Durch die alarmierenden Ergebnisse von Schulleistungsuntersuchungen wie PISA, IGLU oder TIMSS hat das Thema Bildung wieder zunehmend an Bedeutung gewonnen und bietet häufig Grundlage für Diskussionen in Politik und Schulwesen.
Besonders der Leistungsunterschied zwischen Schülern mit Migrationshintergrund und Schülern ohne Migrationshintergrund ist nach wie vor gravierend. Laut PISA 2006 liegen Kinder von Einwanderern, die in der Bundesrepublik geboren sind, in der Lernleistung fast zweieinhalb Schuljahre hinter gleichaltrigen deutschstämmigen Mitschülern. Die Situation für diese Gruppierung von Schülern ist in keinem Industriestaat der Welt als so problematisch einzustufen wie in Deutschland.
Es stellt sich also die Frage, warum diese angesprochenen Leistungsunterschiede so gravierend sind und welche bildungspolitischen Maßnahmen zu veranlassen sind, um diese zu verhindern oder zu verringern.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- 1. Migration, Bildung und Probleme im Zuwanderungsland Deutschland
- 1.1 Der Begriff Migrant/Ausländer
- 1.2 Bildung für die Entwicklung des „Menschsein"
- 1.2.1 Schule und ihre Bildungsaufgabe
- 1.3 Einwanderungsgeschichte Deutschlands
- 1.4 Schulsituation für Schüler als Resultat der Einwanderungsgeschichte
- 1.5 Die PISA-Studie: Ergebnisse und Folgen
- 1.6 Gründe für schulische Benachteiligung
- 2. Bildungspolitische Konsequenzen
- 2.1 Sprachdidaktik
- 2.2 Schulsprachenpolitik- Umgang mit Zweisprachigkeit
- 2.2.1 Empfehlungen der ständigen Kultusministerkonferenz
- 2.2.2 Rahmenpläne für Deutsch als Zweitsprache
- 3. Sprachförderung des Deutschen als Zweitsprache
- 3.1 Der Begriff Deutsch als Zweitsprache
- 3.1.1 Deutsch als Zweitsprache/als Fremdsprache/als Muttersprache
- 3.2 Zweitspracherwerb
- 3.2.1 Die Kontrastivhypothese
- 3.2.2 Die Identitätshypothese
- 3.2.3 Die Interlanguagehypothese
- 3.2.4 Die Teachabilityhypothese
- 3.3 Folgerung für die Zweitsprachendidaktik
- 3.3.1 Pädagogische Prinzipien
- 3.3.2 Interkulturelles Lernen
- 3.3.3 Zielsetzungen für den (Deutsch-) Unterricht
- 3.3.4 Leistungsermittlung und Korrekturverhalten
- 3.3.5 Sprachstandserhebung
- 4. Die Grammatik als Problemfeld des Zweitsprachenerwerbs
- 4.1 Der Begriff Grammatik/ Grammatikunterricht
- 4.2 Ziele, Methoden, Schwerpunkte des Grammatikunterrichts
- 4.3 Schwierigkeiten beim mündlichen und schriftlichen Sprachgebrauch
- 5. Grammatiktest
- 5.1 Inhalt und Intention des Grammatiktests
- 5.2 Versuchsgruppe
- 5.3 Probleme (Pre-Test)
- 5.4 Durchführung
- 5.5 Auswertung und Schlussfolgerung
- 5.6 Der Grammatiktest und die Grammatik im Zweitspracherwerb
- 5.7 Befragung türkischer Quereinsteiger
- Fazit und Ausblick
- Literaturliste
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Sprachförderung von Schülern mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem. Sie analysiert die Ursachen für sprachliche Defizite bei dieser Schülergruppe und erörtert die Herausforderungen, die sich für die schulische Praxis ergeben. Die Arbeit untersucht die Rolle der Grammatik im Zweitspracherwerb und zeigt anhand eines selbstentwickelten Grammatiktests, welche Schwierigkeiten Schüler mit Migrationshintergrund im schriftlichen Sprachgebrauch haben.
- Einwanderungsgeschichte Deutschlands und ihre Auswirkungen auf die Schulsituation
- Die Bedeutung von Sprachkompetenz für Bildungserfolg und gesellschaftliche Teilhabe
- Theorien des Zweitsprachenerwerbs und ihre Relevanz für die Sprachförderung
- Die Rolle der Grammatik im Zweitsprachenerwerb und die Herausforderungen für den Grammatikunterricht
- Analyse von Sprachproblemen bei Schülern mit Migrationshintergrund anhand eines Grammatiktests
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Einwanderungsgeschichte Deutschlands und ihre Auswirkungen auf die Schulsituation. Es wird auf die Bedeutung von Sprachkompetenz für Bildungserfolg und gesellschaftliche Teilhabe hingewiesen. Die Ergebnisse der PISA-Studie werden analysiert und die Ursachen für schulische Benachteiligung von Schülern mit Migrationshintergrund beleuchtet.
Kapitel 2 befasst sich mit bildungspolitischen Konsequenzen und stellt verschiedene Konzepte zur Bewältigung der sprachlichen Heterogenität an deutschen Schulen vor. Die Sprachdidaktik wird als Integrations- und Kooperationsdidaktik verstanden. Es werden Empfehlungen der ständigen Kultusministerkonferenz und verschiedene Sprachförderprogramme vorgestellt.
Kapitel 3 erörtert die Bedeutung des Deutschen als Zweitsprache und stellt verschiedene Theorien des Zweitsprachenerwerbs vor. Es werden die Herausforderungen des Zweitsprachenerwerbs für Schüler mit Migrationshintergrund erläutert und pädagogische Prinzipien für die Sprachförderung vorgestellt.
Kapitel 4 behandelt die Grammatik als Problemfeld des Zweitsprachenerwerbs. Es werden verschiedene Konzepte des Grammatikunterrichts vorgestellt und die Schwierigkeiten beim mündlichen und schriftlichen Sprachgebrauch von Schülern mit Migrationshintergrund beleuchtet.
Kapitel 5 beschreibt den von der Autorin selbst entwickelten Grammatiktest und analysiert dessen Ergebnisse. Die Ergebnisse des Tests werden mit den Erkenntnissen des Zweitsprachenerwerbs verglichen und interpretiert. Eine Befragung türkischer Quereinsteiger gibt Einblicke in die subjektiven Erfahrungen dieser Schülergruppe im schulischen Alltag.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Förderschwerpunkt Lernen, den inklusiven und exklusiven Unterricht sowie die schulische Inklusion, insbesondere in Nordrhein-Westfalen. Empirische Forschungsergebnisse werden präsentiert, um die Rahmenbedingungen und Herausforderungen der inklusiven Beschulung von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen zu beleuchten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bielefelder Längsschnittstudie (BiLieF-Projekt), die die Leistungsentwicklung und das Wohlbefinden von Schülern in inklusiven und exklusiven Förderarrangements vergleicht. Weitere Themen sind Förderempfehlungen, die Herausforderungen der Inklusion sowie Implikationen für die Schulentwicklung und Inklusionspraxis.
- Arbeit zitieren
- Julie Schulz (Autor:in), 2011, Sprachförderung von Schülern mit Migrationshintergrund, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/192623