Das Grundproblem, mit dem sich die Bundesregierung im Jahre 2002 konfrontiert sah, war die steigende Arbeitslosigkeit. Als wesentliche Quelle dafür wurden Strukturprobleme ausgemacht. Zudem wurden seitens der Institutionen des Arbeitsmarktes falsche Reize gesetzt und Reformen auf dem Arbeitsmarkt verschlafen. Zur Behebung der Probleme wurde die Hartzkommission eingesetzt. Sie sollte die Grundlagen für die notwenigen Reformen ausarbeiten.
„Wir werden Leistungen des Staates kürzen, Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem abfordern müssen“. Diesen Satz formulierte Gerhard Schröder nachdem er seine Agenda 2010, deren Kernstück die Hartz-Gesetze sind, der Öffentlichkeit präsentierte. Dieses Konzept des aktivierenden Sozialstaates findet sich in der bekannt gewordenen Formel des „Förderns und Forderns“ wieder.
Es sollte also eine neue Balance zwischen staatlich organisierter Unterstützung einerseits und der Eigeninitiative der Bürgerinnen und Bürger andererseits hergestellt werden.
Wir wollen nun mit unserer Arbeit einen kurzen Überblick über die Vorschläge, die Umsetzungen und die ersten Ergebnisse des von der Hartzkommission entwickelten Konzepts zur Reform des deutschen Arbeitsmarktes geben. In einem ersten Schritt sehen wir uns daher die, unserer Meinung nach, wichtigsten Reformvorschläge an. Wir wollen dann in einem zweiten und gleichzeitig dritten Schritt darstellen, inwieweit diese Vorschläge Einzug in die vier Hartz-Gesetze erhalten haben und welche konkreten Auswirkungen sie nach sich zogen.
Es bleibt aber schon im Vorfeld festzuhalten, dass die Wirkungen der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Integration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt, die mit Hilfe mikroökonometrischen Analyseverfahren untersucht wurden, nur begrenzt Aussagen über die tatsächliche Wirkung zulassen. Zentrales Erfolgskriterium mit Blick auf die erzielten Wirkungen ist die Eingliederung in die Erwerbstätigkeit. Wie bei allen empirischen Untersuchungen gibt es allerdings Grenzen der Belastbarkeit der Ergebnisse. Insbesondere die Messung der Effizienz und der makroökonomischen Wirkungen stehen methodisch erst am Anfang.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Hartz-Kommission und ihre Vorschläge
- Realisierungen und Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
- Hartz I
- Hartz II
- Hartz III
- Hartz IV
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Reformvorschläge der Hartz-Kommission und ihre Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt. Sie analysiert die Ursachen der steigenden Arbeitslosigkeit im Jahr 2002 und zeigt die Reformen auf, die von der Hartz-Kommission vorgeschlagen und umgesetzt wurden.
- Die Ursachen der Arbeitslosigkeit im Jahr 2002
- Die Reformvorschläge der Hartz-Kommission
- Die Umsetzung der Hartz-Gesetze
- Die Auswirkungen der Hartz-Gesetze auf den Arbeitsmarkt
- Die Kritik an den Hartz-Gesetzen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung behandelt die Problematik der steigenden Arbeitslosigkeit im Jahr 2002. Sie beschreibt die Ursachen, die zur Einführung der Hartz-Kommission führten.
Die Hartz-Kommission und ihre Vorschläge
In diesem Kapitel werden die wichtigsten Reformvorschläge der Hartz-Kommission vorgestellt. Die Vorschläge zielen auf eine aktivierende Arbeitsmarktpolitik ab und beinhalten eine Neustrukturierung der Bundesanstalt für Arbeit, die Einführung von Jobcentern und die Schaffung von Personal Service Agenturen (PSAs).
Realisierungen und Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Dieses Kapitel beleuchtet die Umsetzung der Hartz-Gesetze. Es untersucht die Auswirkungen der einzelnen Hartz-Gesetze auf den Arbeitsmarkt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Arbeitslosigkeit, Arbeitsmarktpolitik, Hartz-Kommission, Hartz-Gesetze, aktivierende Arbeitsmarktpolitik, Jobcenter, Personal Service Agenturen (PSAs), Sozialhilfe, Arbeitslosengeld I und II.
- Arbeit zitieren
- B.A. Yannick Lowin (Autor:in), Daniel Lüchow (Autor:in), Stefan Mirsch (Autor:in), 2009, Statistische Analysen der Vorschläge der Hartzkommission, ihre Realisierung und ihre Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt , München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/191463