Der Seekrieg in Flottenstärke, der thematisch im Mittelpunkt der folgenden Arbeit stehen wird, bedeutete im 16.Jahrhundert ein ungeheures Aufgebot an Menschen und Geld.
Die beiden großen zu vergleichenden - und diese Absicht habe ich - Seeschlachten von 1571 und 1588 kennzeichnen wie kaum andere Ereignisse zu jener Zeit eine Revolution in der Kriegführung.
Menschen, Waffen, Versorgungsgüter, jegliches erdenkliche Material zur Planung und Durchführung solcher kriegerischen Auseinandersetzungen, heutzutage mit dem Begriff Logistik benannt, - Dinge deren Existenz und Vielzahl man heutzutage als natürlich vorhanden ansieht - sorgten zu jener Zeit für langwierige Vorbereitung.
Ein notwendiger Aufwand, der die Verantwortlichen zudem vor riesige administrative Probleme stellte. Wichtig waren außerdem die Berücksichtigung äußerer Umstände wie der unterschiedlichen Gewässer, davon mehr oder weniger abhängige Kampftechniken, die jeweils geeigneten Schiffstypen, sowie Mut, Geschicklichkeit und eine klare Strategie.
[...]
Die Seminararbeit soll die spezifischen Dinge einer Seeschlacht darlegen und somit weniger eine ausführliche Berichterstattung der beiden Ereignisse sein, sondern vielmehr die Bausteine der ,,militärische Revolution" schildern.
Es sollen weniger die politischen Inhalte und allgemeinen Umstände zu Zeiten Phillips II. skizziert werden, da dies in anderen Arbeiten des Seminars bereits intensiviert wurde und zudem den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
Wenn es jedoch einer Notwendigkeit für das Verständnis von Zusammenhängen und möglichen Erklärungen bedarf, sollen diese nicht unberücksichtigt bleiben.
Des weiteren soll ein kurzer Blick auf die Auslöser und Motivation, etwa dem Glaubenskampf oder Vormachtstellungen, der jeweiligen Schlacht gerichtet, deren Verlauf und darüber hinaus gezielt auf Arten des Kampfes und der beteiligten Mittel eingegangen werden.
Im Vordergrund stehen die Instrumente, Mittel der Kämpfe, anhand derer man Unterschiede ausmachen und die Entwicklung der Kriegführung wahrnehmen kann.
So beabsichtigt diese Arbeit vor allem Unterschiede der beiden wichtigsten Seeschlachten zu untersuchen und zu beleuchten. Die Entwicklung des Schiffbau und seine Veränderung mit zunehmender Zeit werden genauer betrachtet und stehen im dritten Kapitel im Vordergrund.
Die gestellte Aufgabe und damit zentrales Thema der Arbeit ist die Veranschaulichung der Tatsache, die man mit ,,Militärischer Revolution" deuten kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Die Seeschlachten von Lepanto 1571
- 1. Auslöser und Vorgeschichte
- 2. Bildung der Heiligen Liga
- 3. Der Vertrag über die Heilige Liga
- 4. Die Schlacht vom 7. Oktober 1571
- II. Die Armada von 1588
- 1. Auslöser des Armadazugs
- 2. Vorbereitung und Verlauf
- 3. Folgen
- III. Wandel in der Art und Weise der Kriegführung
- Vergleich und Untersuchung der „,Instrumente\" der Schlachten
- 1. Schiffe (Schiffbau und Schifftypen)
- 1.1 Galeere
- 1.2 Galeasse
- 1.3 Galeone
- 1.4 Karacke
- 2. Taktik des Umbaus der gewohnten Schiffskonstruktion
- 3. Kampftechniken
- 4. Charakteristik der Befehlshaber
- IV. Vergleich der Motive der Seeschlachten
- V. Inhalt der Militärischen Revolution und Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Seekrieg in Flottenstärke im 16. Jahrhundert und analysiert die beiden bedeutenden Seeschlachten von Lepanto (1571) und der Armada (1588) als Schlüsselereignisse der „militärischen Revolution“. Sie beleuchtet die logistischen Herausforderungen, die Vorbereitung, die Kampftechniken, die verwendeten Schiffe und die Veränderungen in der Kriegführung, die durch diese Schlachten ausgelöst wurden. Im Vordergrund stehen die Unterschiede zwischen den Schlachten und die Entwicklung des Schiffbaus. Die Arbeit zielt darauf ab, die „Militärische Revolution“ zu veranschaulichen und zu untersuchen, wie diese Schlachten die Art und Weise der Kriegführung veränderten.
- Logistische Herausforderungen im Seekrieg des 16. Jahrhunderts
- Vergleich der Seeschlachten von Lepanto und der Armada
- Die Bedeutung des Schiffbaus und die Entwicklung neuer Schifftypen
- Veränderungen in der Kriegführung und Taktik
- Die „Militärische Revolution“ und ihre Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext des Seekriegs in Flottenstärke im 16. Jahrhundert dar und erläutert die Bedeutung der Seeschlachten von Lepanto und der Armada als Wendepunkte in der Kriegführung. Sie betont die logistischen Herausforderungen, die Vorbereitung, die Kampftechniken und die Veränderungen in der Kriegführung, die durch diese Schlachten ausgelöst wurden.
- I. Die Seeschlachten von Lepanto 1571: Dieses Kapitel beleuchtet die osmanische Expansion im östlichen Mittelmeer, die Bedrohung für Venedig und Spanien und die Bildung der Heiligen Liga als Reaktion auf die türkische Aggression. Es beschreibt die Verhandlungen über die Heilige Liga, die Schlacht vom 7. Oktober 1571 und die Bedeutung dieser Schlacht für den weiteren Verlauf des Seekriegs.
- II. Die Armada von 1588: Dieses Kapitel behandelt die Ursachen des Armadazugs, die Vorbereitung und den Verlauf der Schlacht, sowie die Folgen dieser militärischen Operation. Es analysiert die strategischen Ziele und die Taktiken, die von beiden Seiten eingesetzt wurden.
- III. Wandel in der Art und Weise der Kriegführung: Dieses Kapitel befasst sich mit den Veränderungen in der Kriegführung, die durch die beiden Schlachten ausgelöst wurden. Es untersucht die Entwicklung des Schiffbaus und die Einführung neuer Schiffstypen wie der Galeere, Galeasse, Galeone und Karacke. Weiterhin werden die Taktik des Umbaus der gewohnten Schiffskonstruktion, die Kampftechniken und die Charakteristik der Befehlshaber analysiert.
- IV. Vergleich der Motive der Seeschlachten: Dieses Kapitel vergleicht die Motive der beiden Seeschlachten. Es untersucht die Rolle des Glaubenskampfs, die Machtpolitik und die wirtschaftlichen Interessen, die die jeweiligen Seiten zur Teilnahme an den Schlachten motivierten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Seekrieg, Flottenstärke, Seeschlachten, „Militärische Revolution“, Logistik, Schiffbau, Schiffstypen, Kampftechniken, Strategie, Taktik, osmanische Expansion, Heilige Liga, Lepanto, Armada, Glaubenskampf, Machtpolitik, Wirtschaftsinteressen.
- Arbeit zitieren
- Tobias Heider (Autor:in), 2001, Militärische Revolution: Die Seeschlachten von Lepanto und der armada im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1901