Warum entscheiden sich Länder dazu ihre nationalen Währungen aufzugeben, um einen gemeinsamen Währungsraum zu bilden? Nach welchen ökonomischen Merkmalen sollte die optimale Größe eines solchen Währungsraumes bestimmt werden?
Die Bachelorarbeit gliedert sich in zwei zentrale Abschnitte. Zuerst soll die Entstehung der Theorie der optimalen Währungsräume nachgezeichnet werden und anschließend auf die fünf ökonomischen Tests Großbritanniens angewendet werden.
Zunächst werden Nutzen (Wegfall von Transaktionskosten, erhöhte Preistransparenz, Wegfall von Wechselkursunsicherheiten) und Kosten (Verlust der flexiblen Wechselkurse und der autonomen Geldpolitik) der Bildung eines gemeinsamen Währungsraumes gegenübergestellt. In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung von asymmetrischen Schocks als zentrale Kostenkategorie erläutert.
Um das Auftreten bzw. die Auswirkungen von asymmetrischen Schocks zu minimieren, sollen dann die drei klassischen ökonomischen Kriterien der Theorie optimaler Währungsräume vorgestellt und ausführlich erläutert werden. Diese sind Faktorenmobilität (Mundell), Produktionsdiversifizierung (Kenen) und der Offenheitsgrad einer Volkswirtschaft (McKinnon).
Im Anschluss an diese Überlegungen wird gezeigt, in wie fern sich die Theorie dazu eignet, Empfehlungen für einen Beitritt eines Landes in einen bestehenden Währungsraum zu geben. Das britische Finanzministerium hat im Jahr 2003 eine Studie veröffentlicht, um die Frage zu beantworten, ob Großbritannien der Eurozone beitreten sollte. Diese Studie besteht aus fünf ökonomischen Tests, welche die Bereiche Konvergenz, Flexibilität, Investitionen, Finanzdienstleistungen sowie Wachstum, Stabilität und Beschäftigung im Allgemeinen abdecken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinition
- Nutzen einer Währungsunion
- Erweiterung der Geldfunktionen
- Wegfall der Transaktionskosten
- Beseitigung von Preisdiskriminierung
- Wegfall der Wechselkursunsicherheit
- Kosten einer Währungsunion
- Umstellungskosten
- Verlust von autonomer Geldpolitik und Wechselkursflexibilität
- Die Theorie der optimalen Währungsräume
- Arbeitskräftemobilität (Mundell)
- Offenheitsgrad (McKinnon)
- Produktionsdiversifizierung (Kenen)
- Vergleich von Kosten und Nutzen
- Die Anwendung auf Großbritannien
- Konvergenz
- Flexibilität
- Investment
- Finanzdienstleistungen
- Wachstum, Stabilität und Beschäftigung
- Fazit der fünf ökonomischen Tests
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die ökonomischen Vor- und Nachteile eines Beitritts Großbritanniens zur Eurozone anhand der Theorie der optimalen Währungsräume. Sie zielt darauf ab, die Entscheidungsgrundlage für eine potenzielle Beitrittsentscheidung zu verbessern. Die Arbeit untersucht dabei die Kosten und Nutzen einer Währungsunion und analysiert die relevanten Kriterien der optimalen Währungsräume auf Großbritannien.
- Kosten und Nutzen einer Währungsunion
- Theorie der optimalen Währungsräume und deren Anwendung auf Großbritannien
- Analyse der fünf ökonomischen Tests, die im Rahmen der Entscheidung über einen möglichen Beitritt Großbritanniens zur Eurozone durchgeführt wurden.
- Konvergenzkriterien und deren Bedeutung für den Beitritt Großbritanniens
- Die Rolle von Flexibilität, Investment und Finanzdienstleistungen für die ökonomische Entwicklung Großbritanniens im Kontext einer Währungsunion.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema des Beitritts Großbritanniens zur Eurozone ein und stellt die Forschungsfrage sowie den Aufbau der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Bedeutung der Theorie der optimalen Währungsräume für die Entscheidungsfindung.
- Das Kapitel „Begriffsdefinition“ erläutert wichtige Begriffe wie Währungsunion, optimale Währungsräume und die relevanten Kriterien für die Beurteilung eines Beitritts.
- Das Kapitel „Nutzen einer Währungsunion“ beleuchtet die positiven Effekte einer Währungsunion, wie die Erweiterung der Geldfunktionen, den Wegfall von Transaktionskosten, die Beseitigung von Preisdiskriminierung und die Eliminierung von Wechselkursunsicherheiten.
- Das Kapitel „Kosten einer Währungsunion“ geht auf die potenziellen Nachteile einer Währungsunion ein, insbesondere auf die Umstellungskosten und den Verlust von autonomer Geldpolitik und Wechselkursflexibilität.
- Das Kapitel „Die Theorie der optimalen Währungsräume“ stellt die zentralen Kriterien der Theorie vor, die von Mundell, McKinnon und Kenen entwickelt wurden.
- Das Kapitel „Vergleich von Kosten und Nutzen“ setzt die Kosten und Nutzen einer Währungsunion in Relation und diskutiert deren Relevanz für die Entscheidung über einen Beitritt.
- Das Kapitel „Die Anwendung auf Großbritannien“ untersucht die spezifische Situation Großbritanniens in Bezug auf die Kriterien der Theorie der optimalen Währungsräume, einschließlich Konvergenz, Flexibilität, Investment und Finanzdienstleistungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Währungsunion, optimale Währungsräume, Konvergenz, Flexibilität, Investment, Finanzdienstleistungen, Wachstum, Stabilität und Beschäftigung. Die Arbeit untersucht die Anwendung der Theorie der optimalen Währungsräume auf den Fall Großbritanniens im Kontext der Europäischen Währungsunion und den fünf ökonomischen Tests, die im Rahmen der Entscheidung über einen möglichen Beitritt durchgeführt wurden.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Haberecht (Autor:in), 2011, Sollte Großbritannien der Eurozone beitreten?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/191732