hatten bisher kaum Gelegenheit diese einzuschätzen und Erfahrungen mit ihnen
zu sammeln. Diese Tatsache stellt wahrscheinlich eine der größten
Markteintrittsbarrieren für die Telemedizin dar. Um ein erfolgreiches telemedizinisches Geschäftsmodell im Markt zu etablieren
stellt die Beziehung zwischen Kunde und Anbieter eine wichtige Größe dar. Diese
Beziehung ist vor allem gekennzeichnet durch den Customer Value, den Wert für
den Kunden und dem Customer Equity, den Wert der Kunden für den Anbieter. In
diesem Text möchte ich beschreiben welchen Teil der Customer Equity langfristig
zum Erfolg von innovativen telemedizinischen Dienstleistungen beitragen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Customer Equity
- Abgrenzung zwischen Customer Equity und Customer Value
- Systematisierung des Customer Equity
- Modelle zur Berechnung des Customer Equity
- Die langfristigen Bestandteile des Customer Equity
- Systematisierung der langfristigen Bestandteile
- Die Informationsfunktion
- Die Innovationsfunktion
- Die Marktzugangsfunktion
- Die Referenzfunktion
- Die Kundenentwicklungsfunktion
- Die Cross-Buying-Funktion
- Die Effizienzfunktion
- Die Kundenloyalitätsfunktion
- Welche Faktoren beeinflussen die langfristig wirkenden Bestandteile
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des Customer Equity für den Erfolg von innovativen telemedizinischen Dienstleistungen. Der Fokus liegt dabei auf der Systematisierung der langfristigen Bestandteile des Customer Equity, die entscheidend für die nachhaltige Wertschöpfung telemedizinischer Angebote sind.
- Analyse des Customer Equity und seiner Bestandteile
- Identifizierung der langfristigen Wirkungen des Customer Equity im telemedizinischen Kontext
- Bewertung der Einflussfaktoren auf den Customer Equity
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Gestaltung erfolgreicher telemedizinischer Geschäftsmodelle
- Bedeutung der Telemedizin für die Zukunft des Gesundheitssystems
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Einleitung und der Relevanz des Themas Telemedizin im Kontext steigender Gesundheitskosten. Es beleuchtet die Chancen und Herausforderungen, die mit der Einführung telemedizinischer Dienstleistungen verbunden sind.
Kapitel zwei definiert den Begriff Customer Equity und grenzt ihn vom Customer Value ab. Es werden verschiedene Modelle zur Berechnung des Customer Equity vorgestellt und die Bedeutung des Customer Equity für die langfristige Geschäftsentwicklung von Unternehmen hervorgehoben.
Kapitel drei analysiert die langfristigen Bestandteile des Customer Equity, die für den Erfolg telemedizinischer Dienstleistungen relevant sind. Es werden verschiedene Funktionen wie die Informationsfunktion, die Innovationsfunktion und die Marktzugangsfunktion näher beleuchtet und ihre Bedeutung für die Kundenbeziehung im telemedizinischen Kontext erläutert.
Schlüsselwörter
Telemedizin, Customer Equity, Customer Value, Innovation, Geschäftsmodell, Kundenbeziehung, Gesundheitskosten, Informationsfunktion, Innovationsfunktion, Marktzugangsfunktion, Referenzfunktion, Kundenentwicklungsfunktion, Cross-Buying-Funktion, Effizienzfunktion, Kundenloyalitätsfunktion.
- Quote paper
- Markus Schneider (Author), 2003, Systematisierung der Einflussfaktoren auf langfristige Wirkungen des Customer Equity im Rahmen telemedizinischer Innovationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/19328
